3. Spinner

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Spinner

Am Nachmittag sitze ich mit meinen Freundinnen in einem Shoppingcenter und schlürfe einen Smoothie.

„Also war Bio okay, ja?", nuschelt Cara beim Trinken.

Ich nicke bloß und hastig wirft Tam ein: „Und was ist nun mit Blake? Was war los bei ihm?"

Sofort höre ich auf zu trinken und senke meinen Blick ein wenig. „Keine Ahnung. Ich bin ihm heute früh ein wenig doof gekommen, das war wohl zu viel für ihn und dann hat er mich in der Pause an einen Spind gedrückt un-"

Völlig aufgeregt unterbricht mich Tamara abermals: „An 'nen Spind gedrückt? Und dann?"

Ich fange an zu lachen. „Wenn du mir nicht ständig dazwischen reden würdest, könnte ich es dir erklären."

Grinsend nickt sie hastig und wartet darauf, dass ich fortfahre.

„Und dann meinte er nur noch, dass ich doch Respekt vor ihm haben muss und so und ich hab ihn dann bloß gefragt, wovor denn und dann habe ich ihn stehen gelassen."

„Was ich übrigens immer noch nicht in Ordnung finde", ertönt plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir, durch die ich sofort aufspringe und nachdem ich mich umgedreht habe, schaue ich einem arrogant ausschauendem Blake in die Augen. Natürlich nicht ohne einen seiner Proll-Freunde.

„Und was willst du dagegen machen?", frage ich ihn und verschränke die Arme vor meiner Brust.

Er lacht kurz auf und schaut mich dann an, als wäre ich ein dreijähriges Kind.

„Natürlich wirst du dich noch bei mir entschuldigen. So egal, wie du tust, kann ich dir ja nicht sein, wenn du sogar noch am Nachmittag von mir sprichst."

Ich schüttele den Kopf. „Träum weiter, Blake. Du bist mir scheißegal."
Seine einzige Antwort, bevor er einfach weitergeht, ist ein Grinsen.
Erschöpft falle ich wieder auf die Bank. Darauf bedacht, dass ich auch ja keinen Blickkontakt mit den Beiden neben mir habe.

„Oh mein Gott, was läuft denn bei euch?", grinst Cara.

„Gar nichts läuft. Siehst du doch", antworte ich genervt.

Wieso, verdammt nochmal, ist dieser Typ so verdammt arrogant? Wieso lässt er mich nicht einfach in Ruhe?

___

Am Abend sitze ich mit meinem Bruder in seinem Zimmer und höre Musik.

„Clara war heute echt peinlich drauf in der Schule. Meinst du nicht, du, als großer Bruder, müsstest ihr das mal klarmachen?", frage ich mit einem leichtem Grinsen, denn eigentlich weiß ich, wie seine Antwort ausfallen wird.

„Nöö, das ist echt nicht mein Problem. Soll sie machen, was sie will", gibt er nur gelangweilt von sich und tippt auf seinem Handy rum.

Ich boxe ihn spielerisch auf den Oberarm, was mir, wenn ich ehrlich bin, sogar leicht weh tat, da mein kleiner Andrew echt voll die krassen Muskeln bekommen hat.

„Wie böse du bist", sage ich.

Er fängt an zu grinsen und wendet seinen Blick zu mir. „Als würdest du was anderes machen."

Betrübt schaue ich zu Boden. „Aber eigentlich ist das voll traurig."

Sofort geht sein Blick wieder zum Display. „Geht so."

Mit einem leisem Seufzer lasse ich mich tief ins Sofa gleiten und schaue an die Decke, während ich der Musik lausche. Wie ich es liebe, einfach mal voll unbeschwert mit meinem Bruder reden zu können. Ich kann mich jeden Tag auf ihn verlassen. Ich weiß gar nicht, wie Clara das so ohne ihn aushält.

„Du hast es Blake heute voll gegeben, ey. Wie der geguckt hat", erfreut wie nie grinst er sein Handy an.

Oh, das habe ich ja voll vergessen und ihm noch gar nicht erzählt. Sofort richte ich mich auf und schaue ihn ernst an. Er macht sein Handy aus, während er mich besorgt mustert.

„Alles gut?"

Ich schüttele den Kopf. „Ja, klar. Der war heute nach dem Unterricht echt nochmal bei mir deswegen."

Der gesamte Körper meines Bruders spannt sich merklich an. „Was wollte er?"

Ich fange an zu lachen, einzig um die Situation ein wenig aufzulockern, und versuche, so locker wie nur möglich, zu sagen: „Ach, mir bloß sagen, dass ich doch ein wenig mehr Respekt vor ihm haben sollte. Ich habe ihn dann gefragt, was an ihm denn zu respektieren sei und dann fehlten ihm die Worte."

Sofort entspannt er sich. „Mensch, Jules, das ist doch offensichtlich. Hast du dir den mal angeschaut?" Andrew steht auf und fängt an, in quietschiger Stimme zu trällern: „Oh mein Gott, Oh mein Gott, Chayenneeeeeee! Da steht Blaaaaaaake!" Er wedelt mit den Händen Richtung Gesicht, als müsste er sich abkühlen, während ich mich kringele vor lachen. „Er ist so heiß. Und diese Muskeln, hach, ich glaube, ich schmelze. Er ist perfekt, Chayenneeee."

Ich werfe ein Kissen auf ihn, das er geschickt auffängt und keuche: „Du bist so bescheuert."

Elegant kommt er wieder Richtung Sofa. „Ich weiß, ich weiß."

Wir beide lachen, was schließlich darin endet, dass wir in eine Art Pieks-Kampf fallen.

„Bi ... Bit... Bitte hör auf", versuche ich zu sagen, doch mir fehlt die nötige Luft. Endlich lässt er es und ich kann mich entspannt wieder auf die Couch schmeißen. Mein Blick geht an die Decke und während ich an dem Kissen auf meinem Bauch fummel, spreche ich weiter: „Und dann hat er heute im Center gehört, wie ich Cara und Tamara davon erzählt habe. Jetzt denkt er wahrscheinlich, dass ich mich unsterblich in ihn verliebt habe, jedenfalls hat sich das, was er gesagt hat, so angehört."

Andrews einzige Antwort ist: „Spinner. Als würdest du je etwas mit so einem Vollidioten anfangen."

Und da gebe ich ihm sowas von Recht.

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Hallo und Hi.

Habt ihr alle schon Ferien? :D

Ich bin grad am Planen, wie ich meine sechs Wochen ab heute rum bekomme. Scheiße, ich hatte in meinen Ferien noch nie so wenig zu tun. -.-

Bis zum nächsten Mal und da ich jetzt ja Ferien (Zeit) hab, wird das wohl bald sein. :D

Tschüüss <3

KnicklichterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt