Augenblicklich hatte Trevastan die volle Aufmerksamkeit von allen.
"Was wird das Trevastan?" erkundigte sich An-Anadur leise.
"Der Zug steckt fest" flüsterte Trevastan.Dann wandte er sich lauter an die Umstehenden: "Der 'Sagitta do Adamo' steckt von hier aus gesehen vor Sorgentin im Schnee fest. Vermutlich ist auch die Oberleitung herunter!" Dass eine Lawine den Zug beinahe erwischt hatte behielt er für sich, das hätte nur Panik ausgelöst.
"Ich übernehme jetzt das Kommando über die Bahn, die Bergwacht, die Ortspolizei, die Feuerwehr, den Rettungsdienst und die sich vor Ort befindliche Divigilia.
Es ist sofort Alarm auszulösen und ich erwarte die Kommandeure der Einheiten unverzüglich hier am Bahnhof!"Der Bahnhofsvorsteher war als erster bei ihm.
"Vosta Numeen, wir stehen zu Eurer Verfügung, die Kollegen in Freizeit sind benachrichtigt und unterwegs sofern sie ortsansässig sind!"
"Das ist gut" lobte Trevastan, "was haben wir denn an Räum- und Notfallfahrzeugen die wir zum Einsatz bringen können?"
"Wir haben mehrere Akkudraisinen. Das war es" meinte der Bahnhofsvorsteher betrübt, "der Schneepflug ist in Rivuspandam und damit hinter dem Zug..."
Da mischte sich ein älterer Herr in Bahnuniform ein: "Vosta Numeen, Cosmur mein Name, der Museumsverein hat noch die Dampfschneeschleuder in der alten Remise...."
"Ist die einsatzfähig?" fragte Trevastan sofort.
"Grundsätzlich schon..." erwiderte der Herr.
"Gut, trommelt mir die Leute vom Verein zusammen!" befahl Trevastan.
"Ich bin da Mitglied" meinte der ältere Herr, "ich ruf mal kurz herum..."Die Feuerwehr war als Erste da, gefolgt von der Bergrettung und der Ortspolizei und dann hatte auch An-Anadur seine Männer von der Divigilia zusammengetrommelt.
"Wie lauten Eure Befehle?" fragte der Feuerwehrchef und just in dem Moment kam der ältere Bahnmitarbeiter mit einem Haufen weiterer Senioren an und meldete: "Also, wir würden die Schleuder dann jetzt anheizen?"
"Sie von der Feuerwehr haben doch Ahnung von Feuer?" erkundigte sich Trevastan nun bei deren Kommandanten.
"Natürlich!" nickte der.
"Gut, sie schicken fünf Mann mit diesen Herren hier, ich will dass diesem Dampfschleuderdingens rasch Feuer unter dem Arsch gemacht wird!"
Der Kommandant der Feuerwehr suchte fünf Männer aus die mit denen vom Museumsverein abzogen."Der Rest stattet sich mit Räumwerkzeug aus. Soviele auf die Akkudraisinen wie es geht..." ordnete Trevastan an.
Da trat der Polizeichef an ihn heran und meinte: "Wir haben Pistenfahrzeuge und können weitere von den Pistenbetreibern holen..."
"Das ist eine gute Idee" stimmte Trevastan zu, "nehmen sie alle die sie bekommen und dann lassen sie die Draisinen hier!"
Zwanzig Minuten später machte sich ein Schwarm von Pistenfahrzeugen mit Mitgliedern von Polizei, Feuerwehr, Bergwacht und der Divigilia sowie zahlreichen Freiwilligen auf den Weg entlang der Bahngleise in Richtung Sorgentin auf den Weg. Die Pistenraupen glitten mühelos über den Schnee und waren zum großen Teil mit Fräsen, Seilwinden und Baggerschaufeln ausgestattet.
Mit ihnen fuhr der Feuerwehrchef.Derweil wurde es im 'Sagitta do Adamo' langsam kühl denn ohne Strom aus der Oberleitung liefen auch die Heizungen nicht mehr. Zum Glück waren fast alle Reisenden in Sachen Wintersport unterwegs und so wurden nun Taschen und Koffer geöffnet und man kleidete sich im Dämmerlicht der Notbeleuchtung an als ginge es sogleich auf die Piste.
Nach etwa einer Stunde hatten die Männer mit den Pistenraupen die Stelle erreicht an welcher die Lawine die Gleise verschüttet hatte.
Vom Zug aber war nichts zu sehen, die Gleise allerdings verschwanden einfach in einem mehr sechs Meter hohen Berg aus Schnee.
Mit den Pistenraupen und von Hand begann man nun das Gleis Stück für Stück freizulegen während sich mehrere Mitarbeiter der Bahn daran machten mithilfe der Winde einer der Pistenraupen den Fahrdraht der Oberleitung aus dem Schnee zu ziehen.In einer Rekordzeit von etwas über zwei Stunden hatte der Museumsverein und die Leute der Feuerwehr die Dampfschneeschleuder in einen einsatzfähigen Zustand gebracht.
"Vosta Numeen, wir wären soweit!" meldete der ältere Eisenbahner der auch im Verein war dann Trevastan.
"Dann los" befahl der und begab sich selbst an Bord der dampfenden Ungetüm.
Langsam setzte dieses sich nun in Bewegung.
"Wie alt ist das gute Stück denn?" erkundigte sich Trevastan während dieses nun in die Dunkelheit stampfte.
"Baujahr 2599, Vosta Numeen!" verkündete der Herr am Regler stolz.
"Also 134 Jahre" konstatierte Trevastan, "nicht schlecht, echte sorenische Wertarbeit!"
DU LIEST GERADE
Das Erbe der Götter (zensierte Variante)
Sci-fiZwanzig Jahre nachdem Trevor die Herrschaft über sein Vaterland zurückgewonnen hat, nähert sich die nächste Generation dem Erwachsenenalter. Einer von ihnen wird das Erbe der Götter antreten können ‐ und müssen? Einer von ihnen wird der nächste Div...