Knicklichter

2. Respektvoll? Lächerlich

Respektvoll? Lächerlich

In der ganzen Stunde spüre ich die Blicke von Blake auf mir und ich kann mich kaum konzentrieren. Einmal schaue ich auch in seine Richtung und versuche, ihn mit einem giftigen Blick zum Wegsehen zu bewegen. Erfolglos.

In der Pause dann laufe ich alleine im Gang und suche nach meinen zwei besten Freundinnen, während ich angestrengt versuche, nicht darüber zu grübeln, was bei Blake wohl so schief gelaufen ist. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Ein normaler Mensch ist doch nicht so. Dieses übertrieben Arrogante, dieses ständige Verlangen andere zu demütigen. Aber eigentlich ist das auch nicht mein Problem, also brauch ich meine Zeit damit auch nicht zu verschwenden.

Doch aufeinmal spüre ich eine Hand auf meiner Schulter, die mich rumreißt und gegen den nächstbesten Spind drückt.

„Niemand spricht mit mir und schaut mich an, so wie du es getan hast", haucht Blake mir ins Ohr, was mich allerdings einfach nur zum Lachen bringt. Man sollte meinen, ich wäre nun irgendwie verängstigt oder soetwas, aber das Einzige, was mir gerade durch den Kopf schwirrt, ist, wie lächerlich er sich gerade macht.

Blake entfernt seinen Kopf ein wenig von meinem und schaut mich abschätzend an, während weiterhin misstrauische Falten auf seiner Stirn liegen.

„Ach, und wie spricht man dann mit dir?" Ich weiß echt nicht, wo das herkommt, aber heute bin ich viel selbstbewusster. Das muss an der beschissenen Art von Blake liegen. Die macht einen selbstbewusster, weil man weiß: Ja, doch, schlimmer geht immer.

„Respektvoll", bestimmt Blake.

„Respektvoll?", stelle ich seine Feststellung in Frage und tu so, als hätte ich mich verhört. „Wovor soll ich denn Respekt haben? Hm?", fragend schaue ich ihn an, doch von Blake kommt nichts. „Davor, dass du mit jeder Schlampe an dieser Schule geschlafen hast? Wahrscheinlich dealst du sogar. Hm, soll ich davor Respekt haben? Vor deinen schlechten Noten? Komm, sag's mir, denn ich sehe nichts!" Während ich rede, fuchtele ich wild mit meinen Händen in der Luft rum und jetzt ist er so perplex, dass ich die Möglichkeit nutze und mich aus seinem Griff befreie. „Und außerdem würde ich jetzt gerne gehen." Damit bin ich frei und könnte ungehindert laufen, doch da habe ich die Rechnung wohl ohne Blake gemacht.

„Hey, das war aber nicht nett." Er greift von hinten nach meiner Hand und zwingt mich so, stehen zu bleiben.

„Als würde dich sowas interessieren", gebe ich giftig zurück und schaffe es dann, endlich zu gehen.

Meine Fresse, dass ihm das selbst nicht peinlich ist. Das ist schon fast beneidenswert.

Irgendwann endlich entdecke ich dann auch meine Freundinnen. Tamara, die wir auch kurz bloß Tam nennen und Cara. Tamara hat lange, braune, wellige Haare und blaue Augen, genauso wie Cara, die allerdings schulterlange, blonde Haare hat. Beide sind sie wunderschön.

„Na, meine Lieben", begrüße ich sie herzlich und umarme beide liebevoll.

„Wo hast du denn so lange gesteckt?" Tamara lächelt mir zu, während ich den fragenden Blick bemerke, den sie darunter zu verstecken versucht.

„Ach", dramatisch sacke ich auf einen der Stühle, neben denen wir stehen.

Ohne den Blick von mir zu wenden, setzten sich beide neben mich.

„Ich hatte ein kleines Treffen mit unserem Liebling", während ich rede, male ich die ganze Zeit Anführungszeichen in die Luft.

Ungläubig weiten sich die Augenpaare meiner Freunde und zeitgleich rufen sie aus: „Blake?"

Schnell versuche ich, dass sie sich beruhigen und wedele mit meinen Händen. „Pscht, Leute!"

„Aber, wieso?", möchte Cara wissen.

Gelangweilt, jedoch auch ein wenig genervt, antworte ich: „Anscheinend war ich ihm halt ein wenig zu Vorlaut."

„Hä?", völlig verwirrt schüttelt Tam den Kopf.

Doch nach einem Blick auf die Uhr stehe ich auf und sage schnell: „Du, das erklär ich euch später, ich muss jetzt auch schon wieder."

„Bio?", fragt Cara mitfühlend, denn sie weiß, wie sehr ich mir wegen dieser Klausur seit Tagen den Kopf zerbreche.

Angespannt nicke ich.

„Dann viel Glück dir jetzt, nh?"

„Danke", nuschele ich, während ich mich mit einer Umarmung wieder verabschiede. Und somit gehe ich die Stufen hinauf und gehe im Kopf nochmal die wichtigsten Dinge durch.

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Ja, ja. Ich fang die Geschichte jetzt an. So zum Anfang bekommt ihr erstmal ein Mini-Kapitel, einfach weil ja.
Jetzt beginne ich mit den wöchentlichen Updates, haha.
Danke für's Lesen und für's so lange Warten.

Und ja, ohne @Daydream_xx und @julaiw hättet ihr wohl noch länger warten müssen. Das können ganz schöne Nervensägen sein. :D

Bis nächste Woche. ♡