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Je länger ich mit diesen Vampiren zutun hatte, desto mehr bereute ich es mich jemals darauf eingelassen zu haben. Ich wollte nur noch nach Hause. Zusammen mit meiner Freundin Tee trinken und Gebäck futtern bis wir platzten. 

Stattdessen stand ich vor diesen ganzen Vampiren und beobachtete deren Hinterhältige Gesichtsausdrücke. Hörte ihnen dabei zu wie sie ganz offensichtlich tuschelten. Das schlimmste jedoch war, dass sie es so laut taten, dass ich es mitbekommen musste. Sie sprachen darüber das ich unnütz wäre, mein Blut köstlich zu riechen schien und das Heinrich ganz offensichtlich nur durch mein Blut stärker zu werden schien. 

Und natürlich dachten sie darüber nach auch stärker zu werden. Mehr Macht und Kraft für sich zu beanspruchen. Alles was sie davon abhielt, war die instabile Behauptung das wir Verheiratet waren. 

"Meine Teure Schwägerin" Sophia blickte schief grinsend zu mir herüber. In ihren Augen funkelte die Tücke. "Darf ich dich etwas ablenken?" Ich antwortete nicht und beobachtete stattdessen nur wie sie arrogant von ihrem Platz herüber zu mir schlenderte. Alles an Ihr, der Gang, die Stimme, war pure Arroganz. Sie strahlte eine bösartige Macht aus die einem einen Schauer über den Rücken jagte. Ich ließ mir nicht anmerken wie sehr ich sie verabscheute. Das ich lieber die halbe Vampirbelegschaft an meinen Hals gelassen hätte, statt mir ihr zu reden. Doch das Schauspiel musste perfekt sein. Sie durfte keinen Verdacht schöpfen. 

Daher nickte ich knapp und folgte ihr, als sie schlussendlich an mir vorbei ging. 

"Wie findest du meine Kunstwerke?" Mit einem langen Fingernagel fuhr sie über die Statue eines Menschen mit zottligen Haaren und verzweifeltem Gesichtsausdruck. Die Kleidung war zerschlissen dargestellt. Eigentlich nichts, womit man seinen Garten dekorieren würde. Oder gar eine so vornehme Schlosshalle. Aber vielleicht lag genau darin die Kunst. "Ich weiß Heinrich ist jetzt ein angesehener Vampir. Und das nicht wegen der Informationen die du so freundlich mit uns geteilt hast. Das war in der tat, jetzt da ich es gesehen habe, nur der Bonus. Er ist innerhalb weniger Stunden mächtiger geworden als der ein oder andere hundertjährige. Wenn man bedenkt das dies nur durch dein Blut geschehen ist, verstehe ich eure Bindung." sie grinste. Offensichtlich versuchte sie mich zu kränken indem sie mich als seinen Vorrat bezeichnete. Es ließ mich jedoch kalt. "Heinrich war der eine unter uns der immer nach mehr strebte, dem es jedoch tragischerweise stehts verwehrt wurde. Scheint so als würdest du ihm einen rasanten Schub neuer Energie verleiten."

"Traurig."

"Wie bitte?" die Vampirin musterte mich verärgert. Ihre glühenden Augen bohrten sich in die meinen. "Traurig, eure Statuen. Sie haben alle den selben Gesichtsausdruck. Ich würde sagen sie blicken traurig drein. Verzweifelt." Kurz blinzelte sie und schien zu verstehen das ich das Thema plump übergangen hatte. 

"Es würde mich wundern du fändest hier eine glücklich drein blickende." Schnell fasste sie sich wieder, grinste widerlich während sie zu der nächsten weiter ging. "Diese hier ist erst wenige Tage alt. Mein neuer kleiner Liebling." ich betrachtete mir die Statue eines kräftigen Tieres, das in seiner Wut auf den Hinterbeinen stand und das Maul aufgerissen hatte. Ich warf einen genaueren Blick darauf. "Ein Wolf?" fragte ich gelangweilt. 

"Nicht irgendein Wolf, ein Werwolf. Kein Lykaner, zugegeben. Ich dachte du erkennst den Unterschied zwischen Tier und Werwolf?."

"Ich war nie außerhalb des Schlosses. Man sieht innerhalb keine Gewandelten." 

Sophia behielt mich prüfend im Blick bevor sie langsam weiter sprach. "Wie findest du dieses Exemplar?" ich zuckte mit den Schultern. "Ich bin nicht so mit der Kunst vertraut. Aber ich würde denken die Statue ist wütend." Sie lachte laut auf. 

"Oh, das war er in der tat." 

Ich hob eine Augenbraue. "Er?" hakte ich nach. Etwas an diesem Satz hörte sich komisch an. Sprach sie von dem Künstler? 

"Hat mein Bruder dich nicht aufgeklärt? Ich erschaffe diese Statuen selbst." 

"Nein. Nun dann scheint Ihr wohl ein gewisses Künstlerisches Talent zu besitzen." 

"Das ist hierfür nicht nötig, du naives Mädchen." sie lächelte schief. Kurz darauf verschwand sie einfach. Als ich mich umblickte war sie nirgends zu sehen. Es dauerte einige Minuten bis sie durch die große Tür wieder herein kam. Hinter ihr ein Mann in großen schweren Silberketten. Der Mann an sich war riesig, fast so groß wie der Lykaner König selbst. 

Sein Körper war nackt, was mich nur die Verletzungen und Wunden umso deutlicher sehen ließ, die überall auf seinem Körper prangten. Die Eisenketten schienen sich in seine Haut zu brennen und gaben dabei ein sonderbares zischendes Geräusch von sich.

Ich musste mich schon sehr zusammen reißen nicht vor Schrecken einen laut von mir zu geben. 

"DAS" grinste Sophia "ist ein Lykaner Krieger. Ein einfacher Heerführer. Nichts besonderes. Dennoch ein außergewöhnlich gut aussehender Mann, nicht wahr?" kurz schwieg ich. Sie wollte vermutlich das ich zusammen brach, weinte, sie an schrie. Doch wenn ich dies täte würde es aussehen als würde ich Partei für die Werwölfe ergreifen und das würde hier sicherlich nicht gut ankommen. Also überlegte ich mir meinen nächsten Satz genauer.

"Vermutlich, wenn er nicht so verstümmelt worden wäre." kühle durchzog meine Stimme und ließ sie nahezu gefühllos klingen. "Zu pelzig jedoch für meinen Geschmack." Hell schallend lachte Sophia auf. Heinrich und die anderen blickten kurz zu uns herüber. Widmeten sich aber wieder ihrer Besprechung. Offenkundig tat Sophia derart Schauspiel öfter. 

"Willst du einmal etwas wirklich interessantes und faszinierendes sehen?" 

"Wieso eigentlich nicht." murmelte ich leise und sah zu wie Sie die Ketten löste. Meine Pupillen weiteten sich vor Schreck als der Mann sich, sobald die letzte Kette gefallen war, zu verwandeln begann. Sein braunes Lykanertier brach aus ihm heraus. Zum Angriff bereit viel sein tief wütender Blick auf mich. Knurrend stürzte er auf mich zu, doch bevor seine ausgestreckte Klaue mich erreichte, keuchte er leise. 

Binnen Sekunden wurde ihm die Luft entzogen und das Fell mit Gestein überzogen. Sein Blick wurde starr und regungslos. 

Mir blieb der Mund offen stehen, während Sophia amüsiert bösartig lächelnd hinter dem steingewordenen Lykaner hervor trat. 

"Wie gefällt dir mein kleiner Trick?" schwer schluckend starrte ich die neue Statue an. So etwas hatte ich noch nie gesehen, es war unfassbar unheimlich. Wenn Sophia dies tun konnte, waren wirklich alle Lebewesen in Gefahr. "Leider funktioniert es nur einmal pro Woche. Es kostet mich einiges an Kraft, aber ich finde es lohnt sich. Nicht?" sie fuhr mit der Hand über das steinerne Fell und die Zähne, die gebleckt worden waren. Ich würgte leicht "Ja." 

The Lycan King Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt