Das Versprechen

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»Verdammte Scheiße, was will er denn damit?«, fragte Pansy, als Draco ihr Samstagnacht genau das erzählte, was er Hermine gestern Abend beigebracht hatte.

Sie war das erste Mal in seinem Büro im Ostflügel. Sie hatte das Anwesen noch nie von außen gesehen und schon gar nicht von innen. Aber der Reichtum und die exquisiten Möbel und Stoffe überraschten sie nicht.

Draco mochte schöne Dinge, schön und kompliziert. Deswegen hing er auch so an Granger, vermutete Pansy.

»Ich weiß es nicht. Aber nachdem klar war, dass es nicht Yaxleys, sondern Potters Knochen waren, haben sie sie einfach bei ihm abgeliefert. Vielleicht drapiert er sie sich über den Kamin. Was weiß ich.« Draco fuhr sich durch die Haare – erschöpft und ausgebrannt, er fühlte sich mindestens zwanzig Jahre älter, als er tatsächlich war.

»Wie hat Granger es aufgenommen?«, wollte Pansy wissen und trat an das Sprossenfenster heran, um in die sternenklare Nacht zu starren.

»Sie hat nichts gesagt. Geweint auch nicht. Aber sie war schockiert. Die Knochen waren wichtig für den Trank, essenziell sagt sie.«

»Ich weiß. Hab' in dem Buch bisschen rumgeblättert.«, meinte Pansy nur und überlegte, was sie nun tun konnten. »Wir sollten so bald wie möglich zu Rhiannon, sie hat so viel mehr Wissen über solche Dinge, als ich. Sie hat vielleicht eine Idee, was wir tun können, um wieder an die Knochen von Potter zu kommen.«

»Du scheinst ja ganz schön viel Vertrauen in diesen Widerstand zu haben. Muss ich dich daran erinnern was das letzte Mal mit dem ach-so-schlauen Orden des Phönix' passiert ist?«

»Ja, Draco. Bitte erinnere mich an diese Zeit. Ich bin umnachtet und komme bei all den Grausamkeiten, die ich Menschen antue, schnell durcheinander.«

Die beiden schwiegen sich eine Weile an.

Draco war genervt darüber, dass er sich und seine Familie in Gefahr brachte, weil er nun gegen den Dunklen Lord arbeitete und Pansy war wütend, dass Granger sich ständig in die größte Gefahr stürzte und auf dem Gelände von Hogwarts leichtfertig einen Todesser getötet hatte. Auch wenn sie der Meinung war, dass Yaxley den Tod mehr als verdient hatte.

»Was tun wir jetzt?«, fragte Draco mehr zu sich selbst, als zu seinem Besuch aber Pansy antwortete ihm trotzdem.

»Wir schicken Granger eine Nachricht, dass sie nach Hogsmeade kommen soll. Ich sage Rhiannon Bescheid und dann treffen wir uns dort.«

»Das ist zu riskant, wenn wir alle dort auftauchen, Pansy.«

»Dann bleib du hier.«

»Ich will sie nicht allein gehen lassen.«

Pansy seufzte angestrengt. »Okay... dann...weiß ich auch nicht!« Sie drehte sich zu ihm um »Wobei...«, überlegte sie und verschränkte ihre Arme. »...man denkt ohnehin, dass ihr etwas am Laufen habt. Wieso nicht so tun, als hättet ihr eine heiße Nacht in ihrer Hütte? Sorg dafür, dass man dich sieht. Kommen und gehen. Und dann nimm diesen Umhang und schleicht euch nach Hogsmeade. Kriegst du das hin?«

Der überraschende Blick zeigte Pansy, dass Draco wohl nicht davon ausgegangen war, dass sie wusste, dass er Harry Potters Tarnumhang besaß.

Aber er nickte nach kurzer Überlegung. »Einverstanden.«

»Gut. Versucht nicht früher als Mitternacht da zu sein. Rhiannon hat samstags Auftritte.«

Also wartete Draco nach einem schweigsamen Abendessen mit Astoria im Kaminzimmer darauf, nach Hogwarts zu apparieren.

MaliceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt