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Am nächsten Morgen wachte ich mit schmerzen am ganzen Körper auf. Mein Kopf dröhnte. Mein Hals tat weh und zwischen meinen Beinen fühlte es sich wund an.

„Guten Morgen Sonnenschein.", ich drehte mich brummend auf die andere Seite und zog mir die Decke übers Gesicht.

Ich fühlte mich als ob mich ein Zug überfahren hatte. Mir wurde die Decke weg gezogen.

„Happy Birthday, Spatz!", ich blinzelte ihm entgegen. Wollte mich bedanken doch ich konnte nicht sprechen. Der Blick von meinem Dad verdunkelte sich, als sein Blick auf meinen Hals viel.

„Yuna? Wer war das?", ich wollte ihn fragen was er meinte, doch wieder kam aus meinem Mund kein Ton raus. Er holte sein Handy hervor und zeigte mir in seinem Display was er meinte. Ich hatte würge male an meinem Hals. Ich erinnerte mich daran, wie Kyle mich gestern Nacht von meiner Party weg geholt hatte. Panisch strampelte ich die Decke von mir. Sprang aus meinem Bett und starrte hinein. Doch es war leer. Niemand außer mir war drinnen gewesen. Von Kyle war keine Spur.

„Zieh dich an. Wir fahren in die Notaufnahme.", meinte mein Vater und steckte sein Handy wieder weg. Er verließ das Zimmer und lies mich allein. Ich schnappte mir mein Handy. Brauchte beweise, dass gestern Nacht wirklich passiert ist und durchsuchte mein Handy.

Ich hatte mit Joey geschrieben. Doch als ich auf unseren Chat klickte war er leer. Panik machte sich in mir breit.

Ich schaute in meine Anrufliste. Ich musste vermisste anrufe in meinem Verlauf haben. Hunter, Noah und Alex hatten versucht mich anzurufen doch nichts. Nur eine Nachricht von mir an Kyle war zu finden.

„komm schnell zur lichtung am see

Ich brauch deine hilfe", das hatte ich nie geschrieben.  Ich schrieb nichtmal so. Ich nutzte immer Satzzeichen und Groß- und Kleinschreibung. Hier war weder das eine noch das andere. Meine Hände fingen an zu kribbeln. Irgendwas stimmte nicht. Ich hatte das ganz anders in Erinnerung! Das passte alles nicht zusammen. Ich kauerte mich vor dem Bett auf dem Boden zusammen. Was war echt und was nicht? Es klingelte an der Tür.

Ich reagierte nicht. Unten unterhielt sich Dad mit zwei anderen. Dann schritte. Im nächsten Moment wurde meine Tür aufgerissen. Jake und Isa erschienen in der Tür und starrten mich an. Tränen traten mir wieder in die Augen. Isa lies sich neben mir fallen und zog mich in ihre Arme. Jake stand wie erstarrt in der Tür.

„Komm. Waschen wir dich erstmal.", flüsterte sie und reichte mir ihre Hand. Jake löste sich aus seiner Starre und kam um mich ebenfalls zu stützen. Gemeinsam gingen wir es ins Badezimmer. Es war nicht so, dass ich nicht laufen konnte, aber mein ganzer Körper zitterte so sehr, dass sie mir wahrscheinlich nicht zutrauten alleine zu laufen.

„Jake?", Isa sah ihn bittend an. Er verstand sofort und lies uns allein. Sie stand auf, holte einen Waschlappen aus dem Schrank und machte ihn nass.

„Kannst du deine Arme heben?", fragte sie. Ich hob sie an. Bemerkte, dass mein Handgelenk blau war. Das andere steckte noch immer in der Schiene. Isa zog mir das T-Shirt aus und warf es zur Seite. Mit großen Augen deutete ich auf das Oberteil. Das hatte ich gestern nicht an gehabt. Isa runzelte die Stirn und gab es mir zurück. Ich betrachtete es. Von allen Seiten. Es war das von Kyle. Ich warf es von mir und tränen stiegen mir wieder in die Augen. Ich wusste was er getan hatte, bevor ich gesehen hatte, was mein Vater gesehen hatte. Ich sprang auf und lief zurück in mein Zimmer. Als ich an Jake vorbei kam, schloss er panisch seine Augen.

Stimmt, ich war nackt. In meinem Zimmer, suchte ich nach frischen Klamotten und zog mich an. Dann schnappte ich mir mein Handy, öffnete meine Notizen App und tippte. Als ich fertig war, zeigte ich es Isa, die mir nachgelaufen war.

„Niemand darf erfahren, was ihr gesehen habt. Wenn jemand fragt wieso ich nicht reden kann, denkt euch was auf, aber erwähnt nicht die blauen flecken. Auf keinen Fall. Ich kläre das selber. Allein."

„Yuna, du musst das nicht alleine durchstehen."; antwortete Isa. Sie sah mich auf diese weise an, auf die mich so viele angesehen hatten, als Mom starb. Wenn Hunter und co. Erfuhren was wirklich passiert war, und dass Kyle mich schon zum zweiten mal ver...

Wenn sie erfuhren was passiert war, würden sie sich in verdammt große Schwierigkeiten bringen.

„Bist du soweit?", Dad streckte seinen Kopf durch die Tür und sah mich besorgt an.

„Ich komme klar. Versprochen.", tippte ich, schickte die Nachricht an Isa ab und nickte dann. Ich kam nicht klar. Aber ich musste das alleine geregelt bekommen. Ich musste einfach. Kyle war offensichtlich zu allem fähig.





In der Notaufnahme wurde mir, nachdem wir drei stunden gewartet hatten, gesagt, dass meine Stimmbänder gequetscht. Ich sollte eine Woche meine Stimme schonen. Ich bekam was verschrieben gegen die schmerzen und dann wurde mir ein Block und ein Stift in die Hand gedrückt. Eine junge Schwester kam rein, bat meinen Vater vor die Tür und setzte sich zu mir aufs Bett.

„Hey Yuna, ich bin Stacy. Wir haben ein paar fragen an dich. Meinst du, du kannst sie mir beantworten?", ich nickte.

„Erinnerst du dich, woher du die Verletzung am Hals hast?", ich schüttelte den Kopf.

„Erinnerst du dich an die vergangene Nacht?", ich schüttelte den Kopf. Ich würde diesen scheiß mit ins Grab nehmen. Ich würde das durchstehen. Aber die Chance, dass Kyle bestraft werden würde, sollte ich damit zur Polizei gehen, waren gering. Das wusste ich. Mein Kindheitsfreund war schlau. Er würde sich rausreden können und dann wäre ich gefickt. Aber so richtig.

Hatte ich Angst vor Kyle? Verdammt ja.

Hatte ich mehr Angst, vor dem was er tun würde, wenn er wütend auf mich war? Absolut.

„Wärst du bereit ein paar Tests zu machen?", öffnete den Stift, schrieb etwas nieder und gab ihr alles.

„Ich möchte jetzt nach Hause gehen.", sie nickte verstehend und meinte ich könnte gehen wenn ich wollte. Dad wartete vor der Tür. Er sah fertig aus. Ich zog ihn in meine Arme und lies mich einen Moment einfach nur von ihm halten.

Die Fahrt verlief schweigend. Ich konnte nicht reden und Dad wollte anscheinend nicht.

„Es geht mir gut, Dad. Mach dir nicht so viele Sorgen.", tippte ich, sobald wir zum stehen gekommen waren und reichte ihm mein Telefon.

„Ich bin dein Vater Yuna. Es ist meine Aufgabe sich sorgen zu machen.", antwortete er und rieb sich übers Gesicht.

„Ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch mein Spatz. Und ich weiß, dass hier, entstand nicht, weil du jemanden provoziert hast. Das hier war eine andere Situation und es tut mir leid, dass ich nicht verhindern konnte, dass du sowas erlebst.", tränen traten ihm in die Augen und damit auch in meine. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie.

„Nichts von dem ist deine Schuld. Du hättest nichts an dem geschehenen ändern können."

„Ich weiß mein Schatz. Es tut mir trotzdem leid.", ich drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Gemeinsam schauten wir durch die Scheibe auf das Haus in dem ich augewachsen war.

Ich wünschte ich könnte die Zeit anhalten und diesen Moment für immer behalten.

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