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Ugh, mein Kopf.
Als ich erwachte pulsierte mein Hals schmerzlichst.
Keuchend und schnaufend versuchte ich mich aufzurichten, doch alles um mich herum war verschwommen. Meine Glieder fühlten sich an wie Betäubt.

"Trink etwas." Ich zuckte zusammen als Heirnichs Stimme erkannte. Wütend suchte ich die verschwommene Umgebung nach seiner Gestalt ab.

Ein paar Zentimeter von mir entfernt sah ich etwas. "Hier." Er drückte mir etwas in die Hand. "Du musst viel Flüssigkeit zu dir nehmen."

Erst nachdem ich langsam getrunken hatte, verbesserte sich meine Sicht. Ich erblickte Heinrich der Schuldbewusst mir gegenüber auf einem Stuhl saß.

"Du blöder Arsch!" Fluchte ich leise und verdonnert das ich ihn nicht zusammen schreien konnte. "Ich habe dir vertraut!"

"Es tut mir leid. Als sie deinen Hals verletzte...setzte mein Verstand aus. Dein Blut riecht ungewöhnlich gut. Und es schmeckt noch besser, wenn ich das sagen darf. So etwas köstliches habe ich noch nie getrunken." Wütend starrte ich ihn an. "Soll ich mich jetzt auch noch bedanken?" Fuhr ich ihn an.

"Wenn ich nicht getrunken hätte, dann Sophia. Und sie macht keine halben Sachen."

"Super nett, danke!" Zischelte ich. Er zuckte mit den Schultern. "Es war nicht geplant, aber es lief gut."

"Was lief daran bitte gut?"

"Ich habe den Ratssitz."

"Ganz toll Heinrich!" Ironie tropfte von meinen Lippen. "Ich habe erreicht was ich wollte." Sagte dieser nur. "Deswegen kamen wir her. Du wusstest das. Deswegen hast du Asyl und meinen Schutz." Ja, er hatte recht. Aber wir hatten auch klar gesagt keinen Körperkontakt!

"Du.Hast.Mich.Gebissen!" Wiederholte ich Wort für Wort.

"Ja. Und ich muss sagen das dein Blut meinen Körper ziemlich angeregt hat."

"Soll das ein Witz sein?"

"Du kannst es nicht verstehen, du bist kein Vampir, aber dieses Blut ist erstaunlich. Es wirkt berauschend. Normalerweise meide ich Menschenblut, aber bei deinem fällt es mir schwer. Besonders seit gestern. Ich denke nur daran mehr zu wollen. So ein Suchtpotential hatte ich noch nie bei Blut. Und nicht nur ich. Sophia und die anderen wurden bei diesem Geruch genauso wild. Wir sind auf unsere Art recht zivilisiert. Wir lassen die Menschen nach einigen schlucken in Ruhe, auf das sie sich erholen können, aber bei deinem Blut.... Wir haben uns angegriffen. Alleine deswegen konnte ich mich aus der Trance reißen."

Dieser Kerl war ein Albtraum. Genauso wie der Lykaner. Und selbst bei ihm hätte ich jetzt eher sein wollen. "Das war das erste und letzte Mal!" Stellte ich klar und ließ es zu das er mir Wasser nach schenkte.

"Kann ich nicht versprechen."

"Was?" Entfuhr Es mir lauthals. War das sein ernst?
Er zuckte wiederholt mit den Schultern. Kaum zu fassen. "Heinrich." Ermahnte ich ihn leise.

"Verzeihung." Als er lachte erblickte ich zum ersten mal so richtig die spitzen reiszähne in seinem Gebiss. Furchterregend.

"Und was nun?" Wollte ich wissen.

"Wir reisen ab, sobald du deine Informationen geteilt hast."

"Was für Informationen." Er reichte mir ein Papier. Eine Liste fein säuberlicher Notizen befanden sich darauf. "Du zeigst Ihnen dies morgen Mittag." Schnell überflog ich die Stichpunkte.

"Ich kann nichts davon untermauern."

"Musst du nicht. Wenn doch sagst du Ihnen einfach das diese Informationen nur mir vorbehalten sind."

"Na schön." Ich war immer noch wütend, doch ich stimmte zu. Was auch sonst. "Ich lasse dir ein paar Speisen bringen."

"Heinrich" Er drehte sich noch einmal zu mir um. "Wenn du mich noch einmal beißt, dann werde ich alles auffliegen lassen." Zischte ich. Doch er winkte nur grinsend ab.

Als die Tür ins Schloss viel, ließ ich mich knurrend in das Bett zurück fallen. "Ich hasse magische Kreaturen. Egal welcher Art." Sie waren doch alle gleich.

~~~~~~~~~~~

Der nächste Tag war hereingebrochen. Und wie ich es mit Heinrich abgemacht hatte, stand ich erneut vor diesen Vampiren und ratterte die Liste herunter.

"Die Grenzen werden immer enger um euer Reich. Der Lykaner steht kurz davor alle reiche zu bündeln und damit er euch vernichten kann."

"Das Wissen wir bereits." Zischte ein Mann neben Sophia. "Wir wollen Details."

Schnell überflog ich das Papier und überlegte was genau ich sagen sollte.
"Der Lykaner König besitzt einen Schatz, der ihn schwächt."

"Was soll das für ein Schatz sein?" Tja, das wüsste ich auch zu gerne, aber das stand nicht auf dem Papier. "Diese Information ist nur meinem Mann zugänglich." Knurrte ich leise vor mich her.
Erneut brach Trubel aus. Sie regten sich auf. Doch Heinrich, der sich mit seiner neuen Position überaus wohl fühlte, bot ihnen Einhalt. "Ich weiß es. Das muss euch reichen. Denn ab heute führe ich das letzte Wort über unseren Schlachtplan." Schlachtplan? In was war ich nur herein geraten? Schon wieder.

The Lycan King Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt