Marktplatz/Kunstblume

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Das Treiben auf dem Marktplatz wurde immer lauter, viele Leute schauten dem Schauplatz der abgesperrten Arena zu und ich musste aufpassen, dass ich nicht weggedrückt wurde. Selbst Schachhexen sind davon nicht gefeit. Ich schaute gespannt auf die Galerie und versuchte die Paarungen ausfindig zu machen. Das Schachturnier war hier etwas besonders für mich und es bereitete mir Freude mal einfach nur zuzuschauen wie Leute Schach spielten. Auch wenn es etwas total anderes war wie das Demon Chess, dass ich kannte. Was wohl Vater dazu sagen würden, wenn ich ihm von diesem Jahrmarkt Event erzählen würde, aber jetzt freute ich mich auf die erste Runde mit dem Magical Cube Chess.

In der ersten Runde spielte der ältere Mann in dem blauen, goldenen Gewand aus Ägypten kam und der „Atmen Luftikus" hieß. Gegen eine pinke fluffige Prinzessin „Annabella von Zuckerguss". Ein Braunbär mit einem orangenen Lendenschurz war „Zubrus der Starke". Dieser spielte gegen eine Frau mit blonden Haaren, einem grünen Gewand und zwei mechanische Hände hieß „Streama Rostikus". Das Dienstmädchen in einem blauen Babyfarben Kleidchen und einer weißen Schürze mit spitzen Haube. In ihrer Hand balancierte sie ein silbernes Tablett worauf Schachfiguren standen und ihr Name lautete „Maidam Marisu" spielte gegen „Drachus Krachus", der Meister der Dracheneröffnung. Der erstgenannte Spieler machte den ersten Zug in der Partie. Die Herausforderer setzten sich auf die Hocker und rückten die Schachfiguren auf den Holzbrettern zurecht, die auf Holzfässern standen. Eine einfache Ausrüstung des Turniers wie ich fand, die aber auch praktisch war um sie zu transportieren. Wahrscheinlich veranstaltet das Team, dass diese Arena aufgebaut hatte einen Wettkampf an verschiedenen Orten, aber das wusste ich nicht genau. Die ersten Züge wurden gemacht und schon kam es zum ersten Schlagen. Der Sprecher hatte uns Zuschauern verraten, dass dort ein Ringkampf stattfinden würde. Ich fragte mich wie dieser Arenakampf wohl aussehen könnte?

Als ein Angriff ausgeführt wurde erschien ein Arena wo noch gerade die Schachfiguren standen.

„Ich rufe den weißen Drachen mit schwarzweißen Blick und zerstöre damit deine Schachfiguren Lasagne Mauer. Lasst die Würfel rollen!", rief „Drachus Krachus", der Meister der Dracheneröffnung und tatsächlich hatte er Glück. Er würfelte zwei Feuerzeichen und ein Birnensymbol. Die Gegnerin hatte Würfelpech und mit einem Feuerstoß schmolz die Lasagne Mauer in sich zusammen. Die Zuschauer klatschten mit mir zusammen und es war eine schöne Schachvariante, die mich faszinierte. Zumindest konnte sie mich als Zuschauerin begeistern. Plötzlich zog mich jemand am Ärmel und als ich mich überrascht umdrehte um mich zu beschweren, da war es die Händlerin Anna Eisenring. An sie hatte ich die ganze Zeit nicht gedacht und daher fragte ich sie was sie denn von mir wollte. Ohne ein Wort zu sagen, packte sie behutsam meine Hand und zog mich aus der Menschenmasse heraus.

„Was willst du mir denn zeigen, Anna?", fragte ich sie erneut doch sie zog mich immer weiter. Ich fragte mich nur was so wichtig war, dass sie mich wegschleppen musste vom Turnier. Schließlich erreichten wir einen Schuppen, der eine Grasfläche auf dem Boden hatte. An der Seite waren zwei Holzwände, die exakt bündig am Gras angebracht waren.

„Das ist ein Mini Schachspielladen. Das habe ich vorhin probiert, aber leider nicht den Hauptpreis gewonnen und daher dachte ich mir, dass du es nicht versuchen willst. Schließlich hast du uns von dem Nebelfeld gerettet."

„Hmm... wenn ich nur wüsste wie es geht, aber ich kann es probieren. Was ist denn überhaupt der Hauptpreis?", fragte ich neugierig nach.

„Karten für die Oper heute Abend. Dort singt Karmen von Balgusto. Die berühmte Sängerin ich habe gehört, dass man Monde vorher schon Karten bestellen muss, dass man überhaupt einen Sitzplatz bekommt bei ihren Stücken."

„Dann scheint es sich wohl wirklich zu lohnen. Ich werde es tun."

Die sprechende Plastikblume designet als Sonnenblume erklärte mir die Spielregeln: „Beim Nuss-Bowling nutzt der Spieler Nüsse, um Zombie Schachfiguren anzugreifen, indem er sie hinter der roten Linie platziert und sie auf die Zombies zurollt. Wenn eine Nuss eine Schachfigur trifft, rollt er schräg weg und trifft möglicherweise weitere Gegner. Gelegentlich bringt das Förderband auf eurer linken Seite, Explode-o-Nuss mit sich, das sind rote Nüsse, die mit der Reichweite von einem 3x3 Feld explodieren, wenn sie eine Zombie Schachfigur treffen. Ich wünsche euch viel Spaß und viel Erfolg beim Bowling und nun lasst die untoten Schachfiguren rein, die nicht euch erreichen dürfen!"

Am anderen Ende des Rasens kamen wie von Zauberhand schimpansengroße Schachfiguren, die giftgrün leuchteten. Es waren nur Bauern wie ich sehen konnte und sie schritten immer ein Feld weiter vor in meine Richtung. Eilig rannte ich zum Förderband und nahm mir einen normale Nuss heraus, die drei Löcher hatte. Eifrig steckte ich meine Finger hinein und lies sie über den begrünten Boden rollen. Die Nuss rollte und traf den ersten Zombie Bauern, der daraufhin seinen Kopf verlor. Wie die Sonnenblume beschrieben hatte rollte die Nuss nun weiter schräg, aber in die falsche Richtung, nämlich zur Seite wo keine Zombies waren. Die Nuss knallte schließlich an das Holz und rollte nun zurück in die Richtung der Zombies, aber leider waren die schachlichen Zombies bereits weiter vorgerückt. Allerdings verstand ich nun, dass man diese Holzwände nutzen konnte um weitere giftgrüne Steine zu treffen. Ich rannte zurück zum Förderband, holte eine weitere Nuss heraus und schaute auf die rötliche Färbung. Mit meinen Händen ließ ich die Explode-o-Nuss auf die übrigen zwei Zombie Bauern rollen. Gespannt schaute ich auf die rollende Kugel und mit einem lauten WUMS wurden die beiden Bauern in Asche verwandelt.

„Die hat richtig Wums!", brachte ich nur über meine Lippen. Doch für ausruhen war keine Zeit, da da hinten ein Läufer zu sehen war, der aber sich merkwürdigerweise wie die Bauern verhält. Verwundert dachte ich nur: Läufer ziehen doch normalerweise schräg und nicht gerade, aber egal. Neue Nuss und neues Glück. Ich ließ die Nuss rollen und traf auch den Läufer, allerdings zu meiner Verwirrung verlor der Läufer nur seinen Hut und marschierte einfach weiter in meine Richtung. So als ob nichts geschehen wäre.

„Das kann doch nicht sein!", schnaube ich und lies eine weitere Nuss auf ihn los. Dieses Mal hatte er wirklich seinen Kopf verloren. Als nächstes tanzte ein Springer an, der lässig über die erste Nuss hüpfte. Immer mehr Schachfiguren Zombies erschienen und ich musste immer schneller hin und her rennen zwischen Förderband und Rasen. Mit einem lauten WUMS schaffte ich es aber ein paar weitere Steine aus dem Weg zu räumen.

„Das macht wirklich gute Laune, auch wenn es stressig ist."


Die Abenteuer der SchachhexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt