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„Hay das ... wow also" sagte Ezra nach einiger Zeit und rollte von mir, ließ sich neben mich auf das Bett sinken.

„... ich weiß" erwiderte ich. Auch mir fehlten die Worte, aber es muss nicht immer alles ausgesprochen werden. Wir waren beide dabei - und wie wir das waren.

Oh Fuck.

Meine Erregung war abgeebbt und mein Kopf schaltete sich wieder ein. Ich war nackt.

Offensichtlich.

Nur, dass es mich plötzlich störte, dass Ezra der so unglaublich gut aussehend war direkt neben mir lag. Ich zerrte die Decke unter mir hervor und schlang mich in die Laken, um meinen Körper zu verdecken, setzte mich währenddessen auf.

Er hat mich gesehen. Komplett. Ehe ich mich weiter hineinsteigern konnte spürte ich zwei starke Arme um mich herum. Ezra's Kopf kam auf meiner Schulter zu liegen.

„Du bist so schön Hayden, wirklich. Du bist so unglaublich schön, dass es eine Schande ist, dass du dich so versteckst." murmelt er mit den Lippen auf meiner Schulter.

„Sag das nicht Ezra. Ich, also ich meine ... ich will noch ein bisschen abnehmen und ..."

„Du hast seit Silvester doch schon abgenommen. Ich respektiere deine Entscheidung, aber ich finde, jedes weitere Kilo weniger ist wirklich nicht nötig. Dein Gewicht spielt keine Rolle. Du bleibst immer noch Hayden."

Mir war zum Heulen zumute. Es war ihm aufgefallen, natürlich war es das. Er schaffte es immer wieder mir so ein gutes Gefühl zu geben, mich nicht zu bedrängen oder in eine unangenehme Position zu bringen. Ich ließ mich mit meinem Gewicht gegen ihn sinken und entspannte mich wieder etwas. Es konnte so einfach sein. Aber Ezra würde nicht immer da sein, um mir meine Unsicherheiten zu nehmen und die Stimmen verstummen zu lassen.

„Dreh dich um" flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam sofort Gänsehaut. Diese tiefe, raue Stimmfarbe trieb mich in den Wahnsinn. Ich blieb eingewickelt in meinen Decken-wrap und drehte mich Ezra zu, sodass wir uns gegenüber saßen und trotz Decke kam ich mir noch nackter vor, als ich eh schon war.

Er streifte mir die Decke von den Schultern, sodass mein Oberkörper wieder entblößt war.

„Ezra, nicht ..."

Er fuhr die Konturen meines Gesichts entlang, meinen Hals entlang und fuhr über meine Schultern.

„Ich liebe deine Schultern..." weiter über mein Schlüsselbein zu meiner Brust, meine Brustwarzen verhärteten sich erneut unter seiner Berührung.

„... und das hier...." weiter über meine Rippen und meine Seiten bis zu meinem Bauchnabel. Er schob die Decke weiter von mir und ich wartete, was passieren würde. Mein Mund war halb geöffnet, mein Atem ging flach, erregt. Verdammt.

Er berührte mich wieder, diesmal an den Knien und fuhr Zentimeter für Zentimeter nach oben in Richtung meiner Lenden.

„und das, Hayden ..." er beugte sich vor, dass unsere Gesichter nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren. Ich spürte seine Zunge auf meiner Unterlippe und seufzte. „... das alles ist so schön an dir. Aber deine Lippen ..." er streifte mich mit seiner Oberlippe „... die machen mich verrückt." Er küsste mich, tief. Fordernd. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und ließ mich auf seinen Schoß ziehen, wo sich unsere mittlerweile bereits wieder vollkommen erregten Mitten trafen. Ezra stöhnte in meinen Mund, als unsere empflinlichsten Regionen aneinander rieben und ich presste mich nur noch mehr an ihn, ehe er sich nach hinten ablegte.

„Fuck, Ezra ..." flehte ich, als er zwei Finger in mir versenkte. „... ich will nicht ... nicht deine Finger."

„Du kannst ja doch sagen, was du willst" raunt er mir entgegen. Ich spürte ihn gegen meinen Hintern drücken und schob mich absichtlich weiter nach hinten, um ihn zu reizen.

„Oh Gott. Hayden, wegen dir werde ich irgendwann durchdrehen" er packte meine Hüften und manövrierte mich so, dass er in mich eindringen konnte. Schneller als vorher.

So tief.

„Ich gehör ganz dir" presste er hervor und forderte mich auf, mich selbständig zu bewegen. Ich schluckte und begann mich zaghaft zu bewegen.

„Ist das ... okay?" fragte ich und bewegte mich nicht weiter, ehe ich eine Antwort bekam. „Mehr als okay. Mach einfach, Hayden. Schalt mal deinen Kopf aus" entgegnete der Brünette, dessen Blick pure Lust wiederspiegelte. Verlangen, dass sekündlich zunahm. Also richtete ich mich auf, saß jetzt auf ihm und begann, mich immer schneller, intensiver zu bewegen. Wir fanden unseren Rhythmus wieder und ich flog noch höher als zuvor.

Schwerelos.

So fühlte es sich also an, begehrt zu werden. Gesehen zu werden.

Geliebt zu werden?

Ich schob den Gedanken weg.

Nicht heute.

Mein Bett war ruiniert, als ich zum dritten Mal in dieser Nacht kam. Ich sackte kraftlos auf Ezra zusammen und spürte sein Herz schlagen, als ich meinen Kopf auf seiner Brust ablegte und mich einfach auf seinen Herzschlag und meinen langsamer werdenden Atem konzentrierte. „Sag mir bitte, du hast irgendwas essbares im Haus" murmelte er in mein Haar.

„Ich brauch viel mehr eine Dusche" antwortete ich und kletterte von ihm um aufzustehen.

„Darf ich mit?" fragte Ezra, der mir direkt hinterherkam. „Ich pack nicht noch einmal, Ezra. Im Ernst. Ich werde verrecken, wenn ..." „... nur duschen, versprochen!" betonte er und ich musste lachen. Als wäre es das normalste der Welt duschten wir gemeinsam und ich zauberte aus allem, was ich im Kühlschrank finden konnte noch eine Kleinigkeit zu essen. Ezra bestand darauf, mein Bett zu beziehen, während ich kochte.

Wir saßen später zusammen am Tisch und aßen und ich fragte mich, ob es sich so anfühlte, glücklich zu sein.

Ich hatte die letzten Stunden keine Sorgen. Keine Mutter, die mir Probleme bereitete. Kein Druck oder irgendwelche Erwartungen.

Ich war einfach Hayden.

Ich erwartete nicht, dass ich ewig in meiner rosaroten Blase bleiben konnte, hätte mir aber gewünscht, es wäre länger so einfach geblieben.

After the Storm - Man x ManWo Geschichten leben. Entdecke jetzt