The Lycan King

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Die Stille im Wald wurde nur durch das Donnern der Lykaner Pranken unterbrochen, sowie deren lautstarkes Geheul. Es war nicht schwer für die Vampire den Lykanern zu folgen. Sie zu jagen. Auch wenn sie erst nicht verstanden das genau dies der Plan gewesen war.

Es war eine Gruppe von zwanzig erfahrenen Vampiren die den Lykanern von der Burg aus gefolgt waren. Als sie die Lykaner schlussendlich eingeholt hatten, war ein Kampf entbrannt dessen Bedeutung für den kommenden Krieg bahnbrechend war. Beide Fronten prallten so heftig und voller Hass aufeinander, das es in den Bergen wiederhalte. Der Hass der über tausend Jahre aufgestaut worden war und unter dem Deckmantel des Abkommens geruht hatte, war bei beiden Seiten ausgebrochen.

Messerscharfe Zähne rissen an der blassen Haut der Vampire, während die Klauen der Vampire sich in das Fell der Lykaner gruben. 

Die Laute die nun durch den Wald schallten waren die Geräusche brechender Knochen, Zähnen und Krallen die über Metall zu quietschen schienen. Bestialische Laute sowie das kreischen der Vampire schallten in den Ohren wieder. 

Bis schlussendlich eine kurzartige Explosion die Vampire zusammen schrecken ließ. Für nur einen Moment hielten diese inne und lauschten. "DIE GEFANGENEN!" kreischte einer der Vampire. Die Vampire schienen sich zurück ziehen zu wollen. Sie wollten die Burg ihrer Herrin schützen und die Gefangenen wieder einfangen. 

Ihr Problem war nur, dass sie mittlerweile in der Unterzahl waren. Eingekesselt und nicht mehr kampfbereit. Sie konnten nicht entkommen. Doch aufgeben würden sie auch nicht. Selbst wenn es sinnlos sein würde, würden sie eher in den Tot gehen als ihre Herrin zu enttäuschen. 

Die Gefangenen mochten entkommen sein, aber dieser Kampf war noch nicht vorüber. Er würde es erst sein wenn die Vampire vernichtet worden waren. 

Der Kampf wurde zunehmend träger. Die Vampire waren zwar weniger an der Zahl, doch ihre Energie schöpfte sich nicht so schnell ab wie die der Lykaner. Die Chancen würden sich bei der Andauernden Belastung ausgleichen. Es war beiden Parteien bewusst das ein schnellerer, effektiver Schlag nun entscheidend sein musste. 

Das erste was an die Ohren der Lykaner drang, war ein ungezähmtes rohes und vor Kraft strotzendes Brüllen. Das Brüllen einer Bestie, die über die normale Größe der Lykaner weit hinaus ragte. Eine reine ungezähmte Lykaner Form, die den Königshäusern vorbehalten war, stürtze aus dem Wald hervor.
Auf den zwei Hinterbeinen laufend, wirkte sie furchteinflößender, mächtiger als jeder andere Lykaner.
Die Zähne gefletscht mit Geifer Tropfen, die Augen feurig rot und die Krallen zum zerfleischen bereit, fegte er über die Vampire hinweg.
Und er war nicht alleine gekommen.

Das Blatt wendete sich binnen Sekunden. Die kleine Vampir Einheit wurde vollständig ausgelöscht und ihre Leichen dem Feuer übergeben.

SIE wird Misstrauisch werden. Bald werden neue Trupps diesen hier suchen. Seht zu, dass keine Spuren von uns zu finden sind. Sie werden wissen das wir es waren, aber sie dürfen es nicht beweisen können. Habt ihr das alle verstanden?

Ja Mein König.

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Derweil ging es drunter und drüber im Schloss. Sophia scheuchte ihre Männer durch die gegend, auf der Suche nach dem Ursprung des gewaltigen Knalles, den sie vor Sekunden vernommen hatte.

Es dauerte nicht lange da stürzte eine der Kerker Wachen auf Sie zu. "HERRIN" bei ihrem Blick besann er sich eines besseren. "Herrin." Und verneigte sich hastig. "Was gibt es?"

"Die Gefangenen, Sie konnten fliehen." Kurz herschte eisiges schweigen, bevor sie sonst so gefasste Sophia einen Wutanfall erlitt. "DU WILLST MIR SAGEN DAS DU UNSEREN EINZIGEN GUTEN TRUMPH GEGEN DIESE LYKANER PLAGE HAST ENTKOMMEN LASSEN?"

"Herrin, es war nicht meine Absicht...."

"DU NICHTSNUTZIGER VOLLIDIOT! SIEH ZU DAS IHR DIESES MISTSTÜCK UND DEN VERMMALLEDEITEN HALBBLUTKÖTER WIEDER EINFANGT, BEVOR ICH DICH MEINER SAMMLUNG HINZUFÜGE!"

"Ja, Herrin." Der Vampir zog den Kopf ein und schlich davon, nur um gleich darauf den Kerker abzusuchen.

"WACHEN!" brüllte Sophia derweil oben weiter. "Ja, Herrin?"

"Ein kleiner Trupp soll die Umgebung nach zwei flüchtigen Absuchen. Und zwar schon gestern!"

"Verstanden, Herrin."

"Und das der Frau kein Haar gekrümmt wird, dass übernehme ich dieses Mal selbst."

"Jawohl."

Das Sophia vor Wut schäumte war klar. Nyla war ihr kostbarstes Verhandlungsgut und sie wollte es unbedingt zurück. Koste es was es wolle. Diese Chance durfte sie sich nicht nehmen lassen.

Heinrich betrat unterdessen die Halle. "Was war das für ein Lärm?" Seine Kleidung war knittrig und die Haare unordentlich. Scheinbar war er vor kurzem zu Bett gegangen. Der Tumult hatte ihn jedoch wieder auf den Plan gerufen. Entnervt versuchte Sophia nicht die Augen zu verdrehen. Das Heinrich nun offiziell die Macht des Rates führte, brachte ihr in gewissserweise einen Vorteil. Sie hatte nicht einmal was dagegen. Jeder Fehler würde ihm angekreidet werden. Unter anderem würden die Ratsmitglieder den Ausbruch Nylas ebenfalls ihm zu Lasten legen.
Sie hatte schon immer lieber die Fäden im Hintergrund gezogen. Lorbeeren brauchte sie nicht, sie wollte Macht. Und diese besaß sie bereits. Zumindest hatte sie dies geglaubt.
Nyla jedoch hatte Heinrich das gegeben wonach sie sich nun auch sehnte. Seit er ihr Blut getrunken hatte war es deutlich für alle sichtbar. Heinrich besaß mehr Macht, mehr Kraft und Schnelligkeit. All seine Vampirischen Sinne waren um das dreifache angestiegen.
Hätte er an diesem Abend nicht zuviel getrunken, hätte Sophia sich ebenfalls bedient.
Doch da sie weder über die Nebenwirkungen, noch über die Dauer von Nylas Blut bescheid wusste, hatte sie sich gedacht das noch genug Zeit bliebe um es an ihrem Bruder zu testen.
All die Tage hatte sie ihn genaustens beobachtet. Seine Veränderungen heimlich dokumentiert. In Anbetracht das die Frau bis vor wenigen Augenblicken noch ihre Gefangene gewesen war, hatte sie keinen Grund zur eile gesehen.
Nun war sie außer sich, dass sie es nicht einmal gekostet hatte. Ihr Blut.

Sie musste diese Görre wieder einfangen.

"Deine Frau ist ausgebrochen." Zischte sie spitz. "Nyla?" Heinrich schien verwirrt. "Ja. Nyla-Lein hat die Kurve gekratzt. Zusammen mit dem Alpha-Beta des Königs. Unsere einzigen Trumphe haben die Wache überlistet und sich verkrümmelt."

"Ich werde sie selbst wieder einfangen." Zischte er leise.

"Nein!" Sophia räusperte sich. Ihr war aufgefallen wie vorschnell sie gesprochen hatte und das dies Heinrichs Mißtrauen weckte. "Meine Männer erledigen das. Schon gut. Du bist zu wertvoll, zu mächtig, als das dir dabei etwas zu stoßen dürfte." Ihre Worte verdrängten das Misstrauen in Heinrichs Blick. Auf keinen Fall durfte er von Nyla erfahren was genau im Kerker vorgefallen war. Es musste vorerst ihr Geheimnis bleiben. Dieses kleine Projekt konnte sie erst dem Rat vortragen, wenn sie sich sicher war das alles genau so verlaufen würde, wie sie es erhofft hatte. Dafür benötigte sie weitere Tests und was noch wichtiger war; Nylas Blut.
Der kleine Vorrat im Kerker war nichts im Vergleich zudem was sie brauchte.

"Wenn es dir nichts ausmacht verehrter Heinrich, ich werde deine Probleme zu lösen wissen." Grinsend schoss sie aus dem Saal. Zu Siegessicher. Zu Selbstgewiss.

Dabei stand ihr das erste mal seit Jahren eine Niederlage bevor.

Nyla war für Sie erst einmal unerreichbar.