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Wie stürzte man den König von seinem Thron?

Diese Frage stellten Jake und ich uns schon seit Jahren. Wir hatten es satt immer herum Geschubst und Gedemütigt zu werden. Wir wollten selber an die Macht, um die Hierarchie zu vernichten.

Zwei Mischlinge auf dem metaphorischen Thron? Das würde für den Zusammenbruch des Systems sorgen. Wir erstellten Mindmaps, diskutierten über Stunden, gestalteten Power Point Präsentationen und Schlachtpläne, nur um zu dem Schluss zu kommen, dass wir zu dumm waren uns was Gescheites auszudenken.

Mein klingelndes Handy riss mich aus meinen morbiden Gedanken wie ich James und seinen Freunden das Grinsen aus dem Gesicht kratzen würde.

„Was gibts Dad?", ging ich ran und lauschte seinen Worten. Ich hörte Jungs Gebrüll im Hintergrund, weshalb ich davon ausging, dass er immer noch auf dem Sportplatz war.

„Ja Pizza klingt gut. Okay bis gleich.", wir legten auf und ich hiefte mich aus meinem Bett. Leider blieb ich in der Bettdecke verpackt, und fiel Kopf voran auf den Boden. Ich blieb einen Augenblick liegen, bis ich die Haustür hörte. Langsam richtete ich mich wieder auf und trottete nach unten. Ich rieb mir übers Gesicht während ich ins Wohnzimmer bog, weshalb ich erst bemerkte das wir Besuch hatten, als diese bereits unreife Geräusche von sich gaben.

„Hübsche Shorts.", ich erstarrte noch mehr als ich Hunters Stimme an meinem Ohr vernahm. Wieder breitete sich diese Gänsehaut aus. Erbost rieb ich mir über die Arme.

„Ich bestell dir auch ein Paar wenn du willst. Sind extra für Jungs mit kleinen Eiern produziert worden.", gab ich mit einem ironischen Lächeln zurück und schaute dann mit einem bitter bösen Blick zu meinem Vater.

„Du musst echt aufhören, unangekündigt deine Jungs her zu bringen.", grummelte ich, schnappte mir einen der Kartons aus seinen Händen und drehte mich zu Hunter um, der immer noch im Eingang stand. Etwas zu auffällig starrte er auf den Ausschnitt meines Crop Tops.

„Präg dir das Bild ruhig ein.", ich trat neben ihn und tätschelte seine Schulter.

„Mehr wirst du nicht zu sehen bekommen.", flüsterte ich und lief dann zurück in mein Zimmer. Mit einem Seufzen lies ich mich wieder auf mein Bett fallen.

Es war die zweite Begegnung mit den Jungs, in der ich unvorteilhaft angezogen war. Die dritte, zählte man die Sache mit dem nassen T-Shirt dazu, als Joey mich in den Pool geschubst hatte, aus Rache für den Football. Leider hatte ich an dem Tag ein weißes T-Shirt und einen Roten BH an. Ich würde ihm das noch sowas von zurück zahlen. Das erste mal war ich unvorteilhaft angezogen, als die Jungs plötzlich alle in meinem Wohnzimmer standen, an dem Tag als das Trainingslager gestartet war. Ich hatte nur einen Sport BH angehabt und eine verdammt kurze Shorts. Die Jungs hatten die Blicke nicht von mir nehmen können.

Mit missmutigem Gemurmel zog ich mir meine Bettdecke über die Schultern und machte meinen Fernseher an.

Ich leckte mir über die Lippen, schob die Gedanken an die Jungs im Wohnzimmer beiseite und öffnete meinen Pizza Karton.

„Darf ich mich zu dir gesellen?", erschrocken zuckte ich zusammen und schaute zur Zimmertür. Noah lehnte lässig und mit einem eigenen Karton in der Hand im Rahmen und grinste mich an. Mit gerunzelter Stirn musterte ich ihn. Noah war süß. Nicht so muskulös wie die anderen, aber trotzdem definiert. Ich mochte den Style den er hatte. T-Shirts mit sozialkritischen Sprüchen und weite Jeans. Die Oberteile saßen immer Locker, doch es passte zu ihm. Seine Haare waren heller als die von Joey, dafür hatte er dunklere Augen. Sie hatten ein tiefes Braun. Eine Farbe die einen eigentlich immer wohl fühlen lies. Tattoos hatte er keine, soweit ich sehen konnte. Aber das passte auch nicht zu ihm.

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