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„Yuna?", ich lächelte ihn entschuldigend an. Ohne zu zögern trat er beiseite und lies mich rein.

„Was machst du hier?", ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Noahs Handy klingelte. Er hob seinen Zeigefinger und ging ran.

„Sie ist gerade vor meiner Tür aufgetaucht.", mit gerunzelter Stirn musterte er mich.

„Noch hatte ich keine Chance dazu.", antwortete er.

„Ja sie ist unverletzt.", er verdrehte die Augen ein wenig.

„Komm erstmal wieder runter. Yuna und ich chillen ein wenig, und nachher fahr ich sie nach Hause.", kurz war es still während Noah mir zu zwinkerte.

„Oder so. Ich schreib dir.", dann legte er auf.

„So so, die kleine Yuna ist also davon gelaufen?", er grinste mich an, während ich mir beschämt den Kopf kratzte.

„Willst du Onkel Noah erzählen, was dir auf dem Herzen liegt?", er setzte sich in Bewegung. Ich lief ihm hinterher. In der Küche bedeutete er mir, dass ich mich auf den Barhocker setzen sollte, was ich auch tat. Er stellte sich hinter den Tresen und rührte mir einen Kakao an. Den stellte er in die Mikrowelle und drehte sich dann wieder zu mir um.

„Ähm..."

„Hunter hat Gefühle für dich.", meinte er und verengte seine Augen ein wenig, während er mich musterte. Ich senkte den Blick.

„Und du hast Gefühle für ihn.", ich biss mir auf die Lippen.

„Ich weiß es nicht.", flüsterte ich und versteckte mein Gesicht in meinen Händen.

„Was schwirrt dir in deinem hübschen Kopf umher?", Noah lehnte sich weiter vor. Ich spürte seinen stechenden Blick auf mir.

„Dass ich Angst hab.", krächzte ich leise.

„Wovor?"

„Verletzt zu werden? Ihn zu verletzen?", ich lies meine Hände fallen und sah ihn gequält an.

„Es ist komisch mit dir über Hunter zu reden.", er zuckte schmunzelnd seine Schultern.

„Jeder von uns kann sehen, was ihr für einander fühlt. Das du Angst hast, nach allem was mit Kyle passiert ist, ist normal. Aber lass dich von deiner Angst nicht lenken okay? Hunter wird immer nur so weit gehen, wie du dich wohl fühlst."

„Nachdem du rein gekommen warst, hab ich ihn zurück gewiesen, und er wirkte als wäre er deswegen wütend. Deswegen bin ich abgehauen."

„Du bist einer Konfrontation aus dem Weg gegangen?", Noah schien überrascht.

„Er wirkte wütend!", versuchte ich mich zu verteidigen. Schweigen. Nur das Piepen der Mikrowelle erfüllte die Stille. Noah drehte sich weg und holte die Tasse raus, die er danach vor mir abstellte.

„Du hast einiges an deinem Selbstbewusstsein verloren. Was nichts schlimmes ist. Du musst es nur wiederfinden. Soll ich dir sagen wie du das machst?", ich sah ihn über den Rand der Tasse an und wartete.

„Du redest jetzt erstmal mit Hunter über alles. Das ist der erste Schritt. Klärt wo ihr steht."

„Wir sind Freunde! Das hab ich ihm eben auch schon gesagt.", Noah öffnete den Mund doch zögerte.

„Bitte sag mir nicht, dass du ihm das gesagt hast, während ihr rumgemacht habt.", murmelte er mit geschlossenen Augen. Fast so als würde er beten. Doch mein Schwiegen war Zustimmung genug. Er lies seinen Kopf stöhnend in den Nacken fallen.

„Gott Yuna. Manchmal bist du so dumm, dass es schon wieder niedlich ist.", seufzte er. Wir schwiegen wieder.

„Noah Fucking Miller!", hallte es plötzlich durch das Haus.

„Ich schwöre auf Großmutters Asche, wenn du noch einmal deine dreckigen Unterhosen im Badezimmer liegen lässt, schieb ich dir einen Tampon den Arsch hoch!", Noah verzog peinlich berührt das Gesicht. Ich hingegen konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Im nächsten Moment kam die Stimme um die Ecke. Unsere Blicke verhakten sich und unsere Augenbrauen zogen sich gleichzeitig zusammen. Während die selben Worte, zur selben Zeit aus unseren Mündern purzelten.

„Was machst du denn hier?!", Bella, das Mädchen, dass Isa früher gemobbt und mir nie verziehen konnte, dass ich Kaugummi in ihr Haar geklebt hatte, stand in der Tür.

„Yuna, das ist meine Schwester Bella. Bella, dass ist das Mädchen von dem Hunter und ich erzählt hatten."

„Wenn ich gewusst hätte, dass du Hunters Flamme bist, hätte ich ihm nie meine Romane ausgeliehen.", meinte sie.

„Ihr kennt euch?"

„Sie ist das Mädchen, dass mir Kaugummi in die Haare geklebt hat.", Bella verschränkte die arme vor der Brust, während ich am überlegen war, wie mir entgehen konnte, dass die beiden verwand waren. Ich schaute zwischen den beiden hin und her. Wirklich Ähnlichkeiten hatten die beiden auf den ersten Blick nicht. Bella war inzwischen eine brünette Frau, mit tollen kurven und einem Klamotten Stil der wie die moderne Version der Mean Girls wirkte. Noah war blond. Genauso wie Bella früher. Jetzt wo die beiden neben einander standen, erkannte ich, dass sie die selbe Nase hatten, und die gleiche Augenfarbe. Ich war kurz davor Bella in die Pfanne zu hauen. Ihm zu erzählen, wie scheiße sie zu Isa war, und was sie mit ihrer falschen Art Isas Selbstbewusstsein angetan hatte. Doch ich lies es.

„Die Welt ist klein.", murmelte ich. Dann stolperte ich nochmal über einen Satz von Bella eben.

„Du hast Hunter Romane ausgeliehen?", sie nickte und stemmte ihre Hände stattdessen in die Hüfte.

„Ich hätte ihn mehr so für den Fantasy Typ gehalten.", murmelte ich.

„Ist er auch. Er wollte ein paar Liebesgeschichten, enemy's to Lovers trope, haben, um ein Mädchen für sich zu gewinnen.", ich schaue zu Noah rüber.

„Sie sagt die Wahrheit.", meinte dieser. Das musste ich erstmal verarbeiten. Mir viel das Buch ein, dass mir auf der Busfahrt zum Zeltlager aufgefallen war. Wenn das stimmte, hatte Hunter dann da schon angefangen?

„Woah! Ist sie das? Ist das das berühmt berüchtigte Mädchen von dem Hunter und Noah nicht aufhören können zu reden?", zwei weitere Mädchen erschienen im Türrahmen.

„Yuna, das sind meine großen Schwestern Amber und Lilly.", die zwei Mädchen sahen Identisch aus. Nie würde ich unterscheiden können wer wer ist, und dass die beiden mich anstarrten als wäre ich eine heilige lies mich unwohl auf meinem Stuhl hin und her rutschen.

„Du bist also der Grund, wieso Hunter nicht mehr mit mir schläft.", eine der Zwillinge sah mich abschätzig an.

„Er hat was?", fragte Noah und richtete sich wieder Kerzengerade auf. Ich schwieg. Er hat mit Noahs Schwester geschlafen?

„Stell dich nicht so an.", sie winkte ab, lies mich dabei aber nicht aus den Augen.

„Ich denke ich werde jetzt gehen.", murmelte ich. Kopf gesenkt rutschte ich vom Stuhl und ging Richtung Haustür. Doch noch bevor ich diese öffnen konnte, wurde ich am Arm aufgehalten. Die Berührung lies mich zusammenzucken aber nicht in Panik verfallen. Das war gut oder?

„Lass ihn nicht zu lange warten süße. Er hat Gefühle für dich aber wenn du nicht bald über deinen Schatten springst, und dich auf das Abenteuer einlässt, wirst du ihn verlieren.", ich glaubte nicht, dass es die selbe war die mich eben nieder gestarrt hatte, sondern ihr Zwilling. Mit einem warmen lächeln drückte sie meinen Arm und ging wieder in die Küche.

Als ich die Tür öffnete, hätte ich sie am liebsten sofort wieder ins Schloss geworfen und mich verkrochen. Tat ich aber nicht.

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