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"Nila?" Mir war so kalt.

"Nila? Ist alles in Ordnung?" Ich konnte nichts sehen.

"Nila!?" Mein Körper war taub, ich spürte ihn nicht. Doch gleichzeitig waren da so viele verschiedene Arten von Schmerzen, soviel was mir unendliche Qualen bereitete, das ich kaum klar denken konnte. "Bitte Antworte." Da war eine Stimme. Jemand rief nach mir. Und ich kannte diese Stimme, doch ich war so erschöpft, ich musste mich anstrengen nur um Atmen zu können.

"Was habt ihr getan!" Brüllte der Mann. "Was zur Hölle habt ihr getan?!"

"Verbinde deinen Geist mit ihm!"

"Niemals!"

"Dann erwartet sie jeden Tag schlimmeres." 

"Er wird euch töten. Er wird euch alle in staub verwandeln! Ihr verstoßt gegen jedes abkommen und Gesetz. Das werdet ihr bereuen!" 

"Wir werden sehen. Doch zuerst wird Sie unter deiner Sturheit leiden." Sophias Kaltherziges lautes lachen hallte an den Wänden wieder. Es klirrte in meinen Ohren auf. 

Schmerzlich schaffte ich es mich von dem Geräusch ihres gehässigen Lachens zu entfernen. 

"Sie wird brechen wie ein Zweig." stieß sie noch aus, bevor ich ganz genau hören konnte wie sie davon ging. Ich hasste Sie. Mehr als zuvor. Das was Sie mir hatte antun lassen war unaussprechlich gewesen. Bei der Androhung das Sie es wieder und wieder tun würde, war mir so schlecht geworden das ich am liebsten hier und jetzt gestorben wäre. Diese Qualen erneut durchstehen zu müssen, konnte ich mir nicht vorstellen. 

Ein wimmern kam über meine Lippen. Das war alles was ich noch zustande brachte. Jeden Gedanken an die vorherigen Stunden wollte ich verdrängen. 

"Nila?" der Halbbruder kam an seine Gitterstäbe. "Du musst durchhalten." wieder kam ein seltsamer Laut aus meiner Kehle. Ich hatte diese mir so heißer geschrien, das kein anderes Wort hervor gebracht werden konnte. "Ich weiß was sie tun, aber du musst ein paar Tage durchstehen. Selbst wenn ich ihm jetzt bescheid gebe, er kann einfach nicht so schnell hier sein. Hast du gehört? Lass Sie dich nicht brechen." ich verstand was er sagte, aber ich konnte es nicht tun. Mein Blick viel auf meine Finger. Blut klebte an ihnen. Sophia hatte mir die Nägel an zwei meiner Finger heraus reißen lassen. Alleine das ich dies sah, verursachte Panik in mir. "Du musst dich an etwas gutem festhalten. Fällt dir etwas ein?" er seufzte leise. Nicht weil er enttäuscht oder genervt von mir gewesen wäre, sondern weil er sich hilflos vorkam. Er wusste nicht wie er mir Mut zusprechen konnte. "Mein Name ist Cody." sagte er schließlich. "Eine meiner liebsten Erinnerungen sind meine Tage als Junge. Ich war, denke ich, um die zehn Jahre alt als ich mich das erste mal verwandeln konnte. Der Boden unter meinen Pfoten, der Geruch nach Erde, Graß und Laub waren so intensiv. Es war berauschend. Das erste Mal sich zu wandeln, alles doppelt so intensiv wahr zu nehmen, ist berauschend. Ich konnte die Hasen in ihrem Bau hören, die Eichhörnchen über die Äste huschen, den Herzschlag eines Rehes aus Metern Entfernung wahrnehmen." Er beschrieb mir die erste Verwandlung so intensiv, das ich sie mir nur zu gut vorstellen konnte. Ich hatte das Gefühl den blauen Himmel sehen zu können, ja sogar die Tiere hören zu können. 

Ich lauschte seiner Erzählung bis ich es schaffte trotz der Schmerzen einzuschlafen. 

The Lycan King Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt