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„Darf ich?", ich zog mir einen meiner Kopfhörer raus und nickte.

Ich saß bereits im Bus und grübelte darüber nach was in diesem Zeltlager alles passieren könnte. Dort gab es keinen Dad, der plötzlich ans Fenster klopfte, und einen beinahe Kuss verhinderte, in dem er Hunters Autotür öffnete und ihm leise aber deutlich ins Gesicht sagte: „Regel Nummer eins war, Finger weg von meiner Tochter! Halt dich daran, oder sitz auf der Bank.", ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich Dad dankbar sein sollte oder nicht.

„Der Coach war ziemlich angepisst als wir erzählt haben dass wir beim Freitagsspiel nicht dabei sein werden.", seufzte Noah. Was die Jungs an dem Abend gemacht haben, an dem Dad Hunter und mich auch im Auto erwischt hatte. Wahrscheinlich, war er deswegen so ausgetrickst.

„Ich weiß. Ich hab ihn den ganzen Abend fluchen hören.", seufzte ich und hielt ihm meinen freien Kopfhörer hin. Mit einem Lächeln ergriff er ihn und schob ihn sich ins Ohr. Ich hatte mich dazu entschieden, Noah eine Chance zu geben. Er war immer nett zu mir gewesen. Vielleicht, könnten er und ich Freunde werden.

„Ich glaub der Flucht immer noch.", Alex lehnte sich über die Sitze zu uns nach hinten und nickte mir kurz zu.

Es viel mir immer noch schwer ihn einzuschätzen. Momentan hatte ich die Theorie, dass er ein Harmonieliebender Mensch war, und ihm dieser streit zwischen Hunter Joey und mir gehörig auf die Nüsse ging. Denn seit Hunter und ich uns Freunde nannten, war auch Alex entspannter geworden.

Nur, dass Joey und ich uns immer noch nicht mochten, war ihm ein Dorn im Auge. Vor dem Zeltlager, hatte er das Gespräch mit mir gesucht, und mich darum gebeten, ihn über die drei Tage nicht zu provozieren.

Leider hatte ich Alex, irgendwie in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihn. Deswegen hatte ich zugestimmt. Provozieren würde ich ihn nicht, aber ich hatte ihm nicht versprechen können, mir jeglichen Kommentar zu verkneifen.

„Selbst wenn nicht, fängt er spätestens Freitag wieder an wenn wir verlieren.", Hunter lehnte sich in den Flur. Er saß in der Zweierreihe neben uns mit Joey. Als er mich ansah zwinkerte er mir zu was mich Augenverdrehend weg schauen lies.

Das Negative an einer Freundschaft mit Hunter, war sein flirten. Denn es rief so viele Schmetterlinge in meinem Bauch hoch dass ich weg sehen musste um nicht wie ein kleines Mädchen rot anzulaufen und breit zu lächeln. Ich war mir sicher, dass er genau wusste, was er mich fühlen lies, was die Situation nicht besser machte.

„Das ist nur deine Schuld.", Joey lehnte sich neben Hunter zu uns rüber und deutete mit anklagendem Finger auf mich. Alex warf stöhnend den Kopf in den Nacken und tauchte wieder in die Reihe vor uns ab. Irgendwie tat er mir leid. Gleichzeitig, würde ich das auch nicht einfach auf mir sitzen lassen. Ich hoffte einfach, dass Alex, mich verstehen konnte.

„Und ich dachte du wärst warm mit mir geworden.", gespielt betroffen schüttelte ich den Kopf.

„Ich kann dich nicht leiden!", zischte er.

„Wirklich? Deine Zettelchen sagen da aber was anderes.", ich holte sie aus meinem Rucksack und faltete jeden einzelnen aus einander. Ich hatte sie alle mindestens einmal auf meine Brust geklebt, weshalb an allen ein Streifen Tesafilm klebte.

„ Ich finde mich scheiße ohne dich.", las ich den ersten vor.

„Da stand nur scheiße."

„Lover."

„Das stand Loser!",

„Du bist so verdammt dumm, dass du nicht bemerkst wie verknallt ich in dich bin.", las ich vor und schaute ihn dann mit einem extrem geschmeichelten Gesicht an. Seins verfärbte sich bereits rot.

„Da stand nur, dass du dumm bist.", zischte er und lehnte sich wieder aus dem Fenster.

„Du bist echt Kindisch.", meinte Noah und betrachtete seinen Kumpel.

„Hey. Immerhin bin ich doch auch erst 12. Er muss also auf mein Niveau runter kommen.", verteidigte ich Joey und zwinkerte Hunter zu. Dieser klappte sein Buch zu, das irgendwie komisch aussah. Ich betrachtete es mit gerunzelter Stirn. Es war ein Taschenbuch, das konnte man erkennen, obwohl er den Umschlag eines Hardcover Buches drum gemacht hatte. Wieso machte er sowas?

„Was muss ich tun damit du diese Aussage vergisst?", fragte er grinsend.

„Küss mich.", alle Köpfe schnellten in meine Richtung als ich seine Worte von vor zwei Abenden wiederholte. Hunter sah mich wissend an, während der Rest eher geschockt wirkte.. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich sah Hunter schwer schlucken und zu einer Antwort ansetzen als ich in Lachen ausbrach.

„Entspannt euch. Ich mach nur Spaß. Irgendwann wird der Witz alt werden. Dann lass ich dich in Ruhe damit.", ich zuckte die Schultern und lehnte mich selber wieder komplett zurück. Mein Blick geleitete zum Fenster und betrachtete die vorbeiziehenden Häuser und Felder.

Es war kein Spaß Hunter. Ich will das du mich küsst und noch viel mehr.

Ich schluckte ebenfalls hart und packte die Zettel schnell wieder ein.

Auch wenn ich Joey's Sticheleien ins lächerliche zog, hieß es nicht, dass sie mich nicht trafen.

Es gab einen Zettel, den hab ich nie getragen. Mir wollte auch nichts einfallen was diesen Zettel hätte lächerlich machen können.

„Ich wäre glücklicher, wärst du Tod.", hatte darauf gestanden.

In dunklen Augenblicken, Momenten in denen mich die Schuld mehr zerfraß als an anderen, da war er nicht der einzige der so fühlte.

Diesen Zettel hatte ich in meinem Nachttisch versteckt.

Manchmal holte ich ihn raus und las ihn mir immer und immer wieder durch.

Weinte dabei und dachte an Mom.

„Jo alles gut?", Noah stieß mich an.

Meine Augen waren feucht geworden ohne dass ich es gemerkt hatte.

„Heulst du etwa?", fragte Joey mit angewidertem Blick.

„Nein. Ich hab eine Allergie gegen Jungs namens Joey.", zischte ich zurück und kramte nach einem Taschentuch.

Mein Kommentar lenkte die anderen kurz ab und lies sie lachen.

Ich hatte genug Zeit meine Nase zu putzen und meine Augen zu trocknen.

„Was los?", fragte Noah leise. Er stupste mich an doch ich lächelte nur.

„Hausstaub und Milben Allergie. Aber gegen Joey fand ich lustiger.", Noah lachte und stimmte mir zu.

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