HURRICANE
Arlas Lippen drücken sanft gegen meinen Mund. Mein Herz springt beinahe aus meiner Brust, während ich ihr Gesicht umklammert halte. Ich halte sie fest, als wäre sie meine Rettungsleine, die mich am Sturz von der Klippe hindert. Ein Seufzen verlässt ihren Mund, während ich sie näher an mich ziehe. Sie schmeckt nach Kaugummi und Orangensaft. Riecht nach einem atemlosmachenden Duft. Wieder holpert mein Herz stärker.
Arlas Hände gleiten an meine Flanken, wo sie sich in mein Shirt krallt. Plötzlich ist ihr Körper überall, weil sie auf meinem Schoß sitzt. Ich kann nicht ermessen, wie sie dort gelandet ist, aber es fühlt sich einmalig an. Sie übermannt mich, überschreibt meine Bedenken und Befürchtungen. Ich wollte nur ein Date mit ihr, damit sie mich kennenlernt und ich sie. Es ist nicht mein Ziel gewesen, sie heute zu küssen. Natürlich will ich sie küssen und jetzt, da ich es wirklich tue, möchte ich es in jeder Sekunde tun. Arla küsst unglaublich.
Mein Verstand verschwimmt in einem traumhaften Nebel, der ihren Namen formt. Sie holt Luft. Ich seufze ihren Namen. Dann küsst sie mich erneut. Ihr Becken wiegt gegen mich und ihre Fingernägel streifen über meine Unterarme. Ein heftiger Schauer rieselt über meine Haut, sorgt für ein Zittern meines Körpers. Vielleicht fällt es Arla auf, allerdings reagiert sie darauf nicht.
Der Kuss wird wilder, fordernder und tiefer. Ein Stöhnen rollt aus meiner Kehle empor. Wieder schiebt sie ihre Hüfte vor und reibt oberhalb meiner Jeans über meinen Schwanz. Deus, es fühlt sich gut, aber völlig falsch an.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht schiebe ich Arla einige Zentimeter von mir. Ihre Augen sind geschlossen, weshalb ich sie zwei Sekunden einfach nur betrachte. Dann öffnet sie flatternd die Lider. Der Blick aus ihren Augen wirkt zerstreut. »Wir sollten an dieser Stelle aufhören, cordeirinho«, flüstere ich. Meine Stirn verzieht sich gequält, als ich sie gegen ihre lehne. Arla atmet schwer. Ihre Hände rutschen von meinen Armen und sie räuspert sich. Beinahe gehetzt klettert sie von meinem Schoß. Ich möchte nicht aufhören, sie zu küssen, aber es ist besser so.
»Desculpa«, murmelt sie.
»Wofür entschuldigst du dich?«, frage ich. Angespannt streiche ich mir über die erhitzten Wangen.
»Ich ... Ich hätte nicht ...«, stammelt sie und reibt sich das Gesicht.
»Jetzt sag nicht, dass du mich nicht hättest küssen sollen. Deshalb wollte ich nicht aufhören, cordeirinho.« Forschend sieht sie mich an, legt den Kopf schief und streicht sich die Haare hinter die Ohren. Ich versuche, mir vorzustellen, wie sie mit glatten Haaren ausgesehen hat. Das Bild will nicht in meinen Kopf. Arla funktioniert in meinem Kopf nur mit ihren langen, dunkelbraunen Locken. »Ich habe aufgehört, weil ich dich nicht deshalb zu einem Date eingeladen habe, sondern ich dich wirklich kennenlernen möchte.« Arla schluckt. Der Blickkontakt reißt nicht ab, wird sogar noch intensiver. Tief atme ich durch, ehe ich nach ihren Händen greife. »Obwohl du es vielleicht nicht glaubst oder wahrhaben möchtest, dass es einen Kerl gibt, der nicht nur an deine Unterwäsche will, musst du mir doch in diesem Punkt vertrauen lernen.«
Wieder sieht sie mich auf diese verschreckte Art an, als wäre die Möglichkeit des Vertrauens eine grässliche Qual.
»Vertrauen ist eine komplizierte Angelegenheit«, sagt sie schließlich. Mein Herz zieht sich bei ihren Worten zusammen. Der Ausdruck in ihre Augen sorgt dafür, dass ich sie am liebsten in den Arm nehmen würde. Ich will sie spüren, auf jede erdenkliche Weise.
»Erklärst du mir, woher der Gedanke kommt? Für mich ist Vertrauen ein volles Glas mit Steinen und jedes Mal, wenn eine Person es missbraucht, nehme ich einen Stein heraus. Wenn es leer ist, dann hat die Person mein Vertrauen verloren.«
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HATE ME HARDER
RomanceCOLLEGE-ROMANCE Als die Biologiestudentin Arla Oliveira in einer wilden Partynacht von ihrem Knutschpartner plötzlich mit seinem Drink überschüttet wird, hätte sie mit allem gerechnet. Nur nicht damit, dass ausgerechnet der Uni-Schwarm und Womanize...