Das hier war nicht meine erste Party. Ich wusste ich sollte niemals Getränke von Fremden annehmen. Es könnten Drogen drinnen sein. Ich musste immer auf mein Getränk aufpassen. Auch das war mir klar.
Wie gesagt es war nicht meine erste Party.
Dennoch sollte in dieser Nacht etwas passieren, dass mein späteres Leben so stark prägen sollte, das ich nicht wusste, ob ich jemals wieder ich selbst sein würde.
Ich verlor vertrauen.
Vertrauen in die Menschheit.
Wir hatten kaum das Haus betreten da wurden sowohl Hunter als auch Noah von Heaven und ihrer Freundin entführt.
Während Noah mir noch ein entschuldigendes Lächeln schenkte, war Hunter bereits in der Menge verschwunden. Irgendwie versetzte es mir einen Stich, doch ich schüttelte die Gedanken ab. Heute wollte ich einfach nur saufen und vergessen.
Schulterzuckend lief ich in die Küche um mir ein Getränk zu mixen.
Ich nahm mir einen Roten Becher, kippte wahllos Sachen hinein, schob ein Strohhalm dazu und trank so, dass meine Hand den Becher überdachte.
Kurz verzog ich das Gesicht.
Nicht gerade eine meiner besten Mischen, aber sie sollte ihrem Zweck gerecht werden.
Bevor ich einen weiteren Schluck nehmen konnte, wurde mir der Becher aus der Hand genommen.
„Hey!", meckerte ich und drehte mich zu dem Dieb um.
„Bitte sag mir, dass du nicht alleine hier bist.", Kyle musterte mich von oben bis unten. Mit einer Augenbraue nach oben gezogen verschränkte ich meine Arme vor der Brust.
Er war nicht nur der Bruder den ich nie hatte, er verhielt sich auch so. Außerdem war ich immer noch sauer. Er hatte mir misstraut, und das konnte ich absolut nicht leiden.
„Ich bin mit Freunden hier. Hast du dich denn wieder eingekriegt?", fragte ich und verlagerte mein Gewicht auf ein Bein. Er seufzte.
„Tut mir leid. Ich habe überreagiert.", gab er zu und stellte meinen Becher weg.
„Schön dass du es eingesehen hast.", ich klopfte ihm auf die Schulter. Am Ende des Tages, war es immer noch Kyle, und ich liebte ihn.
„Ich mach dir einen Wiedergutmachungs Drink.", er grinste und fing an zu mixen. Lächelnd schaute ich in die tanzende Menge.
Ich entdeckte ein paar bekannte Gesichter, die ich leiden konnte und winkte ihnen zu. Sie winkten lachend zurück.
Nach einer kurzen Weile kam Kyle mit meinem neuen Drink, und einem für sich wieder neben mich.
Wir gingen ins Wohnzimmer, in dem auch die Tanzfläche war und lehnten uns mit dem Rücken an die Wand.
Nach ein paar Drinks wagten auch wir uns auf die Tanzfläche. Von den anderen beiden Jungs war noch immer keine Spur.
Wir tanzten und tanzten. Bewegten uns zur Musik und ließen die Sorgen für ein paar Stunden verschwinden. Kyles Hände lagen sehr tief auf meinem Rücken, doch ich dachte mir nichts weiter dabei. Ich kannte ihn ewig, er war angetrunken und es war an der grenze zu unangenehm. Unsere Körper waren eng aneinander gepresst und ich fühlte mich wohl. Zumindest versuchte ich mich wohl zu fühlen. Das hier war Kyle. Mein bester Freund. Mein platonischer großer Bruder. Mein Beschützer.
Nach einer Weile nahm Kyle meine Hand und führte mich, nach einem Abstecher in der Küche, zu einer Couch. Er lies sich drauf plumpsen und zog mich auf seinen Schoß. Dann drückte er mir ein neues Getränk in die Hand. Ich sah ihn dankend an und trank es in einem Zug aus. Kyle beobachtete mich dabei durchgängig. Unwohl rutschte ich auf seinem Schoß hin und her und wich seinem Blick aus. Dabei stach mir ein Pärchen ins Auge, dass sich ausgiebig küsste. Und weil ich schon einiges Intus hatte, ohne vorher wirklich was gegessen zu haben, konnte ich nicht mehr so bestens kontrollieren, welche Gedanken ich laut aussprach und welche ich nur dachte.
„Ich wünschte mich würde mal jemand so küssen.", murmelte ich. Kyle drückte mein Knie und lies mich zu ihm schauen. Seine Hand glitt in meinen Nacken und zog mich näher an sein Gesicht. Es geschah alles wie in Zeitlupe und ich konnte nichts anderes machen als mit weit aufgerissenen Augen dabei zuzusehen wie seine Lippen immer näher kamen.
Als sie meine sachte berührten, schlossen sich meine Augen auf magische Weise und meine Hände waren plötzlich in seinem Nacken. Wie vertieften den Kuss weiter. Zogen an den Lippen des jeweils anderen.
„Lass uns einen privateren Ort suchen.", flüsterte er gegen meinen Mund und hob mich von seinen Beinen runter um mich nach oben zu führen. Sobald ich stand drehte sich die Welt schneller als normal und ich schwankte.
„Kyle irgendwie ist mir ganz schön schwummrig.", nuschelte ich und klammerte mich an seinen Arm.
„Ich bring dich hoch, dann kannst du dich einen Moment ausruhen.", meinte er und führte mich die Treppen langsam nach oben.
Wir liefen den Flur entlang bis zum letzten Zimmer auf der rechten Seite und traten ein. Er zog die Tür hinter uns ins Schloss. Die Welt drehte sich inzwischen noch schneller.
„Hier leg dich hin.", seine Stimme war ruhig. Ich spürte seine Hände an meinem Körper. Wie er mir die Klamotten schwer atmend vom Körper zog.
„Fuck du bist so heiß.", hörte ich ihn stöhnen. Meine Augen waren geschlossen damit ich die Welt nicht mehr drehen sah.
Ich spürte seine Hände an meinen Oberschenkeln.
„Ich bin müde.", nuschelte ich.
„Pscht.", ich spürte Gewicht auf meinem Körper. Lippen an meinem Hals. Sie saugten und kniffen leicht in meine Haut. Mir entwich ein Stöhnen.
„Kyle.", ich hörte ihn stöhnen. Was machte er da.
„Kyle ich will nach Hause.", meine Zunge war so schwer dass die Worte unverständlich aus meinem Mund purzelten.
Meine Glieder waren taub, ich hatte nicht mehr die Kraft sie zu bewegen aber ich spürte jede Berührung. Er schob meine Beine aus einander.
Nein!
Ich keuchte auf. Nicht wegen der Erregung die meinen Körper unter anderen Umständen durchzogen hätte. Sondern wegen der plötzlichen und schmerzenden Fülle in mir.
Ich spürte seine Hände an meiner Brust. Hörte sein schweres atmen, war mir den Lippen die auf meinen Lagen deutlich bewusst.
Eine Träne Verlies mein Augenwinkel während er immer wieder in mich stieß.
Ich konnte nichts tun als da liegen. Der Verstand benebelt und doch so klar, um mir sicher zu sein, dass ich das nicht wollte.
Der Körper so schwach, dass ich mich nichtmal wehren konnte.
Ich wusste, wie schnell man unter Drogen gesetzt werden konnte. Ich wusste wie schnell es zu so einer Situation wie diese hier kommen konnte, und dennoch hätte ich nie erwartet, dass ich mal hier liegen würde.
Ich hab immer auf meine Getränke aufgepasst, und wenn ich es nicht getan hatte dann... Kyle.
Nein. Das durfte nicht wahr sein. Ich musste ihm falsche Signale mit meinem Kuss gegeben haben. Ich musste ihm meine Zustimmung gegeben haben. Die Drogen müssen von jemand anderem gekommen sein.
Kyle durfte das nicht gewesen.
Das war immer hin mein bester Freund! Mein platonischer Bruder! Der Sohn den mein Vater nie hatte. Mein Beschützer...
Kyle durfte mich gerade nicht vergewaltigen. Er durfte einfach nicht.

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you wanna play with fire?
Roman d'amourEs war ein Spiel mit dem Feuer. Gefährlich. Verlockend. Keiner der beiden kannte verlieren. Keiner wollte verlieren. Sie kannten die Regeln. Denn es gab keine. Das Ziel? Sie für sich zu gewinnen. Ihm zu zeigen, dass man nicht alles im Leben h...