Brüllaffe

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Der muskulöse König der Affen, der eine Brille mit schwarzen Scheiben trug, schaute weiter verdutzt, da ich immer noch nicht gezogen hatte. Er winkte irgendwann einen Affen herbei und dieser brachte eine Banane, wie er mir erklärte und es wäre das köstlichste Essen, dass man je essen konnte. Behutsam schälte der Affenkönig die Banane und ich schaute auf seine Finger, die flink die Frucht schälten, da man die Schale nicht essen konnte.

„Da scheint wohl jemand hungrig zu sein!", sagte er mit einem Augenzwinkern.

Mein Mund nährte sich der Frucht, die mir der Affenkönig anbot und biss hinein. Ich stützte kurz meinen Kopf mit meinen Händen vorher ab. Behutsam kaute ich darauf herum und versuchte den Geschmack zu genießen.

„Köstlich nicht wahr? Bananen sind die Seele der Affendamen, die sich auf der Zunge verteilte. Süß und voller Energie."

Ich schleckte meinen Mund mit meiner Zunge ab und genoss die Frucht in vollen Zügen. Bei dem Wort musste ich innerlich lachen. Eine Schachhexe, die eine exotische Banane in vollen Zügen genießt.

Lächelnd schaute ich den Affenkönig und spitzte kurz meine Lippen um anschließend auf seine Aussage zu antworten: „Ihr habt recht, eure Königlich. Diese gelbe Frucht ist wirklich wunderbar süß und lässt einen an einen wunderschönen Kuss erinnern. Was haltet ihr von einem wunderbaren Kuss, aber vorher würde ich gerne noch einen Bissen von der Banane haben. Sie ist wirklich wunderbar wie eure Tochter, die das kostbare Kleid der Prinzessin Zaleria Urifaren von Tivendell trägt. Es steht ihr wirklich ausgezeichnet und..."

„Was machst du denn da, Schach Hexe? Du solltest doch für mich das Kleid zurückgewinnen und nicht die Tochter auch noch bewundern!"

Die Händlerin schaute mich mit wütenden Augen an und ihr Hals schwoll an, dass der Eisenring um ihren Hals gleich zu platzen begann.

Ich überlegte kurz und schaute sie nur kurz an: „Im Schach kommt es drauf an ob man den richtigen Plan hat und dann muss man überlegen ob man damit durchkommt. Manchmal ist es auch gut eine Pause zu machen und ohne Essen kann man sich nicht konzentrieren beim Schach spielen. Daher bitte lieber König der Affen. Könntet ihr mir noch eine geschälte Banane reichen?"

„Wirklich köstlich nicht wahr?", erklärte mein Gegenüber und freute sich, dass er schon einen kleinen Vorgeschmack hatte für die Verabredung nach seinem Sieg.

„Du musst verrückt geworden sein! Bist du wirklich so heiß auf so einen König? Dann hättest du mich nicht hierher begleiten müssen! Ich werde auch ohne dich dieses Kleid aus den Fängen holen."

Die Händlerin versuchte sich irgendwie durchzukämpfen, aber die Affen versperrten ihr den Weg zu der Tochter des Königs. Holzspieße stellten sich ihr in den Weg und so musste sie einen anderen Weg suchen, denn es aber wahrscheinlich nicht gab. Ich hingegen beobachtete alles aus dem Augenwinkel und öffnete ein weiteres Mal meinen Mund um in die Banane hinein zu beißen.

„Ich hoffe, dass ihr nun genug Kraft habt oder wollt ihr noch eine Banane?", fragte der muskulöse Affe und starrte mit einem selbstsicheren Grinsen mich an. Immer noch mit kauen beschäftigt antwortete ich ihm während ich kurz weg schaute: „Jaid."

Ungläubig schaute er mich an und streckte seinen Kopf wie eine Schildkröte hervor.

„Verzeiht, aber was habt ihr gerade gesagt. Mit vollem Mund spricht man nicht. Wurde das euch nicht beigebracht."

Die Meute wurde ruhig als der König zur Ruhe bittet um mich verstehen zu können. Behutsam hob ich meinen Zeigefinger in die Höhe, nahm anschließend den auslaufenden Stoff des Kleides und hob diesen an um meine Lippen damit abzuputzen. Einmal, zweimal und dann senkte sich der Stoff wieder.

„Ich sagte, Zeit eure Hoheit. Ihr habt verloren."

Mit weit aufgerissenen Augen schaute er auf die Uhr und sein Blättchen war gefallen.

„Aber wie... der Damenbesuch war doch die ganze Zeit..."

„Manchmal muss man die Dinge nehmen wie sie kommen und da ich schon ein paar Probleme hatte in der Stellung, dachte ich mir, dass euch eine kleine königliche Genugtuung für einen Moment des Dates nicht schaden würde."

„Das heißt ihr habt die Uhr gedrückt ohne einen Zug zu machen und das ich es nicht mitbekommen habe. Das ist geschummelt und damit habe ich euer Herz für einen Ausflug gewonnen."

„Aber ich habe einen Zug gemacht eure Hoheit. Schaut selbst. Ich habe euch mit einem Zug meines Läufers in meinem eigenen Lager ein Schach geboten und die Uhr gedrückt. Zwar mit meinem Ellenbogen, aber das ist ja nicht verboten."

Der König kontrollierte alles und fing laut an zu brüllen, aber es half nichts. Die Schachpartie war für ihn verloren.


Die Abenteuer der SchachhexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt