XIX - Sweet Dreams

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WILL SOLACE

Ich war auf einer Wiese. Es war eine bunte Wiese. Mit lauter Blümchen und kleinen Lebewesen. In der Ferne sah ich einen Hasen, der sich mit gespitzten Ohren umsah. Dann tauchte er wieder in das grüne hohe Gras ab und verschwand.

Ohne, dass ich mich kontrollieren konnte drehte ich mich um. Nun war vor mir ein Teich. Aus ihm siegen kleine Blubberblasen auf und ich sah mein verschwommenes Spiegelbild auf der Wasseroberfläche, was hin und her flackerte.

Ehe ich mich selbst davon abhalten konnte sprang ich ins kalte Wasser und tauchte ab.

Kurz war ich orientierungslos. Was tat ich hier ?
Ich versuchte zu atmen, doch statt Luft stieg mir das Wasser in die Nase.
Ich hatte vergessen wie man schwamm.

Ich drehte mich einmal im Wasser und öffnete dann endlich meine Augen. Für 3 Sekunden sah ich trotzdem nichts, doch schließlich klärte sich meine Sicht um ein Stückchen.

Langsam sank ich nach unten. Ich fing an mit meinen Armen zu fuchteln, doch ich sank nur noch mehr in die Tiefe.

Ich sah herab. Unter mir erkannte ich nichts weiter als einen schwarzen Fleck, der Meter weit weg war.

Eine Ewigkeit sank ich noch weiter herunter und trieb in dem Wasser herum. Bewegungslos.

Das einzige, was mir noch versicherte, dass ich lebte war das Rauschen in meinen Ohren. Das Wasser, was gegen sie drückte und mich unwohl fühlen ließ.

Ich kam bei dem dunklen Fleck an und sah mich um. Es war ein Junge. Er hatte schwarze Haare und trug einen schwarzen Anzug, der im Wasser herum trieb. Man konnte seinen Oberkörper durch sein nasses Hemd sehen. Ich konnte mich nicht zwingen, nicht dort hin zu sehen.
Sein Körper war deutlich heller als meiner, wobei man das im Wasser nur schwer erkennen konnte. Was ich aber umso besser erkennen konnte war die so reine Haut seines Oberkörpers. Sein Haut sah aus wie sauberes, weißes Porzellan, dass unfassbar zerbrechlich war.

Auch er öffnete seine Augen. Sie waren dunkel und der komplette Gegenteil zu seiner Haut. Sie wirkten beständig und unzerstörbar, aber auch warm und nah.

Mein Kopf bewegte sich von selbst nach vorn, auf seine rosigen Lippen zu. Er tat dasselbe, was mir mehr Mut zu machen schien.

Während wir das taten merkte ich gar nicht, wie wir langsam zusammen wieder hoch geschwemmt wurden. Wir waren immer noch weit weg von der Oberfläche, jedoch näher als zuvor.

Ich lenkte meinen Blick auf seine schönen Lippen und als ich mich noch um einen halben Zentimeter nach vorn bewegte küssten wir uns endlich. Unsere Münder trafen aufeinander und es war das schönste Gefühl auf der Welt. Fast noch besser als nur in seine Augen zu sehen.

Unsere Lippen bewegten sich im Gleichgewicht. Seine waren zwar etwas rau, doch so sanft und zart zugleich, dass es mich verwirrte.

Sobald wir uns vorsichtg voneinander lösten bemerkte ich seine Hände, die an meinen Schultern lagen und meine, die um seine Taille geschlungen waren.

Und glaubt mir, als ich wieder in diese Augen sah, nahm ich in Gedanken zurück, was ich davor gesagt hatte. Denn in seine Augen zu sehen war doppelt so berauschend wie der Kuss. Sie verströmten Gefühle und Liebe, so dass ich gar nicht anders konnte als sie noch immer im Auge zu behalten, als er anfing zärtlich zu Lächeln.

Gemeinsam stiegen wir auf bis kurz unter die Oberfläche. Und dann sahen wir uns an und lächelten uns gegenseitig entgegen, bevor wir endlich die Wasseroberfläche durchbrachen.

Ich wollte gerade meine Augen öffnen um den schwarzhaarigen Jungen anzusehen, doch ein lauter Ruf hielt mich davon ab : ,,Will Turner ! Steh endlich auf, man. Wie lange willst du noch schlafen ?"

Ich blickte hinauf und sah direkt in zwei braune Augen, die mich wütend ansahen.

Leider waren es nicht die von Nico, sondern die von Leo Valdez der seinen Kopf direkt über meinem hielt, jedoch falsch herum stand, so dass ich kurz davon verwirrt war.

,,Na endlich", knurrte er. ,,Der werte Herr möge sich nun anziehen und nach unten essen kommen, wenn er noch was haben will und außerdem ein paar Neuigkeiten erfahren möchte."

Ich setzte mich hektisch auf und sah mit weit aufgerissenen Augen an die Wand. Auf dem Weg zum Hinsetzen war ich an Leos Stirn gestoßen, was meiner auch nicht gerade dazu verhalf die Kopfschmerzen und verwirrte Gedanken zu vertreiben.

,,Geht's dir noch gut ?!", herrschte Leo mich wütend an und schaute so böse, dass er aussah wie ein Weihnachtself, der zu schlecht bezahlt wurde.

,,Nein, nicht wirklich. Ich hatte einen seltsamen Traum", antwortete ich murmelnd und schüttelte den Kopf in der Hoffnung, dass ich so die Gedanken an diesen Traum vertreiben könnte.

Ich stand auf und fiel dabei fast auf die Nase. Ich hatte nicht viel geschlafen.

,,Sag mal, dir geht's wirklich nicht gut, oder ? Wo warst du gestern Abend noch so spät ?", fragte er neugierig.

Ich antwortete daraufhin nicht. Ich wollte weder die Wahrheit sagen, noch wollte ich lügen.

Als ich nichts sagte und stattdessen anfing mich umzuziehen sah er mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und meinte :,,Okaaay...", ehe er aus der Tür lief.

Wenige Minuten später folgte ich ihm und wurde von allen ein bisschen seltsam angesehen. Als ich fragte warum, meinte Connor, dass es ein Wunder war, dass ich trotz meines verschlafens so 'gut' aussah. Er sagte, dass ich wohl ein Talent darin hatte immer auszusehen, als wäre ich super fit und gut gelaunt.

Das Kompliment lehnte ich dankend mit einem ,,Mhm," ab.

Er musterte mich daraufhin kurz verwirrt, doch ehe er noch etwas sagen könnte, fing Aphrodite auch schon an zu reden :,,Ratet mal, was für Neuigkeiten es über den Prinzen gibt."

Ich vedrehte die Augen genervt. ,,Dass er verlobt ist ?"

Aphrodite stockte. ,,Ja...aber wisst ihr auch mit wem ?"

,,Annabeth Chase", sagte ich.

,,Woher-"

,,War gestern in der Zeitung",antwortete ich.

Aphrodite sah nicht mehr so gut gelaunt aus. ,,Oh...ich dachte, vielleicht habt ihr sie noch nicht gelesen..."

Piper rümpfte empört die Nase.
,,Du kennst mich echt nicht gut genug, Mama. Du musst doch wissen, dass ich immer die erste bin, die sich die Sonntagszeitung holt."

Ihre Mutter ignorierte das gekonnt und sah stattdessen auf ihr angefangenes Essen.
,,Ach, egal. Jedenfalls finde ich das super. Sie ist zwar etwas älter, aber ich finde, dass es dem jungen Prinzen gut tun wird. Ich frage mich, wann die Heirat stattfinden wird. Hoffentlich in der Öffentlichkeit."

Sie redete immer weiter, doch ich hörte nicht mehr hin. Nicht nur, weil sie gut über diese Vermählung redete.

Piper hatte 'Mama' gesagt. Dieses Wort löste immer wieder eine Kettenreaktion in mir aus. Ich dachte daran, wie ich lange nicht mehr dieses Wort gesagt hatte, ich dachte an meine Mutter und dann...dann war ich auch schon nicht mehr anwesend. Die Stimmen der andere hörten sich an, als wäre ich wieder unter Wasser, wie in meinem Traum.

Hi hehe ich hoffe ihr tötet mich jz nd, weil ich nach der Umarmung nicht direkt weiter geschrieben hab 😓

(23.07.2024.-√)

Two Lovers | SolangeloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt