#117 Krieg und Frieden

50 10 11
                                    

"Dürfen Wir fragen warum Sie Ihren Sohn schlagen?" erkundigte sich Taeran nun während in seinem Rücken die Leibwächter erschienen.
"Ich... also..." stotterte Jungkooks Vater dem just in dem Moment aufging, dass der wahre Grund bei seinem König nicht gut ankommen würde, "er ist ein wahrer Taugenichts, Pieha!"
"Wenn er so ein Taugenichts ist, wieso haben Wir ihn dann zu Unserem Jeja gemacht?" stellte Taeran daraufhin eine eher rhetorische Frage.
"Ihr seid das? Ihr lasst ihn jetzt studieren, Pieha?" Ja, Jungkooks Onkel hatte seinem Vater dieses Detail offensichtlich verschwiegen.
"Allerdings" erwiderte Taeran sarkastisch, "und das sogar,ohne dass er sich Uns angeboten hätte wie eine läufige Hündin..."
"Hwangsil Tschaonha" begann der Vater nun in einem schmierig-devoten Ton zu lamentieren, "das war nicht so gemeint, ich wusste ja nicht..."
"Wir wissen schon" fiel ihm Taeran ins Wort und brachte ihn zum Schweigen.

Worauf er sich an seine Leibwächter wandte und meinte: "Zwei von Ihnen gehen nun mit Jeon-Ssin hinein und helfen ihm alles heraus zu bringen was der junge Mann als seins bezeichnet!"
"Myeonglyeongdaelo!"¹ erwiderte die und nahmen Haltung an, dann traten zwei vor, einer meinte 'Dann kommen Sie mal Jeon-Ssin" worauf dieser mit den zwei Muskelmännern im Inneren von seinem Elternhaus verschwand.

Es war nicht wirklich übermäßig viel, was die Männer und Jungkook nun aus dem Haus und in einen der Wagen der Leibwache trugen.
Vor allem Kleidung, Bücher, einen Laputer.
Doch dann begann im Haus eine weibliche Stimme zu zetern.
"Das Bild bleibt hier" keifte sie, "das bekommst du nicht!"

Prüfend sah Taeran Jungkooks Vater an, der gefühlt unter dem Blick ganz klein wurde.
"Gibt es da ein Problem?" erkundigte sich Taeran.
"Ich glaube meine Frau möchte nicht, dass Jungkook das Bild von ihrer Mutter mitnimmt..." erwiderte der Vater nun.
Taeran nahm das zum Anlass einzutreten und traf direkt auf Jungkook, der ein Gemälde hielt was ihn im Alter von vielleicht fünfzehn Jahren an der Seite einer älteren Frau zeigte – und auf eine Frau die das Bild an einer Ecke festhielt und es ihn offensichtlich nicht mitnehmen lassen wollte.
Als die Frau Taeran erblickte, sank sie sofort auf ihre Knie und stotterte: "Hwangsil Tschaonha..."
Dabei musste sie allerdings das Bild loslassen welches Jungkook nun fest an sich presste.

"Was hat es mit dem Gemälde auf sich Jungkook?" erkundigte sich Taeran nun.
"Es zeigt mich mit meiner Halmeoni², Gunjunim Taeran!" erklärte der sofort, "sie hat es für mich malen lassen!"
"Nun, wo liegt dann das Problem?" wandte sich Taeran an Jungkooks Mutter.
"Es zeigt meine Mutter, Pieha" erwiderte diese trotzig, "ich will nicht, dass diese bei ihm hängt!"
"Und ich will nicht, dass ich weiter hier hänge" entgegnete Jungkook ihr.
"Letzteres verstehen Wir sehr gut" kam es da schon von Taeran, "das Bild kommt mit!"
Sprach es, griff Jungkook sanft an der Schulter und führte ihn aus seinem Elternhaus.

"Du zitterst ja!" war das Erste was Taephorn feststellte als Jungkook ihm und Taeran gegenüber in ihrem Wagen sass.
"Es ist ein bisschen viel gerade..." wisperte der.
"Seine Mutter wollte ihm ein Bild von ihm und seiner Halmeoni nicht geben..." erklärte Taeran.
"Mach dir nichts draus" tröstete Taephorn ihn nun, "ich weiß wie sehr einen diese Sorte Mutter verletzen kann..."
Verständnislos sah Jungkook nun ihn an.
"Du musst wissen" sprang Taeran erneut erklärend ein, "Tommo Mei, die Mutter meines Gefährten, ist eine ähnliche Herausforderung für ihn als Sohn wie es wohl auch deine Mutter ist..."
"Oh, das tut mir leid" zeigte Jungkook nun Mitgefühl.
"Nun, ich halte sie von mir fern" erklärte Taephorn augenzwinkernd was Jungkook ein Lächeln entlockte und die Antwort: "Ich ab jetzt meine wohl auch..."

Ein absolutes Novum in der Geschichte von Sore war es, dass Iulian ab Anzam den Oberbefehl über die Coabana-Flotte seinem eigenen Uxvir übertrug.
An-Timur ab Meridamtuniam war zwar seinerzeit auch Offizier in der Marine von Angevinien gewesen seitdem hatte sich allerdings einiges geändert.
Aber seitdem sich die CSSA zum Mord an Iulians Pator bekannt hatte, war es mit der Zurückhaltung beider, was politisches Engagement anging, endgültig vorbei.

Das Erbe der Götter (zensierte Variante)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt