Psychische Störungen in den sozialen Medien und anderes Gelaber

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09.05.2024

Eigentlich habe ich mir gesagt: Suomenminna, es geht dir scheiße, also halte Abstand von den bösen Geistern. Damit meine ich mein Handy. Aber jetzt sitze ich im Zug und habe 6 Stunden vor mir (wenn alle Anschlüsse klappen). Also schreibe ich meine Gedanken.

Erstmal alltägliche Dinge, bevor ich zum Thema des Tages komme. Das Thema soll heute die Darstellung psychischer Störungen auf sozialen Medien sein. Aber man muss sich gedulden, erstmal kommt hier anderer Blödsinn.

Gestern habe ich bei der Arbeit 2.000€ verschenkt. Also nicht verschenkt, sondern auf Grund der Dummheit anderer Leute, die mir seit September/Oktober nicht zugehört haben, mehr oder weniger rausgeschmissen. Das stört mich nicht. 2.000€ ist für ein Unternehmen nicht so viel, außerdem habe ich schriftliche Belege, dass ich mehrfach darauf hingewiesen habe, es würde ab April alles schiefgehen. Da das erst der Anfang ist und das schlimmste heute Nacht um 0:38 Uhr beginnt, habe ich entschlossen, nach meinem Bewerbungsgespräch erstmal Urlaub zu machen. Ich will einfach nichts mit diesem scheiß zutun haben.

Die Situation bei der Arbeit ist belastend im Moment, woran ich selbst Schuld bin. Ich habe viel zu viel Verantwortung für ein Unternehmen, das mir persönlich nichts bedeutet. Nur, weil ich der Meinung war, mich in eine Situation bringen zu müssen, in der mein Chef mir ein Jobangebot machen muss. Was er ja getan hat, wie ihr wisst. Aber das ist, wie ihr auch bereits wisst, beschissen, also werde ich mich verpissen. (Das reimt sich)

Ich habe im Moment so viel zu tun und es ist vollkommen unrealistisch, das in der Stundenzahl, die mir als Student erlaubt ist, alles hin zu bekommen. Ist es intelligent, einfach eine Woche zu fehlen, damit ich noch weniger Zeit habe? Ja, denn ich hab gestern eigentlich alles erledigt. Was ebenfalls nicht gut für die Psyche ist, aber so ist das. War aber auch nur deshalb möglich, weil mein Chef sich zurück gezogen hat, um über die 2.000€ nachzudenken. Dadurch hatte ich stundenlang meine Ruhe. Leider haben mich dabei zwei Kunden genervt, die mir am Telefon Aufträge übermitteln wollten, bei denen eigentlich so schon klar war, dass es nichts wird. Jetzt habe ich in solchen Dingen ein unnormales Ego und nehme gerade diese Aufträge am liebsten an. Mein Chef hat mich deshalb schon mehrfach zurechtgewiesen, aber bringt nichts. Ich bin immer der Meinung, dass ich das schaffen kann. Und ich habe es bis jetzt immer geschafft.

Ende Februar hat zum Beispiel ein Kunde gefordert, dass wir ihm eine Verbindung zu Russland herstellen. Ich kann mehr nicht dazu sagen, weil ich in dem Fall tatsächlich unterschrieben habe, darüber zu schweigen. Nein, es hat nichts mit geheimen Regierungsdingen zutun. Ich wünschte es. Ich wünschte, mein Job wäre so wichtig. Mein Chef war sauer, er hat mich angesehen und sagte: Russland? Du weißt schon, dass der wahrscheinlich vorher schon die ganze Stadt abtelefoniert hat und überall abgelehnt wurde.

Warum, das liegt ja auf der Hand. An sowas hab ich nicht gedacht. Er benötigt die Verbindung nach Russland, ich besorge die Verbindung nach Russland. Das empfinde ich nicht als verwerflich. Ich fand es fast schon verwerflicher, dass ihn vorher alle anderen abgewiesen hatten. Außerdem sah ich es als gute Chance, meine sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern. Und auch wenn es unnormal kompliziert war und ich am Ende mein bestes Estnisch herausholen musste (ich habe nie estnisch gelernt), irgendwie hat es geklappt. Das ganze hat mir wieder bewiesen, dass ich bei meiner Sprachenwahl intelligent war. Also bei der Wahl der Sprachen, die ich gelernt hatte. Weder spreche ich estnisch, noch russisch, aber hat das jemand bemerkt? Nein. Man benötigt dafür etwas Intelligenz und ein gutes Sprachverständnis. Und man sollte zumindest eine der verwandten Sprachen können. Das ist wie holländisch für Deutsche, die sich irgendwann mal mit Phonetik beschäftigt haben. Oder Isländisch für Schweden, die sich mit Phonetik beschäftigt haben. Insgesamt scheint Phonetik doch zentral zu sein.

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