Die Schülerin war losgesprintet, Hermine hörte ihre Schritte auf dem harten Boden des Quidditchfeldes.
Sie krallte währenddessen ihre Finger gewaltsam in das Gesicht von Yaxley, versuchte seine Augen zu fassen zu kriegen, schlug ihm in den Magen, trat mit dem Knie in seinen Schritt und rappelte sich auf, um zu ihrem Zauberstab zu hechten. Aber Yaxley war ihr körperlich weitaus überlegen, packte Hermines Knöchel und zog sie mühelos neben sich.
»Ich werde dich kopfüber in der Großen Halle aufhängen!«, verkündete er, wischte sich das Blut aus dem Gesicht und lachte sein grausames Lachen. Sein Blick war leicht getrübt, durch Hermines Versuch seine Augäpfel aus ihren Höhlen zu schälen.
Er packte brutal ihre Haare, zog ihren Kopf daran in die Höhe und richtete sich selbst laut schnaufend auf.
Hermine hing wie ein nutzloser Sack Fleisch neben dem hochgewachsenen Mann, kratzte über seine Hände, um sich zu befreien, und spürte, wie er mit einer ungeheuren Wut seinen Zauberstab in ihre Rippen drückte und Crucio zwischen seinen Zähnen hervorpresste.
Dieses Reißen in Hermines Innerstes war ein vertrautes Gefühl, der Schmerz war nicht zu vergleichen mit dem, was sie gefühlt hatte, als sie herausfand, dass man ihre Eltern ermordet hatte, aber es war auch kein Spaziergang nach Hogsmeade, auf magische Art gefoltert zu werden.
Yaxley, der sich sicher war, dass Hermine ausgeknockt war durch den Schmerz, ließ sie einfach rücksichtlos auf den harten Boden fallen. Doch die wenigen Sekunden, in denen er von Hermine abgelassen hatte, und nutzte, um ihren Zauberstab von Boden aufzuheben, bemerkte er nicht, dass etwas nicht stimmte.
Um Hermines Hals herum war ihre Kette emporgestiegen. Die Kette, die Draco ihr geschenkt hatte, um ihr auf kindliche und unvorsichtige Art und Weise zu zeigen, dass er Gefühle für sie hatte.
Doch es war nicht das Feengoldschmuckstück, das sich aktivierte, sondern der Schlüssel, dessen Magie auf die feinen Glieder von Heera überging. Mit einem Ruck befreite sich die Kette von Hermines Hals und peitschte wie ein kleiner goldener Blitz auf den Todesser zu und verletzte ihn mitten im Gesicht.
»Argh! Was zum-«
Sein Folterfluch löste sich, als er um sich schlug und versuchte auszumachen, was genau ihn da angegriffen hatte.
Doch bevor er auch nur irgendwas verstehen konnte, war Hermine aufgesprungen und wägte ab, ob sie es schaffen konnte nach ihrem Zauberstab zu greifen; bevor sie zu einer Entscheidung kommen konnte, ließ Yaxley das Schmuckstück in der Luft erstarren und richtete beide Zauberstäbe auf sein Gegenüber.
»Du. Wirst. Sterben!«, kündigte er an und schoss seine grünen Blitze auf Hermine, die sich auf den Boden warf und aus der Tribüne raus aufs Feld rollte und sich so schnell aufrappelte, wie ihr Umhang es zuließ.
Und dann rannte auch sie endlich los.
Sie rannte in Richtung des Verbotenen Waldes und blickte nicht zurück. Auch als sie hörte, wie Yaxley einen Fluch nach dem anderen hinter ihr her schleuderte. Es waren nur wenige Schritte bis zum Waldrand, sie rief bereits ab dem ersten Baum nach Firenze. Flehte um Hilfe, schrie und rannte durch die Bäume in den immer dunkler werdenden Wald.
Aber der Todesser war schnell. Er peitschte mit seinem Zauberstab durch die Luft und traf Hermine mit einem Schockzauber leicht am Ohr, so dass sie zur Seite in einen Strauch krachte und das Blut spürte, das ihr nun seitlich über das Gesicht und den Hals lief.
Vor lauter Verzweiflung tastete sie ihren Gürtel unter dem Umhang ab, hatte sie irgendwas dabei, was ihr helfen konnte?
Sie rollte sich auf den Rücken, griff in ihren Umhang und hielt einen Augenblick vor Überraschung inne.
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Malice
FanfictionDer Krieg ist verloren und Harry Potter tot. Hogwarts ist kein Ort der Liebe und Sicherheit mehr, sondern eine Schule dominiert von Lehrern, die eigentlich Voldemorts Schergen sind. Hunderte Kilometer entfernt lebt Draco Malfoy in einer arrangierten...