Meeresspiegel

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Ich als Schach Hexe hatte meinen ersten Sieg gegen einen Dämon in Demon Chess gefeiert und ich war froh, dass ich dem Mädchen helfen konnte. Es freute mich, dass ich so den Menschen im Dorf helfen konnte, aber mir war auch bewusst wie gefährlich solche Dämonen waren. Aber zur Zeit war es ruhig und so übte ich mit meinen Vater vor dem Kamin auf dem Schachbrett. Er zeigte mir, dass ein Bauer, wenn er am Anfang einen Doppelschritt machte auch geschlagen werden konnte. Mann nannte das e. p. was das genau hieß wusste ich nicht oder hatte es schon wieder vergessen. Ein gegnerischer Bauer konnte, wenn er links oder rechts neben diesen Doppelschritt Bauer stand, dann durfte er so tun als ob er nur einen Schritt gemacht hatte, dann war der Bauer weg, der einen Doppelschritt gemacht hatte. Dies durfte man aber nur sofort machen, wenn der Bauer einen Doppelschritt gemacht hatte. Ich war meinem Vater dankbar, dass er mir beibrachte was es für besondere Situationen gab im Schach und ich hoffte, dass mir dieses Wissen im Kampf gegen die Dämonen einsetzen konnte. So vergingen die Tage und ich übte weiter mit meinem Vater, wir machten zusammen Essen in der Küche und ruhten uns Nachts in den Betten aus. Doch eines Tages klopfte es an unsere Tür. Eine verängstigte Frau mit Kopftuch trat herein und ich fragte mich was sie von uns wollte.

Sie ging auf die Knie vor meinen Vater und sagte: „Bitte helft mir! Mein Mann ist seit Tagen verschwunden und nicht nur er. Auch der Mann des Nachbars ist verschwunden."

Mein Vater versuchte die Frau zu beruhigen und bat mich einen Tee für die Frau zu kochen. Gesagt getan. Ich lief in die Küche und bereitete den Tee für die Frau vor, mischte beruhigende Kräuter aus Mutters Kochbuch und Kräuterkunde Buch hinein. Somit hoffte ich der Frau etwas zu helfen. Als ich mit dem Tee wieder zurück kam konnte ich die Zusammenfassung von meinem Vater mitbekommen, dass die Männer Fischer im Dorf waren und seit ein paar Tagen nicht mehr wiedergekommen waren.

„Gab es vielleicht einen Sturm?", erkundigte ich mich besorgt und neugierig.

„Nein, dass ist gerade das seltsame an der Sache. Das Meer ist zur Zeit sehr ruhig sonst hätte mein Mann nicht die Segel gesetzt und wäre aufs Meer hinaus gefahren. Das konnte er sehr gut am Meeresspiegel erkennen."

Vater überlegte kurz und schaute mich an.

„Tochter. Ich denke, dass wird dein erster Auftrag sein. Wenn ich mit meinen Vermutungen richtig lege, dann kann ein Mann in meiner Position nicht viel ausrichten, aber du wirst es schaffen. Davon bin ich überzeugt."

Gerührt von den Worten kam mir eine Träne, aber auch wurde mir sofort die Last auf meinen Schultern bewusst. Ich hatte die Aufgabe die beiden verschollenen Männer wieder zu finden und sie hoffentlich lebend wieder nach Hause zu führen. Mit Feder und Papier bewaffnet notierte ich alle wichtigen Informationen was die Ehefrau wusste über ihren Mann, der letzte Aufenthaltsort und auch der Ankerplatz für die Fischerbote. Nach dem Gespräch begleitete mein Vater die Frau nach Hause und ich richtete meine Tasche um diesen Tatort zu erkunden, der Ankerplatz. Meine Fußstapfen hinterließen im Sand des Strands seine Spuren, aber ich konnte nur noch ältere Spuren entdecken, die nur zum Strand hinführten, aber nicht mehr zurück. Das bedeutete, dass der Vater wirklich nicht mehr angelegt hatte und hier wieder nach Hause gelaufen war. Mein Blick schaute auf die See, die ihr beruhigendes Rauschen der Wellen an den Strand brachte. Ich lauschte der See ob sie mir etwas zu sagen hatte und schloss die Augen. Ein tiefer Atemzug brachte mein inneres zum leichten Schaukeln und ich schwang hin und her. Minimal, dass man es nicht mit dem menschlichen Auge sehen konnte und doch funktionierte es. Etwas war hier seltsam. Die Wellen brachten nicht nur den schaumigen Meeresschlamm mit Wasser an den Strand sondern auch ein gesungenes Lied. Es war tief unter dem Meer, aber es hatte auch etwas sinnliches. Etwas wo man einfach sich hineinfallen lassen konnte ohne weiter nachzudenken. Das war für meine Recherche genug und so öffnete ich wieder meine Augenlider um aus dem Zustand der Natur auszuklingen. Eifrig machte ich das Tau eines der Boote los und ließ mich aufs Meer treiben um diesen Gesang nachzugehen.

Es klang schön, aber ich hatte meinen ersten Auftrag im Kopf, der durfte nicht erfolglos bleiben. Also schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe und schaute ins kühle Nass.

Die Wellen schwappten gegen das Holz des Bootes, aber dann tauchte etwas eigenartiges auf. Ein Wesen, dass die Haut eines Fisches hatte, aber doch mehr eine Frau gleicht. Ihre Ohren sahen die eines Frosches ähnlich und auch ihre Finger waren mit Schuppen überseht. Aber doch hatte dieses Wesen etwas schönes, dass ich noch nie gesehen hatte.

„Oh, hallo. Ich hatte auf einen jungen, starken Seemann gehofft. Welch ein jammer, dass du hier bist."

„Hallo unbekleidetes Wesen. Ich weiß zwar nicht was du bist, aber warum meinst du ein jammer. Was meinst du damit?"

„Ach ich bringe Jungs einfach nur Liebe und ewiges Leben. Leben bei mir in der Schönheit des Meeres. Nah bei meiner Brust. Schau. Ich habe hier ein paar Anhänger von ihnen. Sind die nicht einfach wunderschön?"

Das Wesen aus dem Meer zeigte dir das Amulett, dass sie um den Hals trug. Dort waren zwei Männer, die lächelten und Herzförmige Augen hatten. Als ich die beiden Figuren entdeckte, da wurde dir etwas bewusst. Diese Person... die schaute doch so aus. Eifrig hole ich das Notizbuch aus der Hängetasche und nahm einen Blick in meine aufgeschriebenen Notizen, aber gleichzeitig lasse ich das Wesen auch nicht aus den Augen, dass sich am Rande des Bootes aufgelehnt hatte und ihren Kopf mit den Armen stützte. Sie lächelte und träumte.

Ich hatte mit meiner Vermutung recht behalten, denn dieser Anhänger glich dem gesuchten Ehemann.

„Und was bist du für ein Wesen?", fragte ich sie während ich weiter meine Unterlagen studierte.

„Ich bin eine Sirene. Wirklich ein schönes Wesen, dass viel hübscher ist als Feen oder anderes, dass so durch die Luft fliegt."

„Du hast den Ehemann entführt!"

„Entführt... ich habe ihnen Liebe gebracht. Nicht wahr, Jungs?"

Die zwei Männer tauchen aus dem Meer auf und ihre Haut sieht aus wie Schuppen eines Tieres. Wütend peitscht die Sirene ihre Hinterbeine hoch, doch ich konnte meinen Augen nicht trauen. Sie hat anstelle von Beinen einen langen Fischschwanz.

„Dann werde ich dich nun herausfordern, Sirene! Mein Leben, gegen das Leben der beiden!"

„Nein, wenn ich gewinne, dann wirst du auch eine Sirene werden und lernen was es bedeutet den Männern Liebe zu schenken! Für immer!"


Die Abenteuer der SchachhexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt