Trevastan nahm sich Lison an und ihn auf den Arm.
So trug er ihn, der zwar wach und da und dennoch weit weg und im Fluge war, den anderen nachfolgend in den Oecun do Taominur im Lo Rubron.
Der nach dem unglücklichen Favoriten und späteren Uxvir von Pragoman benannte Stalaktitensaal war das Juwel des von Pragoman in Tibur errichteten Gebäudekomplexes.
Schon Andrian hatte seine Bauwerke mit zahlreichen unterirdischen Gängen und Tunneln versehen, so dass die in den Gebäuden und Parks lustwandelnden Gäste niemals den Weg von Bediensteten, Technikern und damals noch Sklaven kreuzen müssten.
Seine Nachfahren in ihrer Funktion als Bauherren in Tibur hatten es ihm gleichgetan und so konnten Trevastan, Isador und ihre Gäste nun völlig nackt und mit deutlichen Spuren ihrer Vergnügungen am Leibe durch den Park vom Domus di Cattanei zum Lo Rubron laufen. Das auch natürlich weil das warme Klima und das spätsommerliche Wetter in Tibur dafür angenehme Temperaturen bereit hielt.
Doch selbst wenn es an diesem gefehlt hätte, es gab auch unterirdische Gänge die den Gästen vorbehalten waren, in einigen waren unter Teomastan und später dann von Trevastan auch kleine von Druckluft und später Elektrizität angetriebene Bahnen eingebaut wurden von denen sich Gäste durch die längeren der Gänge fahren lassen konnten.Angekommen im Oecun do Taominur ließ sich nun allerdings eine Begegnung mit einigen Bediensteten nicht vermeiden. Irgendwer musste ja schließlich die Drinks mischen und die Häppchen zubereiten und anreichen.
Für gutaussehende, schwule oder bisexuelle Jungs und junge Männer die womöglich auch noch Hoffnungen hegten sich einen Divinoble anzulachen waren das sehr begehrte und extrem gut bezahlte Tätigkeiten.
So erwarteten sie drei junge Männer, drei Sorener nun auf sie, die aber immerhin alle einen silbernen Lendenschurz tragen durften.
"Ich hoffe die sind auch verschwiegen?" grienste Trevor an Isador gewandt.
"Oh die verdienen gut genug um die Klappe zu halten" erwiderte der, "bezahlst du dein Personal in diesen Positionen nicht gut?"
"Oh doch, seit dem Zwischenfall in Otaheiti verdienen die so gut, dass sie faktisch unbestechlich sind" versicherte ihm Trevor lachend.
"Da ich nie wieder mit jemanden von den Medien ein eindringliches Gespräch führen musste, ist das wohl zutreffend" grinste Isador nun.
"'Eindringliches Gespräch', so nennt man das also" witzelte Trevor jetzt, "also wenn ich an Eindringen und dich denke, dann habe ich andere Vorstellungen..."
"Trevor!" rief Isador nun mit gespielter Entrüstung, wurde dann aber doch ein wenig rot.
"Ach, solange unsere Söhne nicht in diesem Moment auch an Eindringen in solch' einem Kontext denken..." scherzte der aber daraufhin nur.XXXX XXXX XXXX XXXX
Auch hier sind Issan und Leton zu jung wenn es nach Wattpad geht.
XXXX XXXX XXXX XXXXIssan war sofort eingeschlafen, das verrieten seine ruhigen und regelmäßigen Atemzüge Leton. Der aber lag noch wach, atmete den Geruch von Issans Haaren ein, kostete das Gefühl der Nähe zu und der Wärme von Issan aus, bis auch er endlich in das Reich der Träume entschlummerte.
"Nun, ich zweifele nicht, dass man meinen Uxvir da gerne willkommen heißen würde" erklärte Terastan ruhig, "aber ihr glaubt doch nicht, dass einer von denen mich dabei haben wolle."
"Du bist doch ein äußerst attraktiver Mann Terastan" wandte Meran ein.
"Ja, das mag sein" erwiderte der nun, "aber es reicht wohl kaum aus um meine Vergangenheit zu überstrahlen. Kein dieser Divinobles der nur ein wenig bei Verstand ist würde mich auch nur fünf Minuten mit seinem Uxvir alleine in einem Raum lassen, geschweige denn..." er machte eine Pause, dann räusperte er sich bevor er fortfuhr: "...und ich kann es ihnen auch nicht verdenken."
"Aber wieso?" wollte An-Taetsin nun wissen, "du bist doch wirklich ein sehr zuvorkommender und liebevoller Partner für Ivenej – zumindest soweit ich das beurteilen kann..."
"...das ist er, wirklich!" bekräftigte Ivenej.
"Aber das alleine reicht nicht aus. Selbst wenn man über meinen Umgang mit Trevor hinwegsehen kann, da bleibt noch genug..." stellte Terastan fest.
"Aber warum?" hakte An-Taetsin nun nach.
Ganz leise war Terastans Stimme, so als widerstrebte es ihm darüber zu reden und in seine Mimik trat eine schwer zu enträtselnde Mischung aus Traurigkeit und Bedauern: "Meran müsste es wissen. Er müsste sich noch erinnern können an Evur..."
"Evur?" erschollen die fragenden Stimmen von Ivenej und An-Taetsin unisono.
Meran und Terastan wechselten einen stummen Blick, dann nickte Terastan unmerklich worauf Meran erklärte: "Evur da Monsacutuam, er war der erste Uxvir von Terastan..."
"Ja und? Was war mit ihm?" wollte An-Taetsin sofort wissen während Ivenej staunte: "Du hattest schon einmal einen Uxvir vor mir? Warum hast du mir das nie erzählt?"
"Ich hatte Angst" gab Terastan zu.
"Angst wovor?" erkundigte sich Ivenej.
"Angst, dass du mich hassen würdest. Oder verachten..." gestand ihm sein Virion sehr kleinlaut.
"Gäbe es dafür denn einen Grund?" ließ Ivenej nicht locker.
Da mischte sich Meran ein und unterbrach ihn indem er An-Taetsins Frage beantwortete.
"Evur hat sich selbst getötet. Auf einer schreckliche Weise. Er hat sich verbrannt..." berichtete er.
"Was?" An-Taetsin zeigte sich schockiert, "warum hat er das gemacht. Warum macht jemand so etwas?"
"Das hat er wegen mir gemacht" merkte Terastan nun leise an, "ich war so ein furchtbarer Virion da hat er das als Ausweg gewählt..."
"Er hat sich selbst verbrannt..!" wiederholte Ivenej entsetzt.
"Das gibt dir eine Vorstellung wie es für ihn war mit mir zusammen sein, wie schrecklich es war" merkte Terastan an und dann sehr leise an Ivenej gewandt: "Und eine Vorstellung warum ich fürchte du würdest mich hassen und verachten..."
"Wie lange ist das her?" war alles was Ivenej nun fragte.
"Zweieinhalb Jahrhunderte" erwiderte Meran nun an Terastans Stelle.
"Hattest du dir Evur ausgesucht?" erkundigte sich Ivenej. An-Taetsin versuchte aus seiner Miene schlau zu werden, aber es war, als hätte Ivenej eine Maske aufgesetzt und alles was in ihm in diesem Moment vorging hinter dieser verborgen.
"Nein. Mein Pator hat ihn ausgesucht. Aber ich habe mich auch nicht widersetzt" antwortete Terastan.
"Hättest du dich weigern können?" verhörte Ivenej ihn weiter.
"Es gab kein Evur und Trevastan" antwortete Terastan lakonisch.
Doch Ivenej verstand was er ihm hatte sagen wollen: "Also hättest du dich weigern können..."
"Trevastan hat es gekonnt..." erwiderte Terastan.
Aber du bist nicht und du warst nicht Trevastan dachte Meran. Und er sprach es aus: "Das heißt noch nicht, dass du es auch gekonnt hättest..."
"Wie meinst du das?" fragte Ivenej nun ihn.
Meran erklärte es ihm: "Wenn du an die Geschichte der beiden Brüder denkst, hast du da den Eindruck, dass Terastan sich dem Einfluss Teomastans ebenso gut hat entziehen können wie Trevastan es konnte?"
"Nein" kam es entschieden von Ivenej, "natürlich nicht.
"Siehst du, das meinte ich" beschied ihn Meran daraufhin.
"Stand Evur denn wenigstens überhaupt auf Männer?" brachte sich nun An-Taetsin wieder in die Diskussion ein.
"Nein" erwiderte Terastan, "stand er ebenso wenig wie mein Mator..."
"Und das hast du nicht erkannt?" hielt Ivenej ihm sogleich vor.
"Verdammt nein" schrie Terastan nun gequält auf, "ich war zwanzig und er war fünfzehn. Er war noch ein Kind und ich zumindest ein halbes...
...ich habe ihn gesehen wie ein Haustier. Er hatte einen Divinoble bekommen, warum war er nicht glücklich? Er war undankbar!...
So habe ich damals gedacht. So hatte man mir es beigebracht!"
"Und später dann?" ließ Ivenej nicht locker.
"Später war ich zu stolz und zu störrisch um zuzugeben, dass ich etwas falsch gemacht habe" gab Terastan zu, "und wenn ich doch mal nachgiebig wurde hat mein Pator gleich interveniert und Druck gemacht.
Er wollte auch, dass wir unbedingt rasch ein Kind bekommen. Aber das war unter den Bedingungen natürlich völlig illusorisch."
"Wie hast du dich gefühlt als Evur sich getötet hatte? Warst du dabei, hast du es gesehen?" wollte Ivenej nun wissen.
"Ja, ich war dabei, er hat es vor unseren Augen gemacht" erwiderte Terastan.
"Unseren Augen?" wunderte sich nun An-Taetsin.
"Trevastan war auch da..." erklärte Terastan nun.
"Wieso habt ihr es nicht verhindern können?" fragte Ivenej nun.
"Er ist in die Flammen gesprungen. Er hatte sich mit brennbaren Ölen gesalbt und sein Kleid getränkt... Wir konnten nichts machen..." entgegnete Terastan.
"Hat er geschrien? Das muss doch höllisch weh tun?" fragte Ivenej weiter.
"Nein, er hat nicht geschrien. Er stand stumm da bis die Flammen ihn verschlungen hatten. Und er hat mich angeschaut..." erzählte Terastan, "...es war ein Blick der es mir eiskalt den Rücken hinunter gejagt hat. Rückblickend würde ich sagen ich war im Schock. Und dann habe ich es verdrängt weil alles andere wäre Schwäche zeigen gewesen und schwach, das wollte ich keinesfalls sein..."
"Und doch war das genau deine Schwäche" konstatierte Ivenej nun.
Ein Moment lang sprach keiner der Viere etwas, dann brach Terastan dieses Schweigen in dem er bange fragte: "Und. Bereust du jetzt, dass du dich für mich entschieden hast?"
"Nein" versicherte ihm Ivenej, "du tust mir leid..."
"Mitleid..." erwiderte Terastan nun, "der alte Terastan hätte dich dafür gehasst..."
"...ich weiß, denn Mitleid hat man nur mit den Schwachen" unterbrach Ivenej ihn.
"Ich kann das jetzt zulassen" stellte Terastan daraufhin fest.
"Und deswegen kann ich dich lieben" erklärte Ivenej.¹Satli, lösche das Licht
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Das Erbe der Götter (zensierte Variante)
Science FictionZwanzig Jahre nachdem Trevor die Herrschaft über sein Vaterland zurückgewonnen hat, nähert sich die nächste Generation dem Erwachsenenalter. Einer von ihnen wird das Erbe der Götter antreten können ‐ und müssen? Einer von ihnen wird der nächste Div...