Zeitdruck

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Ich, die Abenteuer Schachhexe und die Händlerin schauten auf den muskulösen Affen, der eine Brille mit schwarzen Scheiben trug. Sein Oberkörper war in einem merkwürdigen schwarzen Stoff umwickelt, der mit Knöpfen geschlossen werden konnte.

An seiner Seite war ein scheinbar weiblicher Affe, der das kostbare Kleid der Prinzessin Zaleria Urifaren von Tivendell trug, dass wir unbedingt für die Händlerin besorgen sollten, aber die Frage stellte sich: Wie sollte ich das am besten anstellen? Dem König der Affen hatte ich schon meinen Respekt gezeigt in dem ich ihn Bonsai so stark wie ein Baum nannte was sein Spitzname war.

Die Affen lachten in der Zwischenzeit und freuten sich über ihren einmaligen Tanz, der so viele andere Affen auf diesem Sozial Media wiederfand. Wir hatten es nicht ganz verstanden was das sein sollten, aber es schien den Affen zu gefallen. Vielleicht war das ja eine Möglichkeit, die ich übersehen hatten um das kostbare Seidenkleid wieder in die Finger zu bekommen. Behutsam lehnte ich mich zur Händlerin und flüsterte ihr etwas ins Ohr: „Ich habe eine Idee wie wir das Kleid bekommen können und von hier verschwinden."

Die Händlerin schaute mich erschrocken und überrascht an, aber ich war mir bei meinem Plan relativ sicher. Selbstbewusst und doch mit gesenktem Haupt schritt auf den Affenkönig zu um mich hinzuknien.

„Eure Hoheit. Ich hätte ein Anliegen, dass euch sicherlich gefallen wird und euch zu noch mehr Ruhm einbringen wird."

Der König schien neugierig zu sein und beendete sein Gelächter mit den anderen Affen, die neben ihm standen.

„Ihr habt mein Ohr, Damenbesuch. Wie kann ich meine Macht noch weiter ausbauen? Aber bitte sprecht und teilt es mir mit!"

„Es ist ganz einfach eure Hoheit. Ihr habt doch dieses Sozial Media. Damit kann man sicherlich viel Aufmerksam erregen und was würde den Affen besser gefallen ein spannendes Match vom König der Affen persönlich?"

Der Affenkönig hustete kurz und fing dann an in die Luft zu brüllen.

„Was für eine geniale Idee von euch. Aber wer sollte so kühn zu sein gegen den Affenkönig anzutreten? Alle anderen Affen haben sicherlich genug Respekt vor ihrem König die Flucht anzutreten. Also wer soll denn nun hier gegen mich kämpfen?"

„Eure Majestät. Nicht einer eurer Affen, aber eine abenteuerliche Schachhexe ist da schon aus einem anderen Holz geschnitzt. Aber es gibt noch einen Punkt, den ich noch nicht euch mitgeteilt habe."

„Und was wäre das?"

„Wir spielen mit einem Wetteinsatz. Wenn ich gewinne, dann werdet ihr mich und die Händlerin mit dem kostbaren Kleid der Prinzessin Zaleria Urifaren von Tivendell gehen lassen. Solltet ihr gewinnen, dann habt ihr einen Wunsch frei was wir für euch tun sollen."

„Hmm... das ist wirklich ein Kampf nach meinem Geschmack. Schließlich kann ich hier nur gewinnen. Aber ein König hat nicht den ganzen Tag Zeit für einen Kampf. Habt ihr dafür auch eine Idee?"

Ich nahm die Hängetasche und suchte etwas darin, dass mir Vater einmal gegeben hatte. Irgendwo musste es doch sein? Ah! Hier. Es war eine schwarze Uhr, die aber nicht mit einer gewöhnlichen Uhr verwechselt werden durfte. Sie hatte auf beiden Seiten zwei Uhren mit Ziffernblatt und Zeigern abgebildet. In der Nähe der Zwölf beider Uhren war jeweils ein rotes Blättchen abgebracht. Über den Ziffernblättern befanden sich zwei Stopper, die man betätigen konnte. Behutsam zeigte ich sie dem König der Affen, dass er alles genau sehen konnte.

„Ich werde euch nun die Möglichkeit zeigen wie man in „Demon Chess" mit Zeitdruck spielen kann. Aber dafür muss ich euch die Schachuhr erklären. Wenn ihr genau seht, dann sind die beiden Stopper auf gleicher Höhe und die Uhren laufen nicht. Sollte ich aber jetzt einen Stopper hinunter drücken, dann seht eure Hoheit, dass der Stopper auf der anderen Seite in die Höhe steigt und die Uhr darunter zu laufen beginnt. Wenn ich das jetzt auf der anderen Seite mache, dann ist es genau anders herum. Sollte auf einer Seite das Blättchen fallen, dann hat diese Seite verloren."

„Ein wunderbares Wunderwerk. Aber ich habe noch meinen Wunsch offen. Wenn ich gewinne, dann werden wir einen wunderschönen Abend haben und du wirst mit mir ein Date haben wo wir uns küssen werden. Als Vorgeschmack werden wir dort die Partie spielen." Der Affenkönig führte mich zu einem schicken Tisch und zwei Stühlen, auf dem leckerer Kuchen standen. Er bestellte für uns zwei Bananen Drinks und wir setzten uns an den Schachbrett mit Schachuhr, die auf jede Seite 5 Minuten nur eingestellt hatte. Der Affe spielte den B Bauern zwei Züge vor und ich antwortete mit einem gewagten Zug. Sein Läufer kam zum Leben und zwei Bauern wurden getauscht. Eilig nutzte ich meinen Bauern in der Nähe des Königs um den feindlichen Läufer zu vertreiben aus meinem Lager. Doch dann übersah ich wenige Züge später ein Damenschach und ärgerte mich darüber. Ich musste überlegen wie ich diese Lage. Der Affenkönig spitzte seine Lippen und sah mich herausfordernd an und sagte dann: „Meine Liebe. Lass dir ruhig Zeit."

„Ja, natürlich. Nachdenken ist ein gutes Werkzeug im Schach."

Es machte Tick Tack und ich hoffte, dass ich endlich einen Weg fand aus der Lage zu kommen, aber dann fiel das Blättchen bei mir. Mit verführerischem Blick trat der Affenkönig näher, seine Hand sanft an meinem Hintern. „Ich hoffe, du magst Bananen wie wir Affen. Das ist unsere Leibspeise." In seiner Hand hielt er eine geschälte Banane, die er mir mit einem frechen Grinsen anbot. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln und die Banane anzunehmen, bevor er mich zärtlich küsste auf den Mund.

Ich wurde kurz aus meiner Vorstellung zurück zum Schachspiel gebracht und erkannte, dass ich jetzt einen Zug machen musste, sonst würde meine Fantasie zur Realität werden. Der Zeitdruck hatte meine Gedanken fest im Griff.


Die Abenteuer der SchachhexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt