Abendgedanken

Kunden, Aliens und anderer Schwachsinn, eine Mischung

30.04.2024

Kunden sind Aliens. Oder es sind Schauspieler, die testen sollen, wie weit man bei mir gehen kann. Verstehen Sie Spaß, nur ohne Kamera. Da denke ich mir immer nur: zum Glück arbeite ich nicht in der Gastronomie oder irgendwo an der Kasse. Man will sich nicht vorstellen, was für seltsame Begegnungen man da manchmal hat.

Es war schonmal so weit, dass mich eine Kundin gefragt hatte, ob ich sie nicht persönlich mit meinem eigenen Auto (das ich nicht habe) bis an einen Ort fahren könnte, wo sie von einem anderen Dienstleister übernommen wird. Das wäre 4 Stunden weit entfernt gewesen. Ne, sowas machen wir nicht.
Doch, das haben Sie schonmal gemacht, das stand auch in der Werbung. Zumindest war das ihre Meinung. Da ich jede Werbung erstellt hatte, weiß ich ganz genau, dass sie sich das gerade ausgedacht hat. Manchmal wollen die dann auch anfangen, sich darüber zu streiten. 

Einmal hat ein Kunde 2 Stunden nachdem er mir einen Auftrag erteilte, der mindestens eine Woche in Anspruch nehmen würde, angerufen. Warum ich noch nicht fertig sei. Das war Ende Januar (27. oder 28.). Ich meinte nur, dass er sich etwas gedulden muss. Wie ich mir das denn vorstellen würde, fragt er darauf.
Ich: ??? Was soll ich mir vorstellen?
Kunde: Ja, weil Sie am 31.01. fertig sind.
Ich: Wer ist dann fertig?
Kunde: Na Sie sind dann ja fertig.
Ich: Womit?
Kunde: Mit Ihrem Studium.

Ich war so verwirrt. 1. Ist mein Studium erst im April fertig geworden und 2. Was hat mein Studium mit meinem Job zu tun? Wie kommt der denn darauf? Woher wusste er überhaupt, dass ich studiere?

Naja egal, heute war wieder so ein Erlebnis. Ich bekomme eine Nachricht von der lieben Schwedin von gestern. "Är det du eller någon annan som kommer att vara färdledare dessa dagar?" (Bist du unser Guide für die Tage?)
Ich: ????
Sie (ich mach jetzt für Wattpad mal auf deutsch weiter): wirst du am Bahnhof stehen und uns willkommen heißen? Erzählst du uns dann, was in den nächsten Tagen passiert?

Das ging dann noch etwas so weiter.

Wir sprechen jetzt von Donnerstag und den folgenden Tagen. Wie stellt die sich das vor? Seit wann hab ich etwas mit deren Terminen zu tun? Nur weil ich denen einen Kontakt hergestellt habe? Ich wohne gefühlt am anderen Ende Europas, wie soll ich die denn bitte am Bahnhof in Empfang nehmen? Und seit wann gehört das zu meinem Job? Oder bin ich jetzt doch Empfangsmitarbeiter?

Einmal kam ein Kunde vorbei, der sich beschwerte, dass ich auf dem Hinterhof Container für Flüchtlinge bereitstelle. Keine Ahnung, wie er darauf kam, er war aber sehr wütend darüber. Ich saß nur an meinem Schreibtisch und war verwirrt. Welche Flüchtlinge? Welche Container?

Heute hab ich mich also mal wieder gefragt: ist diese Schwedin ein Alien? Sind Kunden generell Aliens? Will mich jemand testen?

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01.05.2024

Das waren gestern nicht Mal 500 Wörter, also empfand ich es nicht als lohnenswert, das Kapitel alleine hochzuladen.

Heute möchte ich meine Gedanken zu einem Thema teilen, das einige Bücher hier auf Wattpad betrifft. Es gibt ja so eine Art Kritikbücher. Da nehmen sich die entsprechenden Nutzer das Recht heraus, Bücher von anderen Nutzern zu kommentieren und zu kritisieren. Meistens suchen sie sich dafür ganz besonders schlecht geschriebene Bücher mit vielen Rechtschreibfehlern heraus, ohne vorher den Autor zu fragen, ob das überhaupt in Ordnung wäre. In ihrem "Kritikbuch" machen sie sich dann über die Fähigkeiten der anderen Nutzern lustig. Teilweise wird das sogar beleidigend. Und ich verstehe den Sinn dieser Bücher nicht. Vor allem auch deshalb, weil der Kritiker in seiner Kritik meistens selbst Rechtschreibfehler hat.

Stellt euch mal vor, ihr findet ein "Kritikbuch" und darin wird euer Buch beleidigt. Eure eigene Geschichte. Aus welchem Grund auch immer. Irgendwie ist das doch Mobbing(?). Mich regen übermäßige Fehler und wirklich schlechte Schreibstile auch auf. Dennoch hatte ich noch nie das Bedürfnis, ein eigenes Buch darüber zu schreiben, wie schlecht die Geschichten anderer Nutzer sind. Was bringt euch das? Fühlt ihr euch dann besser, wenn ihr völlig fremde Menschen ohne deren Wissen in euren Büchern zerreißt? Wie wäre es mit konstruktiver Kritik und Tipps direkt in den Kommentaren unter den entsprechenden Büchern, statt versteckter geheimer Beleidigungen? Oder man sagt einfach gar nichts und liest etwas anderes, das wäre wohl die einfachste Option.

Es scheint auch Kritikbücher zu geben, die wirklich hilfreiche Kritik geben (wollen). Mit dem Wissen der Autoren. Diese müssen sich dort wohl erst anmelden. Ich hab eine Anfrage bekommen, ob ich nicht mein Buch (Geheimnisse im Sand) dort anmelden wollen würde. Aber ich verstehe nicht so richtig, warum ich das tun sollte. Vor allem, weil ich bei der Anmeldung noch 5 weitere Nutzer markieren muss. Das ist dann ja quasi kostenlose Werbung für dieses Kritikbuch und Belästigung von 5 Nutzern. Die wollen vielleicht gar nicht markiert werden.

Das klingt jetzt vielleicht seltsam, aber ich will auch gar nicht in so ein Kritikbuch. Ich will ehrliche Kritik von jemandem, der mein Buch von sich aus gelesen hat. Weil es ihn interessiert hat. Ich will mir die Meinung einer fremden Person nicht erst "erkaufen" müssen, indem ich irgendwelche Regeln befolge, damit mein Buch eventuell für eine Kritik akzeptiert wird. Vor allem, wenn der Nutzer, der dieses Kritikbuch betreibt, selbst keine Bücher schreibt und keine Erfahrungen im Bereich Kritiken hat. Wenn ich mir die Meinung einer Person einholen will, dann doch von jemandem, der weiß, was er da tut. Nicht von der 14 jährigen Lisa-Marie, deren Lieblingsfach Deutsch ist und sie deshalb jetzt der Meinung ist, professionelle Kritik äußern zu können. Wenn die 14 jährige Lisa-Marie aus irgendeinem Grund mein Buch liest und in den Kommentaren Ideen und Tipps hinterlässt, freue ich mich. Aber warum sollte ich mir einen Platz in ihrem Buch "erkaufen", indem ich kostenlos Werbung für sie mache?

Oder funktioniert das hier auf Wattpad so?

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02.05.2024

Ich sehe immer noch nicht genug Sinn darin, das kurze Kapitel zu veröffentlichen.

In den letzten Tagen habe ich mir auch viele Gedanken über etwas gemacht, das meine Mutter über mich denkt. Sie ist sehr gut darin, über ihre Kinder zu sprechen, aber dann immer mit den anderen Kindern und nicht mit demjenigen, der gerade besprochen wird. Zu blöd, dass Kinder tatsächlich dazu in der Lage sind, unter einander zu sprechen. Auf jeden Fall spricht meine Mutter liebend gerne darüber, dass sie meint, ich sei ein Medium und ich könnte mehr fühlen als alle anderen. Ich wüsste so gerne, wie sie darauf kommt.

Ein bisschen denke ich, liegt es daran, dass meiner Oma, also ihrer Mutter, von einer spirituellen Person gesagt wurde, sie wäre ein Medium und das würde in der Familie liegen, aber immer eine Generation überspringen. Meine Oma hat da nichts von gehalten. Aber meine Mutter versucht jetzt wahrscheinlich, in ihren Kindern Anzeichen zu finden, dass diese Behauptung tatsächlich stimmt. Und von ihren Kindern hat sie dann ausgerechnet mich ausgewählt. In meinen Augen müssten dann doch alle Kinder das geerbt haben. Oder das älteste. Wieso ich? Wie gesagt, mit mir persönlich hat sie noch nie darüber gesprochen.

Ich habe auch noch nie mit ihr darüber gesprochen. Letztes Jahr beim Familiengrillen, als meine Cousins und Tante auch da waren, hab ich versehentlich zu viel erzählt. Ich hab erzählt, dass ich immer parallel zu der Realität so kurze Episoden sehe. Ich dachte, das hat jeder, deswegen hab ich das erzählt. Hat sich rausgestellt: ne hat nicht jeder. Aber das hat auch nur die Meinung meiner Mutter bestätigt. Am nächsten Tag, als ich auf dem Weg nach Hause war, schrieb mir meine ältere Schwester. Da saß ich noch im Bus. Meine Mutter würde wieder über dieses Thema sprechen, dass ich ja angeblich Dinge sehen und fühlen könne, die eigentlich verborgen sind. Ich nenne das Tagträume.

Manchmal träume ich Dinge, bevor sie passieren, das nenne ich dann Zufall. Aber davon hab ich ihr noch nie erzählt. Ich hab ihr auch nie erzählt, dass ich Rituale durchführe. Oder dass ich manchmal Fragen an die Zukunft stelle. Wenn ich ihr das erzählen würde, würde sie wahrscheinlich durchdrehen. Ich mache das alles nur für mich. Ich will das gar nicht wissen, wie die Zukunft einer anderen Person aussieht. Ich hab das einmal gemacht, für eine ehemalige Freundin. Das war scheiße, weil man für Menschen, die man mag, nichts negatives will. Man will ihnen auch nichts negatives sagen. Wenn sie an das glauben, was man sagt, und man sagt was schlechtes, wie wirkt sich das dann auf sie aus? Aber man kann auch nicht lügen. Deswegen mache ich das nicht mehr.

Manchmal sehe ich das trotzdem, aber ich behalte es immer für mich. Aus zwei Gründen: 1. Von meinen momentanen Freunden weiß überhaupt niemand was davon und das soll auch so bleiben. Nicht dass die denken, ich sei geisteskrank. 2. Selbst wenn sie es wüssten, verrate ich doch nicht einfach etwas ohne Grund, wenn ich nicht darum gebeten wurde. 

In letzter Zeit denke ich dann doch verhältnismäßig oft darüber nach, weil ich ja gerade in dieser Situation bin, in der ich nach einem Job suche. Nein, Entwarnung, ich will nicht Medium werden. Ich hatte mir eigentlich geschworen, keine Frage an die Zukunft zu stellen, die über meine Masterarbeit hinaus geht. Aber vielleicht würde es doch helfen mit der ganzen Unsicherheit. Ich bin mir nicht sicher. Manchmal will man auch keine Antwort haben, wisst ihr?