Mein Vater stellte sich auf die Gegenseite und musste als Fremder im Schloss den ersten Zug Amymon Kirkland dem Heimvorteil lassen. Mit einem entschlossenen Blick schaute mein Vater als ob er den Teufel persönlich besiegen könnte in die Richtung dem pink gekleideten Mann.
„Wir spielen für jeden eine Zeitvorgabe von 5 Minuten, die durch zwei magische Uhren gemessen wird. Sollten wir einen Zug nicht ausführen, dann haben wir verloren. Außerdem müssen wir den Zug laut ankündigen was wir machen und dann spielen. Schließlich ist das alte Regel der romantischen Zeit."
„Von mir aus. Das ist mir gleichgültig. Ich werde dich schlagen du Monster."
„Nicht so frech! Du bist schließlich auf meinem Grund und Boden", sagte Amymon während er sein Glas Wein auf einen Tisch in der Nähe des Schachbrettes und anschließend den Königsbauern zwei Felder nach vorne zu spielen.
„Bauer nach e4. Du bist dran und denk dran, dass deine Uhr immer tickt."
„Ich kenne die Regeln. Bauer nach e5."
Ich beobachte von dem Balkon aus wie die beiden sich Duellierten. Sie konnte mich anscheinend nicht sehen oder hören, da ich vor dem Duell ihnen etwas zugerufen hatte, aber sie reagierten nicht. Gespannt schaute ich zu wie mein Vater den Springerzug auf der Damenseite ebenso ausführte wie es zuvor Amymon Kirkland.
„Wenn du schon keine Ahnung hast was du tun möchtest, dann werde ich wohl etwas anderes spielen. Bauer nach f4."
Ein riskanter Zug, der den Angriff auf den König ermöglichte. Es gibt zwar Mittel und Wege, aber man musste aufpassen. Am besten verteidigte man mit dem Springerzug nach f3 um sich vor gefährlichen Schachs zu schützen. Auch konnte mein Vater nun einen Bauern von seinem Gegner gewinnen. Was hatte Amymon nur vor? Plante er überhaupt etwas oder war ein blutiger Anfänger? Das konnte ich mir nicht wirklich vorstellen.
„Ich schlage deinen Bauern auf f4 mit meinem Bauern auf e5."
Amymon kam wieder von seiner Weinpause und blickte mit großen Augen das Schachbrett an.
„Oh Nein! Diesen Zug habe ich total übersehen. Oh... ich kann den Bauern gar nicht wieder zurückschlagen. Was soll ich nur tun? Die Zeit, die Zeit. AH! Ich habe eine Idee. Ich ziehe meinen Bauern nach d4 und gewinne damit die wichtigen vier Felder im Zentrum des Brettes."
Das war zwar richtig, aber für meinen Geschmack einfach zu früh. Hatte er das Schach mit der Dame übersehen? Eventuell hatte mein Vater doch eine Chance zu gewinnen. Entschlossen zog mein Vater die Dame und schaute in die Richtung seines Gegners, der sich kaum mühe gab in der Partie und schon wieder am Wein trank. Während er dies tat blickte er in die Richtung meines Vaters. Dieser hatte den Zug ausgeführt und erklärte wie es die Regeln vorschreiben: „Meine Dame landet auf dem Feld h4. Schach."
„Oh nein! Ein Schach. Du bist viel besser als ich."
Während ich mir die Stellung anschaute überlegte ich was Amymon noch machen konnte außer den König an die frische Luft zu lassen. Gerade etwas was man nicht im Schach tun sollte.
Stellung nach dem Dame Schach:
https://dia.chessbase.com/?pos=%27wKe1,Qd1,Nc3,g1,Bc1,f1,Ra1,h1,Pa2,b2,c2,d4,e4,g2,h2/bKe8,Qh4,Nc6,g8,Bc8,f8,Ra8,h8,Pa7,b7,c7,d7,f4,f7,g7,h7%27&title64=QW15bW9uIEtpcmtsYW5kLVZhdGVy&engine=false
Hm... er könnte noch seinen Bauern von g2 auf g3 dazwischen setzen, aber das würde nichts bringen. Mein Vater kann mit seinem Bauern von f4 den weißen Bauern auf g3 schlagen. Dieser kann nicht so gut wieder zurück genommen werden, da die Dame sonst den ungeschützten Turm schlägt. Sollte Amymon auf die Idee kommen, den Springer von g1 auf das Feld f3 zu ziehen, dann kann Schwarz einen wunderschönen Trick anwenden. Der Bauer geht von g3 nach g2 und die Dame bietet wieder Schach. Der Springer auf f3 schlägt die Dame dann, daher ist der Springer vorher auch dorthin gezogen und dann hat mein Vater in diesem Moment eine Dame weniger. Aber jetzt kann er sich eine neue Dame wünschen in dem er den Bauern von g2 nach a1 spielt. Der Turm wird auf a1 geschlagen und schwarz kann nun seinen Bauern eintauschen gegen eine Dame. Somit hätte mein Vater den Turm gewonnen. Amymon rief aus, dass er den König nach e2 spielt. Mein Vater wurde langsam stutzig warum Amymon immer wieder vom Wein trank. Er zupfte kurz an seinem Ärmel und sagte dann: „Ich werde einen Bauern von d7 nach d6 spielen. Du bist dran."
Nun spielte sein Gegner endlich den Springerzug, den ich schon vorher gespielt hätte.
„Das wird dir nichts nützen. Ich werde meinen Läufer von c8 nach g4 spielen um den Springer an den König zu binden. Sollte der Springer versuchen zu ziehen, dann wäre dein König bedroht vom Läufer, dass gegen die Regeln ist."
Amymon nahm wieder einen Schluck Wein und lächelte böse.
„Läufer von c1 schlägt den Bauern auf f4. Damit habe ich den verlorenen Bauern zurückgewonnen."
Als der Bauer vom Brett verschwand hatte mein Vater Angstschweiß auf der Stirn. In diesem Moment realisierte er, dass durch seinen Zug mit dem Läufer er seinen Bauern verloren hatte. Nicht nur das. Er hatte seine ganze Armee vergessen auszuspielen. All die Manöver und eventuellen Angriffsideen um den geschwächten König waren verpufft. Der König stand in der Mitte und streckte meinem Vater frech die Zunge heraus.
„Was ist los? Hast du etwa die Hitzewallungen von deiner Freundin übernommen. Ich bin mir sicher, dass ich nur Glück gehabt hatte. Ein blutiger Anfänger gegen einen echten Meister kann nicht gewinnen oder etwa doch?"
DU LIEST GERADE
Die Abenteuer der Schachhexe
AdventureDie Abenteuer Schachhexe ist mit dem Demon Chess vertraut. Eine Möglichkeit wie Hexen, Dämonen und andere Wesen ihre Streitgkeiten sowei teuflische Pakts abhalten. Für den Gewinner lohnt es sich, da seine Aufforderung in Erfüllung geht, aber der Ver...