„Ezra" sagte ich und zupfte an dem Saum seines Pullis, als er sich bereits zur Tür gewendet hatte um zu gehen.
„... musst du wirklich gehen?" meine Stimme war schwach. Verzweifelt. Flehend. Ich war erbärmlich und absolut nicht begehrenswert.
„Ich weiß nicht. Soll ich bleiben?" fragte er und drehte sich wieder zu mir um.
„Ich weiß nicht."
„Was willst du, Hayden? Willst du, dass ich bleibe? Du musst es sagen, ich kann keine Gedanken lesen. Und ich kann nicht immer vorhersehen, wann ich eine Grenze überschreite und du mich ansieht, als würdest du jeden Moment die Flucht ergreifen." es lag mir auf der Zunge und ich wollte in diesem Moment so viel sagen, aber ich hatte gleichzeitig wirklich große Angst. Ich musste eine Entscheidung treffen.
Also traf ich meine Entscheidung.
Ich trat direkt vor ihn, streckte mich zu ihm nach oben und spitzte meine Lippen gerade so weit, dass ich Ezra kaum berührte.
„Hayden ... ich will wirklich nicht egoistisch sein, aber du machst es mir wirklich schwer, mich zurückzuhalten" er klang so gequält. Als würde es ihn alle Kraft kosten.
„Dann mach's nicht" ich schlang meine Hände um seinen Nacken, intensivierte den Kuss und ließ einen - zugegeben nicht gerade männlichen - Schrei los, als meine Füße plötzlich den Bodenkontakt verlieren, als Ezra mich hochhob. Ich umschloss seinen Oberkörper mit meinen Beinen, Küsste mich zu seinem Hals hinab und saugte mich dort fest, während er uns durch die Wohnung manövrierte. In mir hatte sich ein Schalter umgelegt. Ich wollte absolut nichts mehr, als diesen Mann bei mir haben, auch wenn ich nicht in der Lage war es zu sagen. Er fand das Schlafzimmer überraschend schnell - gut, außer dem Badezimmer waren nicht viele weitere Türen vorhanden, die Chance stand also ohnehin 50:50.
Er legte mich auf dem Bett ab und folgte mir auf die Matratze, verwickelte mich in einen hungrigen Kuss. Er war fordernd und ich wusste genau, was er wollte.
Es ist okay. Ezra ist gut, es wird gut.
Ezra sah mich kurz prüfend an. „Wir müssen nicht, Hay. Okay?" flüsterte er. Ich war nicht in der Lage zu antworten. Ich drückte mein Becken gegen ihn um ihm zu zeigen, dass ich genauso erregt war wie er und er zog scharf die Luft ein, nickte zustimmend ehe wir uns endlich wieder vereinten. Ich war dankbar, dass kein Licht brannte, als er mir meinen Pulli und das Shirt auszog. Die einzige Lichtquelle waren die Lampen aus dem Flur, die ein schwaches Licht im Schlafzimmer warfen. Er fuhr mit seinen Fingerspitzen meinen Körper hinab über mein Schlüsselbein, meine Brustwarzen, die sich sofort aufrichteten, als er sie berührte und einen Stromschlag durch meinen Körper schickten. Über meine Rippen und meinen Bauchnabel. Ich spürte ihn überall gleichzeitig. Endlich spürte ich seinen warmen Oberkörper auf meinem, als ich auch ihm seine Oberteile entzogen hatte. Ich konnte nicht anders, als gedämpft in seinen Mund zu stöhnen, wenn unsere Hüften aneinander rieben. Als der Platz in meiner Hose allmählich schmerzlich eng wurde öffnete ich meinen Gürtel und schließlich meine Jeans, bevor ich selbiges bei ihm tat, jedoch deutlich zittriger aufgrund meiner Unsicherheit.
Atmen.
Ezra richtete sich auf um seine Hose auszuziehen, kletterte zwischen meine Beine und beugte sich über mich. Er war nackt - richtig Adam-mäßig nackt und ich bekam innerlich einen Schreikrampf, hielt die Spannung zwischen uns allmählich nicht mehr aus und zog ihn zu mir herunter. Zähne trafen aufeinander. Körper rieben sich, reizten sich immer mehr, immer erregter.
„Eh Hayden, also bist du .. ich meine ... fuck welcher Part bist du normalerweise?" presste Ezra ungewohnt verlegen hervor, überschlug sich fast beim Reden. Es war dämlich, aber meine Mitte wurde dadurch noch härter. Komischerweise war mir die Frage vor lauter Ekstase nicht mal unangenehm.
„Nimm dir meinen Körper und mich gleich dazu" sagte ich während ich seinen unglaublichen Körper mit meiner Hand erkundete. Seine Muskeln waren wie erwartet definiert, die Haut so weich. Ich versuchte mir jedes Detail auf einmal einzuprägen. Ich fuhr mit meinen Fingern seinen Penis entlang und umschloss ihn, schluckte den Rest meiner Unsicherheit herunter und begann, ihn zu massieren. Unsere Zungen gaben sich einen erbitterten Kampf um die Führung während Ezra mich meiner Hose entledigte.
„Stop, Hay. Wenn du weiter machst werd ich definitiv kommen und ich will dich gerade so sehr, dass ich unbedingt in dir kommen will." er nahm meine Hand und entfernt sie von sich, drückte seine Lippen sachte gegen meine und wandert dann mit seinem Mund in Richtung Süden. Seine Zunge streift meine Brustwarzen, wie zuvor seine Finger, und bahnte sich immer weiter ihren Weg, bis ich seine Lippen schließlich auf meinem Schaft spüre, auf meiner Spitze und schließlich spürte ich seinen Mund, seinen Speichel überall um meine Mitte und fand mich selber in einem Meer aus Stöhnen und Empfindungen wieder. Parallel dazu bereitete er mich langsam vor, bevor ich zum ersten Mal kam. Mein Körper bebte und Ezra nahm alles von mir in sich auf.
Ich sprudelte über vor Emotionen.
Seine Geduld war allmählich auch dem Ende geneigt. Ich zog ihn zu mir hoch, küsste ihn verlangend. Ich schmeckte mich selbst und es machte mir absolut nichts aus. Ich wollte noch mehr von Ezra, nahm alles was ich kriegen konnte. Wie ein Ertrinkender klammerte ich mich an diesen Akt.
Als er in mich eindrang fühlte ich mich seit langer Zeit komplett. Ich machte mir keine Gedanken, wie ich aussah, ob ich gut war oder ob ich ihm genug geben konnte. Alles was zählte, war Ezra, der in mir war und mich Dinge fühlen ließ, die bis heute unvorstellbar für mich waren. Er traf meine Prostata und spürte meine Reaktion darauf, stieß immer wieder auf diese Stelle, bedacht darauf mir Befriedigung zu verschaffen. Meine Finger krallten sich in seinen Rücken und sein eigenes Stöhnen trieb mich fast in den Wahnsinn. Ich bog mich ihm hingegen, berührte ihn, wo ich ihn erwischte, umarmte ihn und erlebte einen Höhepunkt, der mich kurzzeitig vergessen ließ wie mein Name war. Sterne leuchteten auf und mein gesamter Körper war eine einzelne Empfindung. Ich spürte ihn in meinem inneren Zucken und er stöhnte laut an meinen Hals, ehe er über mir zusammensackte. Wir klebten von unserem Schweiß und meinem Ergossenen zwischen uns, hielten uns, während unsere Orgasmen allmählich abebbten.
Als mein Herzschlag sich wieder beruhigte und ich wieder denken konnte fragte ich mich, ob es normal sei so viele extreme Empfindungen während dem Sex zu haben.
Es war mehr als Sex, so viel mehr als das.
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After the Storm - Man x Man
RomanceHayden ist gefangen in seinem Leben, das bestimmt wird durch seine vielen Dämonen. Als er in dieser einen Nacht zum ersten Mal auf Ezra trifft, beginnt ein Sturm aufzuziehen. Ein gewaltiger, der sein Leben prägen würde - für immer. Es war nur ein ha...