Pansys Plan

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Hermine fragte sich, ob dieser Ort von einem Geheimniswahrer geschützt wurde oder ob diese seltsam zusammengewürfelte Bande vielleicht aus den Fehlern des Ordens gelernt hatte.

Nicht ein Name von den Menschen, die sich um das Lagerfeuer versammelt hatten, sagte Hermine etwas. Draco und sie fühlten sich fremd zwischen den Augenpaaren, die auf ihnen ruhten.

»Dich kennenzulernen ist für uns alle eine große Ehre, Hermine.«

Hermine nickte, als Zeichen, dass sie dankbar für die Worte war, auch wenn sie sich fremd anfühlten und ihr wenig bedeuteten. Neben ihr war Draco regelrecht erstarrt – er hatte unterschätzt, wie unangenehm die Situation sich für ihn anfühlen würde. Der magische Ingenieur Kai beäugte ihn alle paar Minuten skeptisch und zog sich hin und wieder seine Spickoskop-Vorrichtung über die Augen, wenn Draco sein Gewicht verlagerte oder gedankenverloren einen Punkt in den Felswänden fixierte.

Aelin, die kleine drahtige Hexe mit der Narbe im Gesicht, saß dicht neben Rhiannon und schaute häufig zwischen Pansy und Hermine hin und her, so als versuchte sie verzweifelt zu verstehen, wie die beiden Frauen zusammen in dieser Höhle gelandet waren.

»Nun, gut.«, durchbrach Rhiannon die unangenehme Stille. »Pansy hat uns bereits über die Gegebenheiten aufgeklärt. Harry Potters Knochen sind notwendig für den Trank, aber Tom Riddle hat sie nun bei sich? Korrekt?«

Während Pansy zustimmte, blickte Hermine zu Boden, verwundert darüber, dass Rhiannon den richtigen Namen von Voldemort kannte und ihn nutzte, als würden sie über einen alten Bekannten reden.

Die Anführerin des Widerstandes kratzte ihr Kinn und überlegte, während ihre grünen Augen die Flammen vor sich reflektierten. Hermine fand, dass sie aussah wie eine Kriegerin. Eine wunderschöne Kriegerin, die sie noch nicht so recht einschätzen konnte.

All die Jahre in Askaban. Der Verrat. Ihre neuen verbündeten – Hermine war skeptisch, es fühlte sich seltsam an, dass ausgerechnet diese Frau einen Widerstand anführte, der sich in den Felshöhlen von Hogsmeade versteckte.

»Es ist verdammt schwer ihm etwas zu stehlen. Wir haben es immer und immer wieder probiert.«

»Achja?«, fragte Hermine überrascht und lehnte sich interessiert vor.

Diesmal war es Aelin, die antwortete: »Ja. Er hat zwei neue Horkruxe erschaffen, nachdem ihr eingesperrt wurdet. Der Tod der Maledictus hat bewirkt, dass er verwundbar war, und das erneute Teilen seiner Seele hat ihn so sehr geschwächt, dass er sie mit schwarzer Magie zurückführen musste, aber bevor wir das erfahren hatten, haben wir versucht, in sein Anwesen einzudringen. Das war schlichtweg unmöglich.« Kai klappte sein Spickoskop hoch und fügte hinzu:

»Er hat Beschützer. Nekromanten aus Albanien, die das Haus bewachen wie es kein Hund oder kein Anti-Eindringlings-Zauber besser könnte.«

Hermine hatte sich aufgesetzt. Die Informationen, die auf sie einprasselten, waren neu und sie hatte Fragen.

»Sie sind außerdem an ihn gebunden.«, sagte Draco überraschenderweise und alle Aufmerksamkeit war plötzlich auf ihn gerichtet.

Er sprach unbeirrt weiter, die unterschiedlichen Blicke ignorierend. »Sie können nicht weit von ihm entfernt sein, weil er sie blutgebunden hat. Sie können ohne ihn ihre Magie nicht mehr wirken. Sind durch ihn allerdings stärker.«

»Wie ist das denn möglich? Wieso lässt man sich darauf ein?«, fragte Aelin und wirkte eher verstört als beeindruckt – anders als Kai, der seinen Notizblock und eine Schreibfeder im Taschenformat gezückt hatte.

»Ich weiß nicht viel darüber, aber Voldemort hat mit ihnen eine Art Handel abgeschlossen. Wahrscheinlich können sie ihre Blutmagie mit ihm zusammen weiterentwickeln? Es gibt außerdem Gerüchte über einen weiteren Maledictus.«

MaliceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt