KAPITEL 10

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ARLA

Keuchend fällt Plutão neben mir auf die Matratze. Schweiß glänzt auf seiner trainierten Brust und bahnt sich einen Weg hinab seinen Bauchmuskeln entgegen. Typisch Sportstudent.

Seine Haare sind unordentlich zerzaust und sehen nach Sex aus. Und was für Sex. Ich schlafe gerne mit ihm, obwohl ich mich davon abhalten sollte. Er wohnt schließlich im gleichen Gebäude, wodurch es schnell ungemütlich werden kann. Allerdings haben wir dieselbe Einstellung, wenn es um ungezwungenen Sex geht.

Räuspernd stemmt er sich hoch und lehnt seinen Kopf gegen mein gepolstertes Kopfteil. Er wirft mir ein lüsternes Grinsen entgegen, als er meinen Blick bemerkt. Auf dem Bauch liegend umschlinge ich mein Kissen mit den Armen und lasse meine Augen über diesen hübschen Mann gleiten. Seine Finger streicheln meine Wirbelsäule abwärts, bis zu meinem Hintern, wo er zupackt und anschließend seine Finger wieder hochwandern lässt.

Bei meinem Nacken angekommen massiert er kurz die verspannten Muskelstränge, ehe er sich auf die Seite legt und den Kopf auf die Hand stützt. »Lange her, gota«, säuselt er. Ich finde die Rauheit seiner Stimme hinreißend.

»Jap, lange her«, bestätige ich und schließe die Augen. Seine Hand massiert eine schmerzende Stelle. Es fühlt sich fantastisch an.

»Wiederholen wir das am Wochenende? Dann habe ich die Sportprüfung hinter mir und hätte Zeit für dich«, schlägt er vor. Kurz grüble ich, ehe ich die Schultern zucke.

»Lua geht mit mir auf diese Neonparty auf dem Campus.« Natürlich versteht Plutão sofort meine Anspielung.

»Vielleicht werde ich auch da sein. Oder wir verschieben es«, grinst er und haucht einen Kuss auf mein Schulterblatt. Nickend vergrabe ich mein Gesicht tiefer im Kissen. Eigentlich müsste ich noch das Make-up aus meinem Gesicht waschen, allerdings will die Kraft meines Körpers nicht, wie ich will. »Maravilhoso. Wir sehen uns, Arla«, murmelt er gegen die Haut an meinem unteren Rücken, ehe er in meinen Hintern beißt. Im Halbschlaf bekomme ich mit, wie er die Tür meines Schlafzimmers schließt und anschließend die Wohnungstür geschlossen wird. Dann drifte ich ab.

****

»Das ist nicht wahr!«, kreischt Lua direkt neben meinem Ohr und reißt mich unsanft aus dem Schlaf. »Du hast es mir versprochen, Ar!« Ihr Brüllen lässt mich zusammenzucken, bevor ich träge die Augen öffne. Ein Gähnen entkommt meinem Mund. Lua steht mit verschränkten Armen und wütendem Blick neben meinem Bett und starrt auf mich nieder.

»Was habe ich jetzt wieder angestellt?«, frage ich. Erschöpft reibe ich mir die Augen und werfe einen Blick zum Fenster. Die Gardinen sind zugezogen, trotzdem funkelt die Sonne durch einen schmalen Spalt in mein Zimmer.

»Plutão gevögelt. Das hast du angestellt. Schon wieder«, faucht sie und deutet auf den Mülleimer in der Ecke meines Zimmers. Ich weiß, was sich darin befindet, deshalb muss ich überhaupt nicht nachsehen. Es ist die Verpackung von einem Kondom. Mit dem Aufdruck des Pluto. Typisch er, weil er eingebildet und selbstverliebt ist und sich einen personalisierten Kondomvorrat bestellt hat. »Was um Himmels willen, ist los mit dir? Erst Kerlon und jetzt auch noch Plutão? Mein Gott, ich dachte, du wärst inzwischen weit weg von dieser Riege Kerle. Dafür habe ich meinen ganzen Sommer geopfert, verdammt«, murrt sie und wirft die Arme in die Luft.

»Meu Deus, Lua. Ich hatte gestern Abend eben Lust auf Sex und er war da. Was hätte ich tun sollen? Allein in einen Club gehen und mir einen Kerl aufreißen? Nein, danke. So verzweifelt bin ich nicht«, antworte ich gähnend und angle mir das Shirt von meiner Bettkante. Lua schnaubt missbilligend.

HATE ME HARDERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt