Das Erbe der Götter (zensierte Variante)

#18 Elternwünsche

Als Leton am nächsten Morgen erwachte lag Issan noch immer in seinen Armen und schlief selig wie tief.
Einerseits war der Anblick und das Gefühl des an ihn geschmiegt Ruhenden ein wirklich wundervolles, auf der anderen Seite hatte er allerdings nicht deswegen eine Erektion, sondern weil sein Körper einem morgens nicht unüblichen, nichtsdestotrotz aber drängendem Bedürfnis auf Erleichterung nachzugehen drängte.

Vorsichtig versuchte er nun seine Gliedmaßen unter Issan hervorzuziehen doch seine Bemühungen waren vergebens und der Silberschopf erwachte unweigerlich.
Kurz zeichnete sich nun Verwirrung in dessem Blick als er verschlafen seine Augen öffnete, dann jedoch schien er Leton zu erkennen – und die Ereignisse der vorangegangenen Nacht zu erinnern.
"Leton..." hauchte er mit einer derart betörenden Morgenstimme, dass Leton in dem Moment ohne Bedenken einen Krieg gestartet hätte nur um diese noch einmal zu hören.
"...habe ich die ganze Nacht... ...in deinen Armen?" fuhr Issan indessen fort.
"Hast du" bestätigte Leton mit rauer und sehr tiefer Stimme und fügte dann mutig geworden hinzu: "Und ich fand' es wunderschön!"
"Ich auch..." seufzte Issan und nur die zwei Worte reichten aus um in Leton ein Feuerwerk der Glücksgefühle zu entfachen.
Trotzdem richtete er sich beinahe ruckartig auf und stammelte: "Ich muss da aber mal... ...kurz weg..." bevor er mit hochrotem Kopf in Richtung Ankleidezimmer und dann weiter ins Bad davonstürmte.

Versonnen sah Issan ihm nach.
Es war das erste Mal gewesen, dass er die Erregung eines anderen Mannes gespürt hatte und sie ihn nicht abgeschreckt hatte. Nein, vielmehr hatte er sie als anziehend empfunden.
Es war auch das erste Mal, dass er einem anderen denkenden Wesen körperlich so nahe gekommen war.
Aber Issan war sich sicher, dass er davon mehr haben wollte.

Leton hatte nicht daran gedacht sich etwas anzuziehen bevor er wieder zurück ins Schlafzimmer kam.
Das fiel ihm erst auf, als er neben dem Bett stand in dem sich der nicht minder unbekleidete Issan räkelte, jedoch immerhin halb unter der Bettdecke verborgen und jetzt zu ihm aufsah.
Nun wurde er rot und wie ferngesteuert fuhren seine Hände in seine Körpermitte und verdeckten dem Teil seines Körpers den Issan doch in der Nacht zu vor schon mehr als ausgiebig inspiziert hatte.

Instinktiv erkannte Issan das Problem und wie um Chancengleichheit herzustellen, schob er die Bettdecke von seinem Körper, ließ dann aber seine Hände einfach seitlich auf der Matratze liegen.
Zögerlich verschwanden nun auch Letons Hände wieder von seinem Schoß und ein verlegenes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
Dann erhob sich Issan und meinte: "Wir sollten Duschen gehen und uns was anziehen. Ich muss ja auch für meine anderen Gäste da sein.."
"Duschen.... zusammen?" stammelte Leton jetzt.
"Die Dusche ist groß genug" erwiderte Issan, "aber ich lasse dir auch gerne den Vortritt..."
"Nee, schon okay..." meinte Leton nun und trottete langsam erneut Richtung Badezimmer.
Der Silberschopf sprang nun schwungvoll aus dem Bett und eilte ihm nach, vorsichtig berührte er ihn an der Schulter und registrierte dabei den leichten Schauer den seine Berührung auf der Haut des Blonden auslöste.
"Ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast ich will dich zu etwas drängen" meinte er nun, "aber ich will dir auch nicht verhehlen, dass ich die Gefühle die du in mir ausgelöst hast sehr schön fand und gerne mehr davon hätte..."
"Ich war vielleicht ein wenig...  überrascht..." erwiderte ihm Leton, "...vielleicht weil ich nicht damit gerechnet habe, dass du soviel mutiger bist.... aber... ich hatte zu keiner Sekunde das Gefühl, dass du mich zu etwas drängst...
...schon garnicht zu etwas, das ich selber nicht wollte..."
"Das ist schön" erklärte Issan und – wie Leton mit einem scheuen Blick zur Seite erkennen konnte – ein wahrhaftig begeistertes Lächeln erschien in seinem Gesicht, "denn ich möchte dich gerne viel besser kennenlernen Taejeom Leton."
"Ich dich auch Issan" antwortete Leton sofort und auch er lächelte, wenn auch mehr schüchtern glücklich als breit strahlend wie Issan.
Er stand schon unter der Dusche und war gerade dabei nach den Armarturen zu suchen, als Issan sich zu ihm beugte und meinte: "Vielleicht gerate ich zu sehr nach meinem Mator, aber wenn ich sage, dass ich dich kennenlernen möchte, dann meine ich damit nicht, dass ich einen Anspruch auf dich erhebe und du sonst niemanden kennenlernen darfst...."
Ziemlich überrascht drehte sich Leton nach ihm um, doch bevor er noch etwas dazu sagen konnte, kommandierte Issan: "Satli, Agua pluvisilvam gradun 38!"¹
Augenblicklich prasselte warmes Wasser wie bei einem Regenwaldschauer von der Decke.
Issan musste grinsen über Letons verdutzten Gesichtsausdruck.
Dem wurde hingegen wohl gerade klar, warum er keine Armaturen gefunden hatte...