Pinocchio Eisbecher

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Ich wachte langsam auf. Es war heiß und der Schweiß ließ meine Kleidung auf meiner Haut kleben. Mein Körper lag auf etwas harten und ich versuchte mich aufzurichten. Brennende Kerzen standen um mich herum und mein Kopf fühlte sich so leicht wie eine Wolke an.

„Wo bin ich nur?", fragte ich laut in den Raum hinein. Wo bin ich nur vorher gewesen? Ist das nicht eine Bar gewesen, wo ich das Trinkspiel gespielt habe mit dem Sieger des Magical Cube Schachturniers und ich dann viel Alkohol getrunken habe und warum stehen hier überall brennende Kerzen?

Bedacht richtete ich mich auf und stieg auf meine Füße, streifte den Staub von meinem Kleid und betrachtete dabei den Boden, der aus rötlichen Fels war. Weiße Linien kreuzten sich und ein runder Bogen schloss mich in einen Kreis ein. Als ich vorsichtig ein paar Schritte zurück machte erkannte ich, dass es ein Hexagramm war, dass mit weißen Kerzen umrundet war. Ein magisches Symbol um mit der Unterwelt zu kommunizieren oder um die schwarze Magie der Hexen zu stärken oder auch um sie zu beschützen vor bösen Zaubern.

„Willkommen zurück meine Liebe. Mein Boss hat dich beobachtet und ist fasziniert von deinen Fähigkeiten."

Es war eine Stimme aus der Finsternis, die mich trotz der brennenden Kerzen umgab.

„Wer und wo bist du? Zeig dich!"

Eine katzenähnliche Gestalt, die aber auf zwei Beinen lief wie ein Mensch, schaute mich mit einem Lächeln an und ließ die Zähne aufblitzen. Ihr Gesicht war aber nicht behaart wie bei einer Katze sondern es wirkte mehr wie das eines Menschen bis auf die Katzenohren und die Schnurrhaare.

„Setzt dich bitte zu mir hin an die Bar und lass uns beide einen Pinocchio Eisbecher nehmen um unseren Körper ein wenig an das höllische Feuer zu gewöhnen."

Sie führte mich zu einer Bar, die mitten im Nirgendwo sich befand und hinter dem Tresen befand sich keine Menschenseele weit und breit. Bereits zwei Pinocchio Eisbecher standen dort und warteten darauf aufgegessen zu werden. Ich setzte mich zuerst auf einen Barhocker und die menschliche Katze auf den anderen freien Barhocker, da hier nur zwei Plätze zur Verfügung standen. Ich wartete noch ab bis sie einen Löffel vom Eis nahm und danach fing ich an zu essen. Es kühlte mich ab und

„Ich bin Uschi die Hilfestellerin und Informantin für deine Rätsel und Herausforderungen. Persönlich wurde ich als Sekretärin des Bosses verschont und habe nun das Vergnügen dir zu helfen, aber nur ein bisschen, sonst wäre es ja ein Rätsel und Herausforderung mehr. Ein Hirn ist nur dann fähig etwas zu leisten, wenn es anfängt zu rauchen und zu brennen. Sozusagen das Lagerfeuer entfacht ist und man dann sich freut ums Lagerfeuer zu tanzen, da man die Lösung endlich hat. Vielleicht wirst du das Gefühl kennen endlich etwas geschafft zu haben oder auch nicht, aber ich bin hier um dir Tipps zu geben und dich auf ein Eis einzuladen. Hast du irgendwelche Frage, Schachhexe?", sie schaute mich an und ich hatte in dem Moment hunderte Fragen, aber ich stellte die wichtigste Frage zuerst.

„Wo genau bin ich hier, Uschi? Ich weiß noch, dass ich ein Trinkspiel mitgemacht habe und dann ist danach nichts mehr. Also wo bin hier?"

Ihre Augen funkelten rötlich und doch lächelte sie wie eine Mutter zu einem Kind in meine Richtung und sprach: „Du bist in der Hölle. Noch, denn wenn du die Rätsel meisterst und als Sieger hier raus gehst, dann hast du es geschafft und wachst aus deinem Albtraum auf. Es wird dir wie ein Albtraum vorkommen und doch weißt du, dass du hier bei uns warst. Aber zur Unterstützung habe ich hier drei Items. Einmal eine Zange und nun ja... die anderen beiden Dinge kennst du ja. Die muss ich dir nicht mehr erklären, aber mache dir keine Hoffnungen, dass ich etwas sagen werde. Du wirst schon selbst drauf kommen nur das die Zange bei deinem ersten Kampf gebraucht wird."

Sie biss in die Nase des Pinocchio und ich leckte den letzten Löffel Eis leer. Anschließend nahm ich dankend die Hilfsmittel an mich und Uschi zeigte mir den Weg, der über eine Schlucht führte. Wenn ich immer weiter laufen würde, dann käme ich an einen Dämon mit einer Waage in der Hand. Er trägt ein schwarzes, schimmerndes Korsett, dass die Oberweite gut präsentiert. Die Oberarme sind mit Armbändern versehen und die rötlichen Pupillen sind mit einer Augenbinde bedeckt. Ich sollte keine Angst haben vor dem Inhalt der Waage. Diese ist nicht von ihr oder von Anna. Mit diesen Worten machte ich mich auf den Weg in der Hölle über die Schlucht und wusste nicht genau was der Teufel mir zeigen wollte, aber ich war mir sicher, dass ich diesen Kampf gewinnen werde. Egal was in meinem Weg liegt! Ich werde siegreich sein, auch wenn die schwarze Magie höllisch ist.


Die Abenteuer der SchachhexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt