Wenn Pansy Canus küsste, waren die Lippen seines Bruders nie weit entfernt. Sie konnte den einen nicht haben, ohne den anderen.
So auch in der Nacht, in der sie Oliver Wood tötete. Ihm das Leben nahm dafür, dass er die Hand gegen einen Reinblüter erhoben hatte. Nicht gegen irgendeinen Reinblüter, sondern gegen Draco Malfoy.
Als sie mit Draco zusammen war, waren die Schmerzspiele etwas gewesen, was sie sexuell erregt hatte. Seile, die sie in der Luft hielten oder auch einfach nur Würgezauber – alles, was Draco eben zugelassen hatte.
Mit Canus und Lepus war es anders. Und mit anders meinte Pansy, dass sie den Schmerz, zugefügt durch die beiden als Strafe empfand. Strafe für das, was sie all diesen Menschen antun musste.
Tag für Tag.
Nacht für Nacht.
Olivers braune Augen, deren Licht erlosch, als sie Avada Kedavra flüsterte.
Canus hatte ihre schwarzen, schulterlangen Haare geöffnet und zog sie daran rücklings auf seine Schulter, als er erneut in sie eindrang, während sein Bruder »Crucio.« in ihr Ohr flüsterte, Pansys ausgedörrten Körper dabei beobachtete wie er vor Schmerz verkrampfte und sein Bruder ihn sich nahm, als würde er ihn besitzen.
Pansy war bei diesen Spielchen mental nicht anwesend. Sie dachte dabei an die Menschen, die sie umgebracht hatte – zumindest normalerweise. Heute war alles anders.
Denn Draco war aufgetaucht. Er hatte sie angesehen mit diesem Blick, den er ihr auch damals kurz vor der Trennung immer zugeworfen hatte. Als wäre sie das grausamste Wesen, das er je gekannt hatte. Und als er sie schließlich verlassen hatte und die Beziehung der beiden vorbei war, war Pansy in dieses tiefes Loch aus Einsamkeit gefallen.
Dass er sie heute wieder so angesehen hatte, dass er sie angefleht hatte, hatte sie erneut gebrochen. Ihr war überhaupt nicht bewusst gewesen, dass da noch etwas in ihr zerbrechen kann, aber das war es.
»Sag es.«
Lepus löste den Folterfluch, nahm die junge Frau seinem Bruder ab und presste sie an seinen warmen Körper. Er küsste ihre Lippen, biss in ihr Ohrläppchen und spreizte ihre Beine, bis auch er in sie eindringen konnte.
Er wiederholte stöhnend: »Sag es, Pansy.«
»Sag es.«, befahl nun Canus und umfasste von hinten ihre Brüste mit einer ungeheuren Gewalt.
»Imperio.«, flüsterte sie und Lepus gehorchte nun ihr. Nur ihr.
Sie drückte ihn auf die Matratze und befahl ihm seine Hände um ihren schmalen Hals zu legen und fest zuzudrücken – ganz ohne Magie.
Canus strich über ihren Rücken, betrachtete ihre Körperform und zeichnete die Konturen mit seinem Zauberstab nach.
»Du wirst nie jemand anderem gehören.«
Das war kein ausgesprochener Fakt oder gar eine Bitte, es war eine Drohung und Pansy nahm sie ernst. Sie war nicht im Stande zu reden, weil der jüngere Bruder ihren Hals so fest umschlossen hielt, aber sie drehte ihren Kopf nach hinten und als ihr schwarz vor Augen wurde, nahm Canus ihn in seine Hände und füllte Pansy vollständig aus.
Das Trio, über das jeder Bescheid wusste, lag nach stundenlangem Vergnügen erschöpft auf dem verzierten Kirschholzbett, welches mit teurer, schwarzer Seide bezogen worden war.
Die Fenster waren geöffnet worden und eine kalte Brise wehte die zarten, grauen Vorhänge beiseite. Man hörte die Eulen in der Nacht rufen und Pansy lauschte diesem Stückchen Normalität.
Lepus war auf dem Bauch neben ihr eingedöst. Mit einer Hand hielt er ihre Mitte umschlossen, als könnte sie ihm sonst davonlaufen. Sein älterer Bruder lag quer am Kopfende und starrte den blutroten Baldachin an, der nur vom zunehmenden Mond angestrahlt wurde. Pansys Kopf ruhte auf seiner nackten Lende. Sie schmiegte sich an ihn und seufzte. »Danke, dass ihr Zeit hattet.«, flüsterte sie, weil sie Lepus nicht wecken wollte.
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Malice
FanfictionDer Krieg ist verloren und Harry Potter tot. Hogwarts ist kein Ort der Liebe und Sicherheit mehr, sondern eine Schule dominiert von Lehrern, die eigentlich Voldemorts Schergen sind. Hunderte Kilometer entfernt lebt Draco Malfoy in einer arrangierten...