38

1.7K 89 9
                                    

Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich schwöre, wenn ich nicht vollkommen um den Verstand gebracht worden wäre, bis an die Grenzen meines Körpers gefoltert worden wäre, dann hätte ich diesen Mist hier niemals, NIEMALS, zu gelassen. 

So aber stand ich nur wie eine Säule in dem kleinen beengten Raum. Rieb mir vor Nervosität die Arme, die in dem dünnen Stoff leicht zitterten. 

"Kein Sorge, Majestät." die Frau die mich begleitet hatte, Susan, lächelte mir aufheiternd zu. "Ihr müsst uns nur das Mal zeigen und wir bestätigen es als Zeugen." Nur das Mal zeigen. Beinahe hätte ich über diese leichtfertige Aussage gelacht. Wenn Sie wüsste Wo genau das Mal verborgen lag, würde sie nicht so leicht daher reden. Da war ich mir sicher. 

"Wer ist Wir?" fragte ich leise. Wie viele würde er mir noch auf den Hals hetzen? "Die Damen des Hofes, wenn du uns so bezeichnen willst. Adlige." Sie lächelte, sie schien zumindest so zutun als wäre sie eine der netteren Personen. Dennoch wollte ich nicht das sie meinen Hintern in Augenschein nahm. "Muss das sein?" fragte ich und drehte mich von ihr weg. 

"Ja eure Majestät." 

"Hört Bitte auf mich dauernd so zu nennen." Es war mir nicht recht, ich hatte es nicht akzeptiert. Es hörte sich auch einfach nur sehr komisch an. 

"Das kann ich nicht, es wäre Majestätsbeleidigung euch nicht den richtigen Respekt zukommen zu lassen, Majestät." Ich seufzte sarkastisch. "Ach, das ist nicht Respektvoll aber das Mal anzustarren, dass ist respektvoll?" keifte ich etwas zu laut auf. Susan zuckte überrascht einen Schritt zurück. "Es ist doch nichts dabei. Sieh!" sie zeigte mir ihres, gut sichtbar am Hals. "Da eures nicht am Hals ist, nehme ich an er hat euch vielleicht in den Oberarm oder die Hüfte gebissen?" darauf gab ich keine Antwort.

"Hört zu, nach mir werden noch einige anderen Damen kommen um das ganze zu überprüfen, also schlage ich vor wir bringen das ganze schnell hinter uns." sie sah mich kurz mit einem Blick an, der mir zeigen sollte das ich trotz, dass sie so nett mir gegenüber war, über mir stand. Ich hatte es geahnt. "Wie viele mehr?" hakte ich nach. "Zehn, vielleicht fünfzehn Damen. Bis der Rat zufrieden ist." erklärte sie. "Die Könige der Alten Zeit hatten ihre Huren. Einige wollten sich erheben, sie töteten die Thronerben, den König und behaupteten das Ihnen die neue Herrschaftsrolle zu viele, da sie die wahren Gefährtinnen seien. Wir haben erst zu spät daraus gelernt. Ab einem gewissen Zeitpunkt unserer Geschichte haben wir beschlossen die Male zu kontrollieren. Um unsere Rudel und das Reich zu schützen." 

Zähneknirschend starte ich die Wand an. Welche Wahl hatte schon?
Kurz schloss ich die Augen, dann kehrte ich ihr den Rücken zu. Riss das Kleid in die Luft und deutete feuerrot geworden auf die Biss Stelle. "Meine Güte." Hörte ich sie Murmeln, dann lachte sie leicht. "Seine Majestät ist also einer dieser Männer." Ich sagte nichts dazu und ließ das Kleid wieder fallen.

"Nun verstehe ich deine Lage umso besser. Ich denke ich werde da etwas tun können." Sie verneigte sich und verschwand.
Keine Minute später kehrte eine weitere Dame ein. Sie stellte sich knapp vor, erzählte mir etwas über ihren Stand bei Hofe und verlangte dann das Mal zu sehen.
Bei jedem weiteren Mal wurde mir unwohl dabei, meine Hände schwitzten und ich hasste das Gefühl ihrer Augen die mich fixierten.

Still zählte ich die Frauen, nur um mir einen groben überblick verschaffen zu können was ich noch erdulden musste. 

Es kamen sieben Frauen. Sieben die sich pikiert über meine Biss stelle zeigten, aber nichts weiter dazu sagten.

Als die Tür sich ein weiteres mal öffnete und schloss, betrat ein bekanntes Gesicht den Raum. Susan.

"Ich habe euch etwas versprochen, und da ihr nun bereits von Sieben weiteren der hochgestellten Damen in eurem Amt als Königin anerkannt wurdet, konnte ich aushandeln das es genug ist."

Ich starrte sie für einen Augenblick lang an. Dann atmete ich erleichtert aus. "Wir haben eingesehen wie unangenehm es für euch sein muss, Majestät. Daher haben wir besondere Maßnahmen getroffen. Wir haben die anderen Damen gesprochen und sind zu dem Entschluss gelangt es gut sein zu lassen. Wir stehen nicht im Krieg, es läuft kein Misstrauensantrag gegen unseren König.  Kein Grund ihm und euch weiter im Zweifel gegenüber zu stehen. Was getan werden musste ist getan worden und es reicht." Guter Gott, endlich

Ich war mehr als nur dankbar über diese Worte. "Das ist gut. Kann ich-" mit dem Kinn ruckte ich zur Türe. "Selbstverständlich, Majestät. Aber ich warne euch, sie sind in Freudiger Stimmung." Was auch immer Sie sagen wollte, sobald ich die Tür aufstieß erklärte es sich von selbst.

Die Meute der Leute erblickte mich und brach erneut in Jubel aus. Noch euphorischer als zuvor. Nun waren auch die letzten Zweifel beiseite geräumt und ermöglichten ihnen in Treue zu ihrem König zu stehen. Seine Entscheidung gut zu heißen.
Für mich gab es nur einen Moment der Ruhe. Nämlich als er durch all den Lärm meine Hand in seine schloss. Daran klammerte ich mich.

The Lycan King Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt