Kapitel 6

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Amelia

"Wincent?", kommt die Frage unglaublich von meinen Lippen. "Ja, der bin ich.", bei dem klang seiner Stimme kann ich mir gut ein Lächeln auf seinen Lippen vorstellen. "Woher hast du denn meine Nummer?", kommt die frage ohne weiter drüber nach zu denken einfach über meine Lippen. "Nun, mir hat ein Vögelchen deine Nummer zu gezwitschert.", dabei lacht Wincent. "Dieses Vögelchen war dann wohl Tina und ich habe mich noch gefragt wieso sie noch immer in deinem Auto sass nach dem ich ausgestiegen bin, jetzt wird mir so einiges klar warum es länger ging.", stelle ich fest. "Ich hoffe das ist ok, ich störe gerade oder?", fragt er mich. "Nun, ehrlich gesagt darf ich nur Notfalls hier auf der Arbeit telefonieren," erkläre ich ihm. "Das kann ich verstehen, nun ruf mich doch an, wenn du Zeit hast, wenn das in Ordnung ist."
"Klar, ich werde dich in meiner Pause einfach anrufen."
"Ich freue mich auf dein Anruf, frohes arbeiten.", wünscht mir Wincent am Telefon. "Ich danke dir, bis später.", damit beende ich das Telefonat.
Ich habs mir doch fast denken können das Tina wieder etwas angestellt hat, aber das habe ich ihr wirklich nicht zu getraut das sie meine Nummer an Wincent vertickt. Zudem hab ich mich wirklich gerade erschrocken. Wer rechnet auch schon als kleiner Fan schon damit das aufeinmal Wincent Weiss anruft und das auch noch während der Arbeit. Jetzt fühle ich mich auch noch schlecht, weil ich ihn abwürgen musste. Aber wenn ich auf Arbeit bin sollte ich wirklich nur Notfalls telefonieren. Ich schüttel meinen Kopf und versuche, damit vorerst meine Gedanken abzuwerfen. Ich stecke mein Handy in meinen Kittel und dann verschwinde ich wieder zurück zu meiner Arbeit.

Nach 4 Stunden Pause betrete ich endlich den Pausenraum und bin etwas erleichtert, wie ich mich mit meiner Thermosflasche und mein selbst gerichtetes Essen am Tisch im Personalraum niederlasse. Ich seufze und lasse erstmal etwas Tee aus meiner Thermosflasche, bevor ich meine Dose mit Gemüse und einem Frischkäse Brot auf mache. Nachdem ich mein Brot und Gemüse genossen habe wähle ich die Nummer auf meinem Handy mit der mich Wincent angerufen hat. Ich halte mein Handy an mein Ohr während ich weiterhin mein Früchtetee genieße. "Amelia", nimmt Wincent voller Freude meinen Anruf entgegen. "Hey, ich hab jetzt Zeit, nachdem ich etwas gegessen habe.", quatsche ich drauf los. "Alles gut, nur kein Stress, bin sowieso nur am Film schauen", erklärt Wincent. "Oh, du arbeitest heute nicht?", hacke ich nach. "Nein, bin in meiner Wohnung", antwortet er. "Achso, Auszeit klingt doch auch mal gut."
"Damit hast du recht, allerdings ist das bei mir so das ich mich ziemlich schnell langweile wenn ich nichts zu tun habe. Eigentlich muss ich immer was machen, ich arbeite einfach viel zu gerne."
"Nun, da haben wir wohl etwas gemeinsam ich arbeite auch ziemlich gerne."
"Zufälle, die gibt es.", lacht er und ich lache gleich mit ihm mit. "Dann bist du am Nikolaus alleine und nicht bei deiner Familie?", hacke ich nach. "Arbeit", antwortet er auf meine Frage hin. "Nun ich auch.", stelle ich klar. "Nun, das weiß ich, wie lange musst du noch?", fragt er mich. "Ich arbeite noch bis 16:30 Uhr warum fragst du?", hacke ich jetzt nach. "Nur so, du hast nur einfach mein größten Respekt genau wie meine kleine Schwester so ein ausgesprochenen Harten Job auszuüben. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht immer leicht ist."
"Nun, ja aber ich fühle mich voller Leben wenn ich hier bin auch wenn es oft echt viel verlangt aber ich liebe diese Arbeit und sie erfüllt mich auf eine andere Art aber das ist ein Thema über das ich einfach nicht sprechen will.", rechtfertige ich mich direkt. "Das musst du auch nicht, du hast einfach meinen größten Respekt, dass du fast jeden Tag diesen Job ausübst und ihn dabei auch noch sehr liebst."
"Danke", bedanke ich mich bei ihm, aber besser konnte es Wincent mit seinen Worten auch nicht treffen.
"Ich muss leider schluss machen, meine Pause ist um und es steht noch einiges auf mein heutigen Plan, unter anderem muss ich in die Küche und dort aushelfen. Bis bald Wincent"
"War schön das du angerufen hast ich habe mich sehr gefreut, viel Freude noch bei der Arbeit bis ganz bald hoffentlich.", erwidert Wincent und damit beenden wir beide das Telefonat.

Mittlerweile stehe ich gemeinsam mit Jonas am Geschirrspülen in der Küche. Da die Bewohner mit einer Spielrunde beschäftigt sind, dachte ich, ich mache mich nützlich und helfe Jonas dabei die Küche auf Vordermann zu bringen.
Damit Jonas mal eher rauskommt. Immerhin hat sich Jonas das auch mal verdient, seitdem er nur noch alleine in der Küche ist, da sein anderer Kollege immer noch krank geschrieben ist. "Danke dir Amelia, dass du mir geholfen hast.", bedankt sich Jonas bei mir, nachdem wir gemeinsam die Küche verlassen. "Gerne, dann kannst du jetzt auch einfach mal früher Feierabend machen, denn hast du dir wirklich verdient.", dabei schenke ich Jonas ein aufrichtiges Lächeln. "Wie lange musst du noch?", fragt Jonas mich. Ich werfe einen Blick auf meine Smartwatch. "Nun, da es erst kurz nach 14 uhr ist, sind es noch gut 2 ½ Stunden, die noch auf mich warten.", antworte ich ihm. "Die packst du auch noch."
"Ich arbeite ja gerne, genieße dein Feierabend."
"Das werde ich, bis morgen Amelia."
"Bis morgen Jonas.", damit verschwindet Jonas in der Umkleide und ich mache mich direkt wieder an die Arbeit.

Nachdem ich Frau Schwerin mit ihrem täglichen Tee versorgt habe, will ich gerade ihr Zimmer verlassen. Doch daraus wird nichts, da sie mich an meinem Handgelenk ganz leicht festhält. "Du wirkst so glücklich, was ist nur passiert die letzten Tage, die du nicht hier warst?", fragt sie mich ganz neugierig. "Nun, ich hab ein Mann getroffen. Besser gesagt ist es nicht irgendein Mann ich kenne ihn durch seine Musik und ich habe nicht erwartet das ich ihn einfach mal so treffen werde und das ist passiert.", dabei muss ich lächeln. "Oh, meinst du den Jungen Mann bei dem du im Sommer auf ein Konzert warst?", fragt mich Frau Schwerin. "Genau von diesen Jungen Mann spreche ich.", lächel ich weiterhin. "Was hat er denn gesagt?", fragt sie mich ganz neugierig. "Da war so ein Karaokeabend in dieser eine Bar, in der ich mit meiner besten Freundin am Freitagabend war und dann habe ich mich getraut, eines meiner Lieblingssongs zu singen. Wincent hat mich entdeckt und er hat mich angesprochen, wie ich die Bühne verlassen habe. Es kam dazu, dass wir miteinander etwas getrunken haben und am Ende des Abends standen wir gemeinsam auf der Bühne und haben einen Weihnachtssong von ihm gesungen. Niemals habe ich mir das erträumt, dass so etwas passieren könnte und doch ist es so gekommen.", platzt alles aus mir raus. "Wow, wie toll. Das bedeutet wenn ihr beide gemeinsam gesungen habt, hast du den Jungen Mann wohl verzaubert.", stellt Frau Schwerin fest. "Scheint so, er hat mich angerufen und in meiner Pause haben wir miteinander telefoniert.", antworte ich verlegen. "Oh, da hat wohl jemand ein Augen auf dich geworfen mein Kind.", zwinkert sie mir zu. "Ich weiß nich..", weiter komme ich nicht, da wir unterbrochen werden durch das Klopfen an der Tür. "Ja", ruft Frau Schwerin durch ihr Zimmer, so laut es möglich ist. Meine Kollegin Lisa steckt den Kopf durch die Tür. "Entschuldigung ich will euch nicht unterbrechen, aber Amelia da ist ein junger Mann für dich da der dich sprechen will."
"Ich komme gleich.", antworte ich darauf nickt mir Lisa zu. Die Türe geht wieder zu. "Na wenn er das wohl nicht ist.", grinst Frau Schwerin mich an. "Das kann ich mir nicht vorstellen, er weiß ja nicht wo ich arbeite, ich werde mal schauen. Ich habe sowieso gleich Dienstschluss.", spreche ich zu ihr. "Mach das, mein Kind, ein schönen Feierabend."
"Danke", bedanke ich mich bei Frau Schwerin bevor ich ihr Zimmer verlasse. Gerade wie ich hinter mit ihre Zimmertüre schließe und mich umdrehe, erstarre ich..

Crewmas zu zweitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt