18.09.2024
Es ist mal wieder Zeit, dass ich meine Gedanken sortiere. Eigentlich bin ich schon relativ spät dran, wenn man überlegt, wie oft ich in den letzten Wochen kurz vor einer Psychose war (das ist maßlos übertrieben). Irgendwie versuche ich, das ganze chronologisch dar zu stellen, weil ich mir einbilde, dass es mir im Nachhinein hilft, wenn ich das alles nochmal nachlesen kann. In einer logischen Reihenfolge. Auch wenn mein Gehirn auf so eine Reihenfolge gar keine Lust hat.
Als ich im Zug saß, auf dem Weg in den Urlaub, da fängt meine Ansammlung heute an. Ich war schon 24845uüOO mal umgestiegen, wie immer, weil die DB kein vernünftiges Schienennetz hat. Und kurz vor meinem letzten Umstieg bekam ich eine Nachricht. Vom Praktikanten. Er schrieb mir, in welchem Zug ich gerade saß, dass ich Verspätung habe, wann ich an Bahnhof xy ankommen würde und wie viel Zeit ich für den Umstieg in Bus z haben würde. Keine Ahnung, was das sollte, ich fands einfach nur gruselig und hab ihm das dann auch ehrlich so geschrieben. Seine Rückfrage war, ob es positiv oder negativ gruselig sei. Hä?
Auf jeden Fall habe ich ihm dann irgendwie versucht, über Whatsapp deutlich zu machen, dass ich überhaupt gar keinen Kontakt zu ihm haben wollen würde. Mehr hab ich dazu nicht gesagt, nur diesen einen Satz. Aber hat er das verstanden? Er hat ja auch 10 Jahre lang nicht verstanden, dass seine "Freundin" kein Interesse an ihm hat. Natürlich hat er das nicht verstanden, er hat mir ellenlang geschrieben, warum ich mir das nochmal anders überlegen solle. Irgendwann hat er sich damit nur noch selbst bloß gestellt, denn wir kannten uns ja gerade mal 5 Tage, es gab also gar keinen Grund, so sehr an einer "freundschaftlichen Beziehung" zu mir zu hängen. Er hat ja so getan, als würde ich gerade mit ihm nach 50 Jahren Ehe Schluss machen. Am witzigsten fand ich die Frage, wie er denn in Zukunft mit mir umgehen sollen würde, wenn wir uns im Büro begegnen.
Denkt er wirklich, dass wir ihn einstellen? Oder will er Kunde bei mir sein? Aber dafür hat er nicht genug Geld. Und wenn er doch als "Kunde" vorbei kommt, um mich zu belästigen, dann kann ich ihn auch immer noch wegschicken. Mir tut seine "Ex-Freundin" leid, ich will mir nicht vorstellen, was die alles mit ihm durchgemacht hat in den 10 Jahren. Immerhin habe ich inzwischen seit über einer Woche nichts mehr von ihm gehört, das deute ich mal als Akzeptanz. Ich hatte ihm auch nie wieder geantwortet. Sollte er mir nochmal schreiben, würde ich ihn wohl einfach blockieren.
Während ich von meinem Lakritz-Flødeboller abbeiße, der mir noch vom Urlaub in Dänemark übrig ist, habe ich das Gefühl, ich hatte gar keinen Urlaub. Die Woche war schlimmer als eine Woche Arbeit. Aber es ist schwierig, sowas zu behaupten, schätze ich. Immerhin kommen da viele Faktoren zusammen. 1. Meine Familie.
Ja, da könnte die Liste aufhören. (In Deutschland kommt Lakritz viel zu selten als Geschmacksrichtung vor???). Ich hatte ganz vergessen, wie anstregend es ist, länger als ein paar Stunden mit meiner Familie zu verbringen. Dieser Pessimismus. Und ich denke, ich bin pessimistisch. Aber das ist so schlimm. Keiner freut sich für andere, alles wird immer schlecht geredet. Niemand hört richtig zu. Eigene Träume sollen den Kindern aufgezwungen werden.
Ich hatte eine Nachricht bekommen, ich war eine Runde weiter im Bewerbungsverfahren für ein Volontariat bei einer Zeitung. Eigentlich will ich ja nicht in einer Zeitung arbeiten, aber gut. Man nimmt, was man bekommt. Nun sollte ich drei Aufgaben erledigen und hatte dafür eine Woche Zeit. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich nehme keine großen technischen Geräte mit in den Urlaub, also konnte ich die Aufgaben nicht machen. Ergibt generell keinen Sinn, weil in der vorherigen Nachricht stand, es würde erst nach dem 30. September weiter gehen. Man kann das deuten wie man will, aber ich hatte den Fehler gemacht, diese Information mit meiner Familie zu teilen und das ist dann ausgeartet in einen tagelangen Streit, der gar keinen Sinn ergeben hat und vor allem irgendwann komplett ohne mich geführt wurde.
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Abendgedanken
RandomManchmal ist mein Kopf voll von irgendwas und ich weiß aber gar nicht, was dieses irgendwas ist. Ich weiß nur, dass es irgendwie raus muss. Begleite mich dabei, wie ich versuche, dieses irgendwas los zu werden.