#176 Taylons Karriere

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Anadan hatte Recht behalten, niemand interessierte sich für seine Bettgeschichten.
Schon garnicht nachdem Divinimperator Trevastan ab Apollam und Ministerpräsident Meloni zehn Tage später auf einer Pressekonferenz mit großem Tamtam mitteilten, dass sie diplomatische Beziehungen zu einem Staat namens Lille auf einem entfernten Planeten namens Merua aufgenommen hätten.
Bei welcher Gelegenheit man auch einen gewissen Dividuxam Milan ab Artemam als Botschafter des Imperion Lilleam in Sore vorstellte und verkündete, dass Divincomes Evasan ab Voltari-Aquileion der sorenische Botschafter auf Merua sein werde.

Das war eine Sensation nie gesehenen Ausmaßes.
Und festigte einmal mehr Sores Anspruch die führende unter den Nationen Bumias zu sein.

Doch diese Nationen rückten auch näher zusammen.
Drei Wochen nach der Thronbesteigung Trevastans kamen Sore, Kitaien, Khamarinien, Angevinien, Nordens Reike, Megyarien, Samhanguk und Silistrien überein, einen gemeinsamen Supranationalen Gerichtshof für Verbrechen gegen den Frieden und die Achtung untereinander zu schaffen.
Als Sitz dieses Gerichtshofes einigte man sich auf Allobroga.
Man hatte auch schon einige Kandidaten deren Verfahren da stattfinden sollte.
Angefangen mit Brandon Walker, Alexej Rurikawitschi und Fleanzur Mechebetto.

"I found my love in Portolindo
Qui igo credo in somniun adhuc
Lu ludun miram do fation
In Portolindo conquarere lo mio cor
Lo dulcis incarmino do manon
La mar tei ave addav ad mei
Cludero mius oculuns
Eso propo ad tei
In Portolindo..."¹
Immer wenn Taylon sich einsam fühlte – was immer der Fall war wenn er Levon zu selten sah, was wiederum häufiger der Fall war in der letzten Zeit – dann hörte er melancholisch und leicht romantische Musik.
Besonders gerne die von Sima welche sich inzwischen unter den Fittichen von Isador und Stellariur zu einem äußerst erfolgreichen Star gemausert hatte.
Levon sah er selten, da dieser nach Abschluss seines Studiums einen Job bei seinem Vater bekommen hat. Der bei der ganzen Arbeit welche die ablaufende Rekonstruktion der ehemaligen abtrünnigen Shires machte nur zu gerne auf diese Ressource zurückgriff.
So war Levon als General Plenipotentiary of the Deputy King fast ständig im Süden unterwegs während Taylon seine Karriere in der Juristerei bei der Staatsanwaltschaft von Plumbie County begonnen hatte.
Als Generalbevollmächtigter des Vizekönigs war Levon ein viel gefragter Mann, als County Attorney war es Taylon eher weniger.
Wie schnell sich die Dinge auch wieder ändern können ahnte Taylon noch nicht, als sein Mobiltelefon mit einem Piepsen den Eingang einer Nachricht verkündete.
Nicht allzu eilig schlenderte Taylon zu dem Gerät und sah nach.
Und las: >Dear Mr Chaffee.
I have the honour to inform you that His Highness the Deputy King intends to nominate you for the office of Judge of the Supranational Court for Crimes against Peace and Mindfulness for One Another.
I ask for your prompt reply as to whether you intend to accept this proposal.
Yours sincerely
Barnonson, Ministry of Justice of New Lugunia<.

Kurz schnappte Taylon nach Luft.
Das ist ein Witz! war sein erster Gedanke.
Doch die Nachricht sah nicht nach einem Witz aus.
Ich muss mit Levon sprechen! war sein nächster Gedanke.
So machte er das naheliegende und rief diesen an.
Tatsächlich ging der sogar schon dem zehnten Klingeln dran.
"Taylon Darling es ist jetzt ungünstig..." begann er sofort zu versuchen den abzuwimmeln.
Doch Taylon war zu aufgeregt um sich jetzt abwimmeln zu lassen.
"Egal was du gerade machst, meins ist jetzt wichtiger!" erwiderte er.
"Was kann denn so wichtig sein? Ich bin gerade beim Ealdorman von Gississippi..." fand Levon das jetzt gerade nicht so passend.
Aber Taylon war zu aufgeregt um darüber zu diskutieren.
"Dein Vater will mich als Richter an diesen Gerichtshof nach Allobroga schicken" rief er aufgewühlt, "hast du davon gewusst?"
Nein, davon hatte Levon nicht gewusst, allerdings sah er nun sofort ein, dass das tatsächlich wichtiger war, als sein Termin beim Ealdorman eines Shires.
"Oh das ist..." stammelte er, "davon hab ich nichts gewusst, ehrlich..."
"Wenn ich ja sage, dann muss ich nach Allobroga" brachen die Bedenken da auch schon nur so aus Taylon heraus, "dann sehen wir uns garnicht mehr!"
"Ich denke..." hob Levon an, kam aber nicht dazu auch zu sagen was er dachte, denn Taylon plapperte gleich weiter: "Denkst du das ist Absicht? Will dein Vater nicht das wir zusammen sind?"
"Das denke ich nicht" schaffte Levon nun mit etwas Nachdruck auch zu Wort zu kommen, "und wenn du das denkst kannst du ja nein sagen."
"Wäre ich nicht dumm wenn ich gerade dann Nein sagen würde?" erwiderte Taylon spitz.
"Häää wieso?" verstand Levon nicht.
"Na ja, wenn der Deputy King dagegen ist, dass ich mir seinen Sohn schnappe, sollte ich mir dann wenigstens nicht das ultimative Karriereangebot was er mir gerade macht schnappen?" erklärte Taylon nun die Logik seines Denkens.
"Mein Pator hat nichts gegen unsere Beziehung" beharrte Levon nun nachdrücklich.
"Dann heiratest du mich und kommst mit mir nach Allobroga?" erkundigte sich Taylon.
Levon fühlte sich von den Ereignissen und von seinem Boyfriend nun mehr als nur ein bisschen überfahren.
Und reagierte ungehalten.
"Spinn nicht herum, ich bin der General Plenipotentiary des Deputy King, ich kann nicht einfach nach Allobroga ziehen!" widersprach er.
Das war ein Fehler.
"Also muss ich auf eine Karriere verzichten" konterte Taylon spitz, "oder auf dich..."
"Aber wir sehen uns doch, ich kann doch auch regelmäßig nach Allobroga..." versuchte Levon zu retten was er gerade vermasselt hatte.
"Wir sehen uns doch jetzt kaum noch!" zischte Taylon erbost.
"Also komm' das kannst du so nicht sagen..." widersprach Levon lahm.
"Hörst du doch, wie ich das so sagen kann" kam es vergrätzt von Taylon, "ich bin bald wieder in Babahood³ wenn das so weiter geht..."
"Findest du das nicht etwas übertrieben jetzt?" konterte Levon nun.
"Finde ich nicht" fauchte Taylon, "ich teile deinem Vater jetzt mit, dass ich annehme. Du kannst ja schon mal überlegen welche Rolle du in meinem weiteren Leben noch einnehmen willst!"
Sprach es und legte knallhart einfach auf.

Das Erbe der Götter (zensierte Variante)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt