#143 Zurück auf der Bumia

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"Du willst mich mitnehmen nach Sore Urbs?" Ungläubig sah An-Tinur seinen Virion, der ihn ziemlich rasch aufgestöbert hatte – seine Fähigkeiten erleichterten ihm auch das – und ihm gerade vorgetragen hatte, dass er doch mitkommen könnte wenn er die Gäste zurück auf die Bumia bringen würde.
"Ja, das möchte ich" bekräftigte Lillian sein Angebot.
"Warum?" wollte An-Tinur wissen und dann leiser: "Warum erst jetzt?"
"Weil ich das schon viel früher hätte machen müssen" gab Lillian zu, "weswegen ich auf die zweite Frage auch keine Antwort habe. Außer, dass es mir leid tut..."
"Letzteres genügt mir für den Moment" erwiderte An-Tinur, "und um deine Frage zu beantworten: Natürlich komme ich mit. Ich habe sehr lange gewartet, dass du mich das fragst..."

Ministerpräsident Meloni hatte gerade seine Rede begonnen, welche die findigen Scidiors¹ um Meran und Terastan nun auch über die Sendeanlagen des PT in die Wohnzimmer Silistriens brachte. Etwas zeitverzögert aber dafür mit silistrischer Übersetzung gesprochen von Ivenej, als Lillian mit Issan, Leton, Evan, Isador und seinem Uxvir auf dem Rasen vor dem Anwesen von Trevastan und Isador landete.

Etwas überrascht waren er, Isador, Leton und Evan, dass niemand man mehr da war.
"Irgendwas wird vorgefallen sein" vermutete Evan, "wir waren ja nun wirklich ein ziemliches Stück hinter Bulan sozusagen..."
Also machten sich Vier von ihnen daran sich über die aktuelle Lage auf Bumia informierten.
Nur An-Tinur schlenderte neugierig durch das Anwesen.
Als es plötzlich an der Tür klingelte.
"An-Tinur, magst du bitte mal schauen wer das ist" rief Isador, der sich gerade die Rede Trevors anhörte und parallel die Bilder des silistrischen Fissionswaffentest ansah, ein wenig abgelenkt.

An-Tinur begab sich zum Eingang, wo ein Hausangestellter bereits geöffnet hatte und erblickte einen älteren Herrn mit Schnurrbart der mit dem Angestellten sprach.
An-Tinur trat hinzu und erkundigte sich in einem altertümlichen Sorenisch: "Darf ich Ihren Namen erfragen und was Ihr Begehr ist?"
Kurz schaute der Herr ihn irritiert an, dann aber schien er zu verstehen.
"Mein Name ist Scheleznin, Jossej Scheleznin, ich bin von Caprae extra hergekommen und ich muss unbedingt mit dem ehrwürdigen Isadur ab Torris sprechen!" beantwortete er An-Tinurs Fragen.
"Wenn Sie mir sagen zu welchem Anliegen Sie ihn sprechen wollen, dann begebe ich mich umgehend zu ihm und frage ihn, ob er zu sprechen sei" versprach An-Tinur daraufhin.
"Es geht um meine Heimat, es geht um Silistrien..." erklärte der Herr.
"Gut Messere Scheleznin" sprach An-Tinur, "tretet doch schon einmal ein und setzt euch hier. Vielleicht kann man Ihnen etwas zu trinken ambieten" während er das sagte schaute er auffordernd zu dem Hausangestellten, "ich begebe mich nun umgehend zu Isadur ab Torris..."

"Und, wer war es?" fragte Isador als An-Tinur wieder zu ihm kam.
"Ein Messere Scheleznin der extra aus Caprae gekommen ist um mit dir über Silistrien, seine Heimat in dringender Angelegenheit zu sprechen" erklärte An-Tinur.
Augenblicklich hatte An-Tinurs die vollste Aufmerksamkeit von Isador: "Scheleznin? Er ist hier?"
"So sagte er dass sein Name sei" bestätigte An-Tinur.
"Bringt ihn herein, sofort!" befahl Isador.
Und An-Tinur eilte.

"Messere Scheleznin, An-Isadur ab Torris empfängt sie sofort, wenn Sie mit mir kommen würden" verkündete er diesem.
Wenig später betrat er mit dem Senior den Salon.
"Jossej Scheleznin" sprach ihn Isador sofort an, "ihr habt Caprae verlassen?"
"Wie Ihr seht habe ich das" erwiderte Scheleznin, "jedoch seid unbesorgt, ich werde umgehend wieder dorthin zurückkehren nachdem ich mit Euch gesprochen habe..."
"Ich nehme an auch Sie haben die aktuellen Nachrichten verfolgt?" vermutete Isador.
"In der Tat" erwiderte Scheleznin nun, "und deswegen bin ich hier.
Ihr habt mich einst gestürzt zum Wohle Silistriens und um des Friedens auf Bumia willens. Damit habt Ihr jedoch der Rückkehr der Wahnsinnigen an die Spitze meines Vaterlandes den Weg geebnet.
Ich bin hier um an Euch zu appellieren, rettet Silistrien ein weiteres Mal. Geht hin und zwingt diesen wahnsinnigen Rurikawitschi Vernunft anzunehmen so wie Ihr einst mich gezwungen habt.
Und wenn ich meine Villa auf Caprae mit ihm teilen müsste! Er führt meine Heimatland in den sicheren Untergang!"
"Nun, ich denke nicht, dass Sie auf ihre alten Tage noch die Gesellschaft von Alexej Rurikawitschi werdet ertragen müssen" schmunzelte Isador nun, "was Ihr Anliegen angeht, werdet Ihr sicher erfreut sein zu hören, dass ich sogar zwei echte Götter hier habe die sich der Angelegenheit nur allzu gerne annehmen werden wenn ich sie darum bitte..."
"Echte Götter?" war Scheleznin nun verwirrt.
"Lillian, Issan" rief Isador nun, "kommt ihr mal bitte kurz, hier ist jemand den ich euch unbedingt vorstellen möchte..."

Das Erbe der Götter (zensierte Variante)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt