Schwacher Trost

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Magnus hatte Alec in den Raum nebenan geführt,um den zitternden Jungen zu beruhigen und auch Jace,Isabelle und Clary waren ihnen gefolgt. Magnus strich unaufhörlich über den Arm seines Freundes und Isabelle schien es,als würde er ihn damit eher noch nervöser machen. Ihr brannten tausend Fragen auf der Seele,doch sie traute sich nicht,sie zu stellen,aus Angst vor den Antworten.

"Was ist passiert?",fragte schließlich Clary,obwohl Isabelle vermutete,dass sie genau wusste,was geschehen war.

Überraschenderweise war es Alec der mit zitternder Stimme antwortete.

"Werwölfe dürfen kein Silber berühren",sagte er und Jace sog scharf die Luft ein.

"Du bist kein Werwolf!",sagte er bestimmt.

"Das stimmt",sagte Magnus und erntete erstaunte Blicke.

"Ich meine natürlich er ist noch kein Werwolf, deswegen ist das alles sehr merkwürdig",verbesserte er sich.

"Allerdings sind wir nun sicher,dass er dabei ist sich zu verwandeln".

"Moment",rief Jace.

"Heißt das,dass du dir die ganze Zeit über nicht sicher warst,ob er sich verwandeln würde, oder nicht? Hättest du das nicht sagen können bevor Izzy einen Nervenzusammenbruch erlitten hat,ich mitten in der Nacht wie ein Verrückter nach Büchern gesucht habe und Alec in Depressionen verfallen ist?".

"Das stimmt,ich war mir nicht sicher. Ich wollte euch keine falschen Hoffnungen machen",gab er zu.

"Es spielt doch jetzt keine Rolle mehr. Jetzt sind wir uns sicher,oder?",fragte Isabelle matt.

Ihr war plötzlich schwindlig und sie musste sich an Jace festhalten um nicht umzukippen.

"Iz,was ist los?",fragte Alec der seine Schwester beobachtet hatte.

Isabelle winkte ab.

"Eins verstehe ich nicht",sagte Clary. "Ich dachte wir hätten noch Zeit,bis Alec sich verwandelt. Hätte er nicht bis dahin,ähm-",das Mädchen suchte nach dem richtigen Wort. "-Symptomfrei bleiben sollen?".

Magnus schwieg eine Weile nachdenklich und rieb sich das unrasierte Kinn.

"Irgendetwas stimmt nicht,da gebe ich dir recht",sagte er schließlich.

"Etwas stimmt nicht? Gar nichts stimmt mehr! Mein ganzes Leben ist zerstört!",rief Alec wütend und schüttelte Magnus' Hand von seiner Schulter.

"Hilf mir! Mach irgendwas! Bitte,Magnus",sagte er verzweifelt und sah seinem Freund tief in die Augen. Isabelle zeriss es das Herz ihren Bruder so zu sehen und ihr stiegen Tränen in die Augen.

Falls Alec sich verwandeln sollte,würde sie ihn verlieren. Er würde in einem Rudel leben müssen. So schrieb es das Gesetz vor. Magnus wirke ratlos und genauso verzweifelt wie alle anderen.

"Raus!",rief er nun.

"Alle raus außer Alec und mir".

Niemand wagte es dem strengen Befehlston zu widersprechen und sie blieben alleine in dem Raum zurück.


                                                                                                *


Alec war froh,dass er mit Magnus allein war. Er wollte nicht,dass Izzy und Jace ihn so sahen. Er zitterte am ganzen Leib. Durch den Vorfall mit dem Silberbesteck war ihm zum ersten mal richtig bewusst geworden,was es bedeuten würde,ein Werwolf zu sein. Auch der Vorfall auf dem Fest des Drachen hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen und ihn schreckhaft werden lassen. Jetzt stand er Magnus gegenüber. Der Hexenmeister hob Alecs Kinn an,sodass der junge Schattenjäger gezwungen war ,ihm in die Augen zu sehen. In Magnus' Katzenaugen flackerte Besorgnis. Alec konnte es nicht. Er konnte den Gedanken nicht ertragen sich in eines der Wesen zu verwandeln,die ihm immer so fremd gewesen waren. Er konnte sich vor allem nicht so vor dem Mann,den er liebte, zeigen. Er drehte sich von Magnus weg und starrte auf den Boden.

"Alexander,sieh mich bitte an",sagte Magnus.

Alec schüttelte den Kopf und schluckte schwer. Er spürte wie Tränen in seinen Augen brannten und versuchte kramphaft sie zurückzuhalten.

"Bitte, Alec",sagte Magnus sanft und Alec hob unwillig seinen Blick.

Die Tränen hatten jetzt zu laufen begonnen und er versuchte gar nicht mehr erst dagegen anzukämpfen. Was spielte es schon für eine Rolle,ob Magnus ihn für schwach hielt,oder nicht? Magnus schien entsetzt zu sein,als er bemerkte,dass Alec weinte.

"Alexander,ich weiß,ich habe gesagt,es gibt keine Heilung,von der ich weiß,aber ich kenne jemanden,der die Lösung kennen könnte",sagte er und nahm seinen Freund in den Arm.

"Wer?",fragte Alec durch die Tränen.

Er hasste es,wenn er sich nicht kontrollieren konnte und seine Emotionen so offen zeigte.

"Tessa Gray",sagte Magnus.

"Ist sie die Hexe von Jocelyns und Lukes Hochzeit?",fragte Alec.

"Eine sehr besondere Hexe",sagte Magnus mit einem kurzen Lächeln,das allerdings wieder von seinen Lippen verschwand,als er sagte:

"Allerdings arbeitet sie im Spiralabyrinth. Es kann lebensgefährlich sein dorthin zu kommen".

"Gehen wir dorthin",sagte Alec ohne zu überlegen.

"Bist du dir sicher?",fragte Magnus und schien einen Moment zu zögern,so als ob er ihm etwas verschweigen würde.

"Magnus,was-", setzte Alec an,als die Tür aufflog und Jace hereingeplatzt kam.

"Wir müssen sofort los! Es gab einen weiteren Werwolfangriff!"

Malec-Eine unsterbliche Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt