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Lisa erzählte mir ohne Punkt und Komma was geschehen war.
Die Männer des Königs hatten sie spät abends ausfindig gemacht. Wie ich, hatte sie an ihre Tür gehämmert und ihr dann in aller Präzision erklärt, man habe mich wegen Hochverrat hinrichten lassen.

"Sie meinten du hättest den König vergiften wollen!" Aufgeregt machte sie sich einen weiteren Tee. "Ich konnte es nicht glauben. Aber sie sagten es habe kein Zweifel bestanden und du wurdest vom König persöhnlich hingerichtet." Ich erschauerderte. Das war eine wirklich unschöne Geschichte.

"Wieso haben sie mir so etwas erzählt? Und wieso zur Hölle? Du lebst, es geht dir gut. Was ist passiert?" Ich seuftze, holte tief Luft.

"Flipp aber nicht aus." Warnte ich sie vor. "Ich brauche einen ruhigen, durchdachten Vorschlag."

"Jaja, als ob ich noch mehr ausflippen könnte, nachdem was alles passiert ist. Oder gesagt wurde." Ich unklammerte meinen Tee.

"Also gut. Ich bin die Mondgefährtin des Lykaner Königs." Lisa schwieg. Blinzelte mehrfach, starrte mich an. Sie öffnete ihren Mund um zu sprechen, schloss ihn dann aber wieder. "Er hat mich aus der Küche gerufen, weil er mein Haar in seinem Essen gefunden hat. Er wusste es bevor er mich sah. Dann hat er mich Gebissen. Und als ob das nicht schlimm genug gewesen war, hat er mich nicht gehen lassen wollen." Ratterte ich herunter.

"Stopp. Kurze Pause." Lisa starrte mich fassungslos an. "Wie war das am Anfang?" Mit den Fingern rieb sie sich die Schläfen.

"Mondgefährtin des Lykaner Königs." Seufzte ich. "Der wahrgewordene Alb-"

"Ein Traum! Du meine Güte, was würden die meisten von uns dafür geben!" Kreischte Sie auf. "Jocylin hat Jahrelang versucht durch ausreden die Festung zu betreten. Oder versucht ihn im Wald zu überraschen." Ich hob zweifelnd eine Augenbraue. Das war nicht meine Vorstellung einer gesunden Reaktion. Vor allem nicht nachdem ich ihr alles erzählt hatte.

"Wir dachten allerdings irgendwann das er lieber mit Männern zusammen ist. Du weißt schon, wegen des Gesetzes das er entworfen hat."

"Lisa, das ist nicht romantisch. Das ist krank."

"Aber doch nur weil du ein Mensch bist."

"Ach, bei euch ist es normal fremden Personen in den Hintern zu beißen?" Fauchte ich wütend. Das jedoch entlockte ihr nur ein leises Lachen, dass schnell zu einem Lachanfall wuchs.

"In deinen HINTERN?" Wiederholte sie, bekam dabei kaum Luft. So wie Sie sich gerade verhielt, hatte ich keine Lust etwas dazu zu sagen. Seufzend stoppte Lisa sich schlussendlich in ihrem Lachanfall.

"Tschuldige. Erklär Es mir ganz genau." Und das tat ich. Ich beschrieb alles so detailliert wie möglich.

"Hmm. Er hatte sich nicht unter Kontrolle." Schlussfolgerte sie. Nur das sich das bei ihr nach etwas gutem anhörte. "Du scheinst wirklich seine Gefährtin zu sein. Und wie du es selbst gesagt hast; durch deine Erzählungen über einen möglichen Gegenspieler hast du das Fass zum überlaufen gebracht. Er ist ein Alpha. Ein König. Mehr Dominanz geht eigentlich gar nicht und das hast du zu spüren bekommen. Etwas unschön das es ohne Vorwarnung geschah und auch noch auf deinem Arsch, aber es sagt im großen und ganzen das er dich haben will."

"Supi. Ich bin jetzt also ein zu habender Gegenstand. Ganz toll."

"Du weißt wie ich das meine."

"Ja. Es gefällt mir nur eben nicht."

"Ich kann mich noch an unseren ersten Biss erinnern. Einfach herrlich." Ich zeigte ihr einen Vogel. "Ihr habt sie ja nicht mehr alle. Sag mir lieber wo ich mich jetzt verstecken soll."

"Verstecken? Vor dem König? Soll das ein Witz sein. Er würde dich überall aufspüren. Dabei nimmt er vermutlich sogar das ganze Land auseinander." Ich stöhnte auf. Das durfte doch nicht wahr sein.

"Das heißt ich müsste über die Landesgrenze. In das andere Reich?" Schlussfolgernd blickte ich auf.

"Was? Du willst tatsächlich abhauen? Sprich dich mit ihm aus. Bleib bei ihm. Was wenn jemand heraus bekommt wer du bist und dich deswegen gefangen nimmt?" Panisch blickte sie zu mir herüber. "Denk nicht über so etwas nach Nila."

"Ich hab doch keine Wahl." Kopfschüttelnd stand ich auf. "Es geht nicht anders. Ich will nicht in diesem Zimmer eingesperrt sein und seiner Gnade ausgeliefert sein, bis sein Lykaner die Kontrolle verliert. Es ist schon drei mal vorgefallen. Wie oft soll ich das aushalten können?" Lisa schwieg.

"Der Biss ist ja nicht sichtbar. Wenn ich bei dir Dusche und dann abhauen kann, wird niemand an meinem Geruch oder Aussehen denken, dass ich seine Mondgefährtin bin."

"Ich würde dich am liebsten anflehen, aber ich kenne dich. Deswegen solltest du dich jetzt beeilen. Wer weiß wann sie deine Abwesenheit bemerken. Ich packe dir ein Essenspaket zusammen. Und nimm dir auch ein paar von meinen Klamotten und decken mit. Die Nächte sind bereits kalt."

"Danke Lisa." Fest schlossen wir einander in die Arme, bevor ich mich beeilte mit all dem fertig zu werden.

The Lycan King Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt