Einsiedlerkrebs

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Während die „Hey! Hör mir zu!" Fee wie ich sie ab jetzt nannte vor mir her flog um das gegrillte Fleisch zu entdecken, dass hier irgendwo in diesem Irrgarten aus grünen Büschen und Hecken zubereitet wurde, den wir gerade vor ein paar Minuten entdeckte hatten, war ich sehr aufgeregt ob ich es noch schaffen würde meinen Vater in diesem Wettrennen zu schlagen. Ich hatte viel Zeit verloren in der Taverne und mich auf den Alkohol dort gefreut um nur diesen Wettkampf um die dämonische Schachpartie zu vergessen. Schließlich hatte mich ein magisches Relikt, dass ich von einer Katzenlady in der Hölle bekommen hatte bevor ich mich den drei Prüfung der Hölle stellte. Endlich war mein Kopf etwas freier als ich mich in der Taverne gefühlt hatte, aber in meinem Herzen vermisste ich noch den wunderbaren Piraten. Wie konnte das alles hier nur zu einem Baum passen? Es war ein magischer Baum, aber er wirkte so unrealistisch als ob er für jeden etwas anderes darstellen würde.

„Hey! Ich habe da was gefunden", rief die Fee, die auf eine leere Grillstelle zeigte und langsam dort hin flog. Dort befand sich ein eiserner Spieß, auf dem ein leckerer Braten von jemanden zubereitet worden war. Auf einem Stein, der genug entfernt war von den Flammen, dass man sich vor der Feuerstelle hinsetzen konnte, lag ein paar Handschuhe. Handschuhe, die ich schon mal gesehen hatte und gut kannte. Es waren die von meinem Vater. Es konnte nicht anders sein. Also hatten sie hier wohl Rast gemacht um sich durch das Labyrinth durchzuschlagen. Würde ich auch so lange brauchen und es noch schaffen sie zu überholen?

Als ich behutsam einen der Handschuhe anhob, entdeckte ich, dass sich ein Seelenstein unter den Handschuhe befand. Verwundert starrte ich auf diesen grünlichen Stein, der wie ein Kristall glitzerte und doch zum Teil sich mit der Gewöhnlichkeit eines Kieselsteins vermischte. Eine einfache Mischung aus Schönheit und Schlichtheit, dass für diesen Stein normal war, aber was viel wichtiger war, ist die Tatsache, dass man Erinnerungen darin verstecken konnten - er war wie ein Einsiedlerkrebs, der sich in fremden Muscheln schmückte, aber die Muschel war immer wieder die selbe. Nur der Bewohner konnte ein etwas anderer Bursche sein. So ähnlich war es mit Erinnerungen. Jeder konnte hier Erinnerungen drauf laden, aber der Stein war immer noch der selbe Stein vom Material her. Wollte mein Vater diesen Stein hier für immer loswerden, aber warum nur?

„Lecker! Willst du auch was ab haben von dem leckeren Fleisch, Schachhexe?", erkundigte sich die Fee, die nun fettig, glänzende Mundwinkel hatte als sie mich anblickte. Behutsam nahm ich den Stein in die Hand und ein Donnerschlag brachte mich an einen anderen Ort als sich das Bild der Fee in schwarzen Dunst auflöste. Mein Blick war nun auf die Schachfelder des großen Gartenschachs gerichtet, die in diesem ekligen, altmodischen Kachelofendunkelgrün und Kachelofenhellbraun gehalten wurden. Ebenso waren die Schachfiguren genauso angemalt worden. Von dem Balkon aus wo ich mich befand konnte ich das Schachspiel nur von dort aus erblicken, dass in einem magischen Garten befand. Merkwürdigerweise war der Balkon und der Garten sehr gut gepflegt als ob ich mich mitten in einem Märchenschloss befand und der Garten war ein Innenhof des Schlosses, der nochmal mit weißen Marmorwänden umrundet war. Während der Springbrunnen klares Wasser hervorbrachte kam dahinter mein Vater hervor und schaute wütend drein, aber entschlossen. Er hatte von seinem Aussehen jünger gewirkt als ich ihn kannte. Auf der anderen Seite ging eine Tür auf und ein Mann in einem pinken, reichen Aufzug schritt wie ein König auf meinen Vater zu. Selbst seine welligen Haaren waren pink gefärbt und reichten ihm zum Kinn. Sein Gesicht war entschlossen und zeigte ein tiefes Kinn, tiefe Augenhöhlen und eine spitze Nase. In seiner Hand hielt er ein Glas Rotwein.

„Wo ist meine Freundin, Amymon Kirkland?", rief mein Vater zu dem Mann in Pink, der anscheinend so hieß. Ich habe diesen Mann mit dem Namen Amymon Kirkland noch nie gesehen. Was hat dieser Mann mit meinem Vater zu tun und was hatte er mit meiner Mutter vor?

„Ach tut mir Leid. Ich denke, dass es mir leid tut, dass deine Freundin sich von dir so retten lassen muss. Schließlich ist sie keine Prinzessin. Ich habe nur ihren Körper in einen ewigen Schlaf versetzt. Findest du das nicht wunderbar romantisch?"

Als Amymon Kirkland die Worte aussprach öffnete sich eine Falltür im Boden und ein gläserner Sarg stieg auf worin meine Mutter drin lag in einem schneeweißen Kleid und einer Krone auf dem Kopf. Mein Vater ballte die Hände zu Fäusten. Was war das nur für eine merkwürdige Erinnerung meines Vaters?

„Aber ich werde dir ein Angebot machen. Schließlich bin ich ein Mann der Romantik und wir können uns wie Ritter in diesem Kampf miteinander schlagen. Was hältst du von einer wunderschönen Schachpartie in diesem märchenhaften Garten?"

„Wenn ich dich besiege, dann wirst du meine Freundin wieder aufwecken und meine Schulden entfallen bei dir."

„Gut, aber denke, dass deine Freundin krank ist und ich sie durch den Schlaf gerettet habe. Allerdings habe ich noch eine Kleinigkeit um das Spiel interessanter zu machen."

„Lass das mich und meine Freundin entscheiden. Sie ist nicht freiwillig in den Sarg gestiegen."

„Ich verrate dir die Bedingung: Das du einen Vertrag mit dem Teufel machst und das du mich immer wieder herausfordern kannst um mich in einer Partie Dämonen Schach zu schlagen. Solltest du mich schlagen, dann wird sie aufwachen."


Die Abenteuer der SchachhexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt