"Der Angriff von Ostarien, war das eigentlich der erste Konflikt in dem du das Sagen hattest?" erkundigte sich Ivenej nach einigen Minuten des Schweigens.
"Ja" bestätigte Terastan, "warum fragst du das?"
"Ach... nur so..." wich sein Uxvir aus.An einem anderen, weit entfernten Ort wandte sich Lillian nun an Issan: "Magst du mit hinein kommen? Vielleicht möchtest was essen? Oder dich frisch machen?"
"Eigentlich möchte ich immernoch wissen wo ich bin!" erwiderte der leicht unwillig.
"In meinem Zuhause" erklärte ihm Lillian erneut, eine Antwort die Issan noch weniger befriedigte als beim vorigen Mal."Er wird Euch nicht mehr verraten" mischte sich nun An-Tinur ein, "von daher bemüht Euch nicht, schaut lieber zu, dass Ihr die Spuren Eures Kampfes loswerdet und dann esst mit uns..."
"Wir sind der amtierende Divinimperator, Wir lassen Uns doch nicht gegen Unseren Willen an einem unbekannten Ort festhalten!" platzte es jetzt aus Issan heraus der langsam ernstlich wütend wurde.
"Hier bist du Issan!" konterte Lillian sanft seinen Ausbruch, "und ich befürchte so lange du keine Ahnung hast wie du diesen Ort verlassen kannst, wirst du wohl oder übel hier verweilen müssen."
Verblüffung mischte sich mit Wut in Issans schönem Gesicht.
Und dann merkte An-Tinur auch noch schnippisch an: "Seid froh, dass Ihr hier sein dürft. Normalerweise macht er mit allen und jedem der eine Gefahr für die Stabilität und Prosperität von Sore ist einen kurzen Prozess..."Ich bin doch keine Gefahr für Sore!" brüllte Issan nun.
"Was macht dich da so sicher?" fragte ihn Lillian daraufhin.
"Ich...." begann Issan trotzig doch dann fiel ihm kein Grund ein der ihn sicher machte und er verstummte jäh. Verstört sah er Lillian an und dann fiel ihn jäh die Erkenntnis an.
Er hatte seinem Pator den Thron geraubt, er hatte sich mit dem Uxvir des verstorbenen Divinimperators angelegt und er hatte versucht seine beiden Gefährten zu unterwerfen obwohl beide Divinobles wie er war.
Und er war daran gegangen die Eltern seines Gefährten Leton ihrer Macht zu berauben. Mal abgesehen davon, dass ihre Verbindung zu dritt zumindest unkonventionell war."Dir ist schon klar, dass dein Verhalten Sore in die große Gefahr eines Bürgerkrieges und eines Krieges mit Angevinien und Kitaien gebracht hat?" hörte er Lillians fragende Stimme in seinen Gedanken.
"Unsinn, ich hatte alles unter Kontrolle!" rief er laut.
"Alles – außer dich selbst" erwiderte Lillian ihm daraufhin lakonisch.
"Ich hab mich auch selbst unter Kontrolle!" fauchte Issan nun.
"Nun, dann hattest du aber wohl nicht alles unter Kontrolle" konterte Lillian ruhig, "zumindest sah es bei meinem Eintreffen nicht danach aus, dass du deine Eltern oder deine Gefährten unter Kontrolle hattest. Mehr so, als wären diese davor dich zu kontrollieren..."
Das konnte Issan nur schwerlich bestreiten.
"Soll ich jetzt dankbar sein?" maulte er.
Ganz und gar unironisch bedeutete ihm Lillian daraufhin: "Das wäre ein Anfang, ja..."
Issan aber empfand keinerlei Dankbarkeit gerade und machte daraus aus keinen Hehl.
"Willst du mich jetzt hier behalten bis du denkst ich habe mich unter Kontrolle?" giftete er.
"Die Alternative ist, dass ich dich unter Kontrolle bekomme und behalte" erwiderte Lillian und war plötzlich garnicht mehr so charmant wie zuvor, "mal abgesehen davon, dass dir das sicherlich nicht gefallen würde, verspüre ich auch nur wenig Lust darauf!"
Sprach es, drehte sich um und verschwand im Inneren des Hauses."Wenn er keine Lust darauf hat, warum macht er es dann?" maulte Issan nun leise vor sich hin.
Doch An-Tinur hatte ihn gehört und meinte sarkastisch: "Ihr solltet froh sein, nicht jedem der ein Problem war, hat er überhaupt so eine Chance gegeben..."
"Wie meinst du das?" erkundigte sich Issan misstrauisch.
"Er hätte Euch auch einfach verschwinden lassen können. Oder verlieren lassen. Oder ein Unfall..." erklärte An-Tinur sardonisch."Also ich bin das Problem? Aber jemanden wie meinen Onkel Terastan hat er einfach machen lassen?" empörte sich Issan.
"Das fragt Ihr ihn besser selbst" erwiderte An-Tinur ruhig, "am Besten frisch geduscht beim Essen. Wenn Ihr mir folgt zeige ich Euch euer Zimmer. Und das Bad...."
Freundlich hielt er nun Issan die Tür auf.
Der war noch immer sauer, aber trotzdem schlau genug, zu erkennen, dass es nichts brachte, seinen Ärger an An-Tinur auszulassen.
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Das Erbe der Götter (zensierte Variante)
Sci-fiZwanzig Jahre nachdem Trevor die Herrschaft über sein Vaterland zurückgewonnen hat, nähert sich die nächste Generation dem Erwachsenenalter. Einer von ihnen wird das Erbe der Götter antreten können ‐ und müssen? Einer von ihnen wird der nächste Div...