NICO DI ANGELO
Ich saß auf einem der harten Holzstühle und hörte mir das Gespräch meines Vaters mit seinem ach so tollen Freund Frederick Chase zu.
Mein Vater wollte sich schon ewig mit ihm und seinem Königreich verbünden. Zwischen ihren Reichen gab es immer mal wieder ein paar kleine Streitereien (Kriege), doch endlich ist ihnen mal klar geworden,dass es ja vielleicht auch anders geht.
Ich persönlich fand das ziemlich erfreulich. Schließlich erhöhte es die Chancen, dass ich älter als 20 wurde.
Langsam wurden die Gespräche am Tisch jedoch immer langweiliger für mich,weshalb ich mich schlussendlich kurzerhand entschuldigte um mir die Beine zu vertreten. Mein Vater reagierte bloß mit einem gelangweilten Nicken in meine Richtung.
Ich stand also auf und machte mich auf den Weg nach draußen. Im Garten angekommen atmete ich die frische Frühlingsluft ein.
Eigentlich fand ich den Frühling immer ein bisschen unnötig, jedoch habe ich irgendwann erkannt, dass es doch die schönste und angenehmste Jahreszeit war.
Ich machte mich durch die blühenden Blumenbeete auf zu dem großen Gittertor und öffnete es,um heraus zu gehen. Mit einem lauten Quietschen schloss es sich wieder.Unser Schloss hatte einen hervorragenden und riesigen Garten, doch ich wollte lieber ein bisschen in der Stadt herum wandern.
Naja, daraus wurde dann doch nichts mehr. Denn kurze Zeit später lief ich auch schon an einer menschenverlassenen Landstraße entlang. Der Wind schlug gegen mein weißes Hemd und ließ seine Ärmel darin flattern.
Oreintierungslos lief ich weiter herum. Ich hatte eigentlich gar keine Ahnung, wo ich war und wohin ich ging. Hauptsache ich war weg von diesen ganzen adligen, reichen Leuten. Viele sagen immer, dass reiche Menschen unsymphatisch, gemein und überheblich waren. Und es stimmte. Ich kannte ja einige reiche Menschen und niemand von ihnen war nicht wenigstens eines davon.
Ob auch ich einer von ihnen war ? Vielleicht. Aber nicht auf dem Level. Ich war schon recht oft schlecht gelaunt, doch nicht so gemein. Denke ich jedenfalls...
Irgendwann landete ich neben einem großen Feld, auf einem steinigen Weg.
Ehe ich wieder den Blick von dem Feld auf den Boden richten konnte, stolperte ich plötzlich und fiel mit dem Gesicht voran auf den harten Stein. Zu meinem Glück konnte ich mich noch rechtzeitig, bevor mein Gesicht zerschmettert würde, zur Seite rollen. Ich lag nun jedoch trotzdem auf dem Boden.
Genervt setzte ich mich auf und klopfte mir den Dreck von den Kleidern.
War ja klar, dass ich mich mal wieder hinlegen würde.Plötzlich hörte ich schnelle Schritte hinter mir.
Ein Junge,etwa in meinem Alter, also achtzehn, lief zügig auf mich zu. Schon von Weitem konnte ich seine blonden Locken erkennen. Sie waren fluffig und schön und wippten auf und ab und (luftholen) WOW war der Typ hübsch.
Er war nun bei mir angelangt und ich konnte nicht anders,als ihn ein wenig an zu starren.
,,Geht's dir gut ?", fragte er und kniete vorsichtig neben mir nieder um mich besorgt zu mustern. Seine himmelblauen Augen trafen meine und auf der Stelle fing mein Herz an wild zu klopfen. Ein rosanes Schimmern schlich sich auf meine Wangen, was der Junge vor mir zum Glück nicht zu bemerken schien.
,,J...Ja...klar",nuschelte ich überwältigt und blinzelte wie wild.
War er echt ? Nein,oder ? Er war zu schön um echt zu sein.
Ich rührte mich nicht. Ich sah ihm einfach nur in die Augen und musterte dann weiter sein Gesicht. Ich begann verträumt seine Sommersprossen zu zählen. 1,2,3,...10,...17,18 -
Ich dachte gar nicht mehr nach. Meine Denkfähigkeit war wie weg gefegt.,,Sicher ? Du wirkst ganz schön erstarrt. Soll ich dir aufhelfen ?",wollte er sich mit einer besorgten Miene vergewissern und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
Ich blinzelte ein paar mal und kam dann endlich wieder in der Realität an. ,,Äh...öh...ähm...",stotterte ich unbeholfen.
Die Folge davon war dann,dass er mir die Hand hin hielt. In Slow-Motion nahm ich sie und ließ mich von ihm hoch ziehen.
Es war wie in einem Traum, wo man über einen süßen Typen stolpert, er dir dann die Hand reicht und man sie dann in minimaler Geschwindigkeit nahm. Und der danach einfach aufhörte, als wäre das alles nie passiert. Aber diesmal war es kein Traum. Denn diesmal verschwand er nicht. Nein, er blieb genau wo er war und zog mich hoch, hielt mich sogar nochmal kurz an den Armen fest und ließ die Hände dann von mir ab.
,,Äh...danke",murmelte ich und wünschte mir seine Hand heimlich zurück,die mich soeben los gelassen hatte. Schnell schüttelte ich meine Gedanken um seine weichen Hände ab.
Als ich so da stand, bemerkte ich, dass der Junge fast einen ganzen Kopf größer als ich war. Aber kein Wunder, ich war schließlich nicht gerade der Größte im Königreich.
Der Blonde sah mich lächelnd an. ,,Wie heißt du ?",fragte er und musterte mich wieder, nur dieses Mal sah er so aus,als würde er versuchen sich daran zu erinnern woher er mich vielleicht kannte. Was als Prinz schon leicht beleidigend war.
Trotzdem antwortete ich höflich :,,Nico di Angelo." Dieses Mal stotterte ich nicht und meine Stimme war fester geworden. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich noch mehr blamiert.
Seine Augen weiteten sich. ,,Nico di Angelo ?! Wie...der Prinz Nico di Angelo ?"
,,Ja...der bin ich...",sagte ich leise und bereute meine Worte ein bisschen. Ich hoffte einfach nur, dass würde die ganze Situation nicht noch seltsamer machen.
Sein Blick daraufhin wurde nur noch geschockter und ich bekam langsam Angst, dass seine schönen Augen rausfallen würden. ,,W-Was tut Ihre Hoheit denn hier auf einem Feldweg ?"
Etwas enttäuscht verdrehte ich die Augen.
Ich brauchte diese Extrawurst mit Ihre Hoheit und so nicht. Ich war ja nicht einmal besonders bedeutend in diesem Land.
,,Nenn mich einfach Nico. Und duze mich bitte."Er nickte langsam,als ob er darauf erst einmal klar kommen müsste. ,,Okay...ich bin übrigens Will." Jetzt lächelte er.
Abwartend sah ich ihn immer noch an, auf einen Nachnamen wartend. Ich hatte meinen ja schließlich auch erwähnt und hier gab es ja auch Milliarden Wills.
Es entstand eine kurze Stille,in der er mich ansah,als erwartete er eine Antwort. Dann schien er zu begreifen, dass ich auf seinen Nachnamen wartete und stotterte verlegen : ,,Äh ... Will ... t ... Turner. Ja..."
Dabei wurde auch er, ein bisschen rot im Gesicht.Ich nickte verständlich. ,,Freut mich,Will Turner."
Wir gaben uns unbeholfen die Hand. Ich hatte Angst,dass meine irgendwie zu schwitzig würde, weshalb ich sie so schnell wie es ging weg zog. Wieder einmal bemerkte ich,wie sanft sein Griff war. Man könnte glatt drinnen versinken.
Wie konnte ein Mensch nur so bezaubernd sein ?
,,Ähm...bis dann, Nico,"sagte der Blonde und machte Anstalten weiter zu gehen.
,,Ummm...klar. Auf wiedersehen,"verabschiedete ich mich und hob nochmal kurz die Hand.
Der Schönling grinste kurz und machte sich dann wieder auf den Weg, wo ich her gekommen war. Ich ging unterdessen in die entgegen gesetzte Richtung weiter und schüttelte vor lauter Unglauben den Kopf.Was war gerade passiert ?
Das war dann auch schon das erste Kapitel. Ich hoffe, ihr fandet es gut :)
Manchmal passiert mir das leider, dass ich einfach viel zu trocken schreibe und die Details vergesse, aber ich hier dürfte das jedenfalls nicht so sein, denn das Kapitel habe ich schon bearbeitet.
Sonst gibt mir doch mal Feedback oder lasst ein Sternchen da.(04.04.2024.-√)
DU LIEST GERADE
Two Lovers | Solangelo
FanfictionNico di Angelo soll heiraten. Sein Vater hat dies entschieden, um das Bündnis ihrer Adelsfamilie mit dem ihrer Verbündeten zu besiegeln. Das Problem hierbei ist jedoch,dass Nico schwul ist und sich dazu noch in den blonden Sonnenschein Will Solace...