The Lycan King

2

Ich hatte kein Auge zugetan. ICH. Der bescheuerte Wecker klingelte drei Minuten nachdem ich es endlich geschafft hatte den Stress beiseite zu schieben und die Augen zu schließen.
Jetzt war ich vollkommen fertig.

Lisa zu liebe schleppte ich mich in das Bad. Putzte mir die Zähne und jagte den Kamm durch meine Haare, nur um sie zu einem Blonden Haufen auf meinem Kopf zusammen zu binden.

Ich bereute meine Zusage von gestern bereits. Das konnte einfach nicht gut enden.
Das Wohnheim in dem ich schlief, war totenstill. Alle ledigen Damen des Dorfes, die ohne ihre Eltern auskommen mussten, sollten hier leben. Da dies im Moment ausschließlich mich betraf, war das Wohnheim menschenleer.
Eltern hatte ich keine. Hatte sie nie kennengelernt. Ob sie tot waren oder mich hergegeben hatten, keine Ahnung. Es interessierte mich auch nicht.

Müde schlurfte ich Richtung Gesamtküche aus der bereits hektische Geräusche auszumachen waren. Lisa hatte ihr versprochen gehalten.

"Guten Morgen, Sonnenschein." Grinsend reichte sie mir eine große Tasse Kaffee. "Hm." Grummelnd setzte ich mich und versuchte dabei die Augen offen zu halten. "Meinst du, das du fit genug bist?"

"Muss." Im Gegensatz zu ihr, war ich ein wahrer Morgenmuffel. Wortkarg und schlecht gelaunt. "Nimm den Plan mit. Dann kann nichts schief gehen. Hier, ich habe dir die Rezepte heraus gesucht. Halt dich genau daran, dann wird es schon werden. Und hier sind meine Klamotten. Ich habe die Nacht in ihnen verbracht. Direkt neben Ben. Sein Geruch sollte jeden Zweifel ausräumen. Falls überhaupt Zweifel aufkommen. Was sie nicht werden. Wir sollten dir eine Geschichte zusammenstellen um...."

"Lisa!" Böse funkelte ich sie an. "Zuviel Geplauder am Morgen. Lass mich doch erstmal wach werden."

"Wach werden? Du musst gleich schon los. Der Fußweg dauert 23Minuten. In meiner Wolfform. Du wirst länger brauchen." Ich könnte kotzen. Das hatte ich ganz vergessen. "Mist."

"Ja. Los, zieh das an und dann los mit dir. Ich mach dir ein Brot für unterwegs." Missmutig nickend folgte ich ihrer Anweisung. "Und noch einen Kaffee."

Zehn Minuten später befand ich mich in der morgendlichen Kälte und schlurfte über den Feldweg zur Festung. Das würde ich nicht länger als eine Woche mitmachen. Vielleicht würde es ihr morgen schon wieder besser gehen.