Die Halle war gefüllt mit Werwölfen und Lykanern. Mit dem Adel und Bediensteten. Und jeder einzelne starte zu mir hoch. Zu meinem Glück befand ich mich nicht alleine auf dem gewaltigen Podest, auf welchem der Tron seinen neuen platz gefunden hatte. Von hier aus konnte man über den gesamten Bereich der Halle blicken. Über jeden Kopf hinweg, der sich nach uns reckte.
Sie waren alle am tuscheln. Das gerade nicht leise. Selbst mein geschädigtes menschliches Gehör konnte die Sprachfetzen auffassen. "Sie ist menschlich."
"Wer ist Sie?"
"Warum gibt sich der König mit ihr ab?"
All diese Sätze wurden zu einem gewaltigen Strom an Schmerzen in meinem Kopf. Sie ließen mein Herz rasen, denn es hörte sich nicht gerade an als würden sie glücklich darüber sein was hier in wenigen Minuten verkündet werden würde. Zu meinem Glück waren keine meiner Wunden mehr sichtbar und es gab keine Fragen zu meinem Aussehen. Auch wenn ich ringe unter den Augen hatte, die meine unruhigen Nächte widerspiegelten. "Sie passt doch gar nicht zu Ihm. Was soll sie darstellen? Eine Menschliche Hure?" ich erzitterte. Mir drehte sich der Magen. Flehend sah ich zu Adrian, der gerade letzte Worte mit einem der Lykaner wechselte um unsere hastige Abreise zu zweit zu organisieren.
Am liebsten hätte ich mich an ihn gedrängt, doch ich blieb wie angewurzelt auf meinem platz. Wenn ich solch ein Zeichen der Schwäche in diesem Saal preis geben würde, hätte ich sofort verspielt. Niemand würde mich respektieren. Daher biss ich die Zähne aufeinander und versuchte nicht weiter zuzuhören, bis Adrian sich endlich an sein Volk wandte.
"Seid ruhig." seine Stimme war ruhig, aber so kraftvoll und voller Dominanz das augenblicklich kein Wort mehr gesagt wurde. Nicht einmal mehr getuschelt wurde. Ich hatte den Eindruck sie würden sogar aufhören nachzudenken um seinen Worten in ruhe lauschen zu können. Schnell schluckte ich den Kloß in meinem Hals herunter. Ich wusste was da kommen würde.
Sein Blick flog zu mir, er lächelte und nahm meine Hand. Wickelte seine Finger um meine, nur um sie dann leicht nach oben zu halten, dem Volk entgegen. "Vor wenigen Stunden habe ich meine Mondgefährtin Nyla getroffen." Kurz sah ich ihn leicht verwirrt an. Es dauerte bis es mir wieder einfiel. Für Lykaner war es ungewöhnlich die Bekanntmachung solange hinaus zu zögern, erst recht für den König. Er hatte seine Gründe gehabt es Geheim zu halten, doch nun waren diese überflüssig.Das Schweigen in der Halle hielt auf seine Aussage hin nur noch Sekunden an. Dann brach ein gewaltiger Jubel auf, der sich nur durch Adrien langsam beruhigen ließ.
In der Menge an Anwesenden suchte ich verzweifelt nach einem bekannten Gesicht und entdeckte das von Miriam, die dicht bei Cody stand, welcher mir amüsiert zuzwinkerte. Seine Anwesenheit war stunden nach unserer Ankunft bekannt gegeben worden und als Auslöser für den Krieg genannt worden. Ihn zu entführen, gefangen zu halten sowie zu foltern, reichten genauso sehr aus wie das was man mir angetan hatte.
"Ich möchte, nein, ich verlange das ihr eure Königin ab diesem Moment genauso anerkennt wie mich. Ihr werdet Sie mit dem Respekt behandeln, mit dem ihr auch mich behandelt." es wirkte so als wären davon nicht alle angetan, vor allem nicht die Frauen, die eben so lautstark getuschelt hatten. Sie sahen mich skeptisch, verachtend an.
"Sollte auch nur einer von euch, einen winzigen Mangel an Respekt aufzeigen, werde ich keine Gnade walten lassen. Ihr wisst alle was es bedeutet wenn sich Gefährten finden. Dabei spielt es keine Rolle das sie menschlich ist." Damit hatte er überdeutlich klargemacht das ich ein leichtes Ziel, ein Mensch war, aber gleichzeitig auch das er taten die gegen mich gingen, nicht billigen würde. "Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
"Ja, Majestät!" Die Halle erbebte unter den Rufen seines Volkes, während ich am liebsten in den Erdboden gesunken wäre. Im Mittelpunkt zu stehen hatte ich noch nie gemocht. Wie sollte das nur werden wenn ich als Königin an seiner Pflichten zu erfüllen hatte? "Aiden?" wisperte ich leise und hoffte das mich niemand außer ihm hören konnte "Sag Ihnen bitte, dass sie mich nicht so anstarren sollen."
"Das kann ich leider nicht. Da wirst du durch müssen. Solange dir niemand etwas tut, halte sie einfach mit glatter Mine im unklaren." stattdessen drückte er kräftiger meine Hand. So gut ich konnte versuchte ich mich an diesen Vorschlag zu halten, doch der unwohle Knoten in meinem Bauch wollte sich einfach nicht lösen.
Adrien unterhielt sich noch eine knappe Stunde mit verschiedenen Wölfen und stellte mich vor. Ich gab mein bestes höflich, aber distanziert zu sein. Umso glücklicher und erleichterter war ich, als er endlich verkündete das wir zu den Grenzrudelstämmen aufbrechen würden, um dort nach dem rechten zu sehen. "Cody, ich überlasse dir die Führung. Jag meine Festung nicht in die Luft während wir fort sind." Er wirkte nicht als hätte er damit einen scherz gemacht, viel eher als meinte er dies todernst. Daher konnte ich nicht anders als mich zu fragen was die beiden erlebt hatten.
"Einen Augenblick euer Majestät." Ein Mann mit schütterem grauen Haar trat aus der Menge hervor, gerade als wir uns aus einer der Hintertüren stehlen wollten. Adrien schien nicht sehr erfreut über die plötzliche Unterbrechung seines Ablaufes, ließ es aber dennoch zu das der Mann das aussprach weswegen er uns aufgehalten hatte. "Ich kam nicht umhin zu bemerken das eure Gefährtin gar kein Mal trägt." Meine Vergangenheit holte mich ein. Nicht das schon wieder. Mir blitzten rasend schnell die Erinnerungen des Momente auf als Adrien sehr wohl sein Mal auf meiner Haut hinterlassen hatte und damit unser Schicksal miteinander verbunden hatte.
"Es geht dich nichts an wo ich mein Mal platziert habe!" Fuhr Adrien den man augenblicklich an. Seine Stimme kratzte rau. Ob vor Zorn oder der Erinnerung an diesen Moment, konnte ich nicht sagen. "Mit Verlaub, Majestät, aber es ist schon immer brauch gewesen das es bei solch einer Verbindung Zeugen geben muss, die das Mal gesehen haben. Alleine um einen Betrug auszuschließen. Diese Gesetzte sind jene an die auch Ihr euch gebunden habt. Vor allem Ihr, Eure Hoheit." Mein Gesicht flammte auf. Zeugen? Er wollte doch nicht etwa meinen Hintern betrachten? Was war los mit diesen Kreaturen. Reichte ihnen das Wort ihres Königs nicht aus?
Hilfesuchend starrte ich Adrien an, der jedoch verbissen den Mann anstarrte ohne ihm zu widersprechen.Unterdessen hörte ich das Volk tuscheln. "Er hat recht. Wenn sie kein Mal hat, dann ist sie auch nicht unsere Königin."
"Was ist wenn sie uns etwas vorspielen?" Flüsterte eine Andre Frau. "Damit er sich keine unserer Töchter nehmen muss um die Macht mit unseren Häusern zu teilen?"
"Es REICHT." Der Lykaner kam beinahe zum Vorschein und ließ alle verstummen. Seine Aura wurde bedrohlich besitzergreifend. "Für eure Worte könnte ich eure Zungen heraus schneiden lassen!" Donnerte er und die Damen die so wild spekuliert hatten, hielten erbleicht den Atem an. "Ich dulde kein Misstrauen in meinen eigenen Reihen. Nyla" Kurz hatte ich Angst er würde mich auffordern das kleid vor aller Augen zu heben. "Geh bitte mit Susan in eines der Hinterzimmer." Ich starrte ihn an, wollte widersprechen, leistete ihm aber dann langsam folge. "Sie wird den Biss kontrollieren." Flüsterte er leise. "Keine Sorge, ich werde nur Damen des Hofes dafür auswählen." Meine Wangen brannten pink, am liebsten wäre ich davon gerannt, aber das hatte mir noch nie wirklich etwas gebracht.
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The Lycan King
WerewolfFuck, das sollte ein Witz sein. Ein einziger Gigantsicher Witz. Er verlangte nach mir, der Gottverdammte Lykaner König hatte nach mir rufen lassen. Ich war am Arsch. Seine Gesetze waren klar, waren jedem Bekannt. Und ich hatte dagegen verstoßen...