Kapitel 42

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Die Hoffnung ist es, die die Liebe nährt


POV Amelie

Nach dem kurzen Telefonat mit Leon gestern freute ich mich heute umso mehr in wieder zu sehen. Ja mir war klar, dass es nicht einfach war die Beziehung zu retten aber mit der Tatsache, dass Mathea nicht schwanger war, fiel eine Hürde weg.
Leon schien, zumindest was ich so ab und zu durch mein Fenster beobachten konnte, recht gelöst und warf sich voll ins Training rein. Aber wahrscheinlich tat es ihm auch gut, einfach mal den Kopf frei zu bekommen und sich auf etwas zu konzentrieren was seine Leidenschaft war.

„Na da hat jemand wohl Sehnsucht?" durchbrach eine mir viel zu bekannte Stimme.
„Lina was machst du denn hier?" rief ich etwas laut und drehte ich erschrocken um.
„Ich wollte heute mal beim Training zuschauen. Musste mal raus aus der Bude und da dachte ich wir zwei statten dir mal eine Besuch ab. Wie geht es dir denn?", frage Lina und drückte mir prompt ihre kleine Tochter in die Hand, die zufrieden in meinen Armen weiterschlummerte. So ein kleines wunderschönes Wesen war schon was Besonderes. So unschuldig und ohne Sorgen.
„Mal so mal so würde ich sagen. Gestern habe ich mit Leon telefoniert und naja wir lieben uns das geht nicht weg. Dass Mathea nicht schwanger ist macht es natürlich einfacher aber ich glaube da ist noch ein weiter Weg vor uns. Aber ich hatte mal zu Leon gesagt diesen weg gehe ich mit ihm und mit einem Fußballer wird es immer wieder Hürden geben die man meistern muss!"
„Oh ja da sagst du was. Aber vielleicht reicht dieses Drama ja jetzt erstmal für ein paar Jahre! Einfach nur krank was diese Frau gemacht hat. So hätte ich sie nicht eingeschätzt aber man weiß ja nie was in den Köpfen von anderen vorgeht. Musst du eigentlich am Montag mit nach Cottbus oder hast du vielleicht Lust das Spiel zusammen zu schauen. Wir könnten ja noch ein paar der andern Mädels fragen?", meinte Lina und dem stimmte ich nur zu gerne zu. Mal wieder ein Mädels Abend war genau das was ich brauchte. Fußball war da zwar meistens nur Nebensache, auch wenn das die Männer ungern hören wollten.
„Nein ich muss nicht mit. Kathleen ist ja da und wenn wäre ich so mitgefahren aber da bleib ich doch lieber bei euch. Was meinst du wollen wir mal runter zum Training schauen? Deswegen bist du doch schließlich hier oder!", fragte ich natürlich nicht ohne Hintergedanken was Lina selbstverständlich sofort checkte,
„Ja stimmt. ICH bin deswegen hier aber du darfst natürlich auch mit und eine gewisse Nummer 18 bestaunen!", grinste sie mich an und etwas nervös machte ich mich gemeinsam mit Lina und der schlummernden Lara auf dem Weg zum Trainingsplatz.

Ich liebte es Leon in Aktion zu beobachten und meine Anwesenheit, die er sofort mit einem kleinem Lächeln registrierte, schien ihn noch mehr anzuspornen. ES faszinierte mich wie er scheinbar alles außer Fußball ausblenden konnte auch wenn mir klar war, dass es in ihm wahrscheinlich anders aussah. Leon war nach Außen immer der Starke und viele sagten er wirkt unnahbar aber ich kannte ihn. Es war eine Art Schutzschild die er aufgebaut hatte und nur für wenige beriet war dieses fallen zu lassen. Ich war zum Glück Eine davon gewesen und ich hoffte wirklich, dass ich bald wieder die Person war, die ihm am Nächsten stand.


POV Leon

Das Training tat mir richtig gut und ich konnte mich fast den ganzen Vormittag nur auf Fußball fokussieren. Gerade als es ans Freistoßtraining ging, spürte ich allerdings etwas, was ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Ihre Anwesenheit zu spüren ohne sie zu sehen war ein unbeschreibliches Gefühl und mir war klar, dass mein Herz viel stärker war und dabei war den Kampf problemlos zu gewinnen und ich ließ es zu! Amelie stand mit Lina am Spielfeldrand und sie hatte Lara auf dem Arm, was mir ein kleines Lächeln entlockte. Dieses Bild machte schlagartig auch Klick in meinen Kopf und mit keiner anderen Person auf der Welt wollte ich mein Leben verbringen und eine Familie gründen. Auch Amelie warf mir einen lächelnden Blick zu und so ließ ich Manu bei meinen Freistößen ganz schon alt aussehen.

Nach dem Training und dem anschließenden Mittagessen machte ich mich gut gelaunt, aber auch gleichzeitig, nervös auf dem Weg zu meinem offiziellen Termin zu meiner zweiten Teammanagerin. Ich wollt es einfach nicht versauen. Leider hatte mir der Flurfunk namens Lina schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. Amelies Begrüßung war alles anders als freundlich was daran lag, dass Lina ihr erzählte hatte, dass ich Amelie und Mats eine Affäre unterstellt hatte, was mir Amelie wütend unter die Nase rieb.


„Amelie kann ich dir das bitte in Ruhe erklären aber nicht heute? Ja es tut mir leid aber ich konnte zu dem Zeitpunkt doch kaum klar denken und kann es immer noch nicht. Das Einzige was ich klar sehe bist du. Das sind wir beide mit einer Zukunft. Bitte nimm mir das mit Mats nicht übel. Es ist doch alles geklärt!", versuchte ich noch zu retten was zu retten war.
„Ich verstehe das ja Leon aber wie kannst du sowas von mir denken. Meinst du ich habe nichts Besseres zu tun also sofort mit dem Typ ins Bett zu gehen, der mir mal das Herz gebrochen hat. Wohl kaum! Ich bin auch nicht sauer ich bin einfach enttäuscht von dir!"
„Es tut mir leid. Bitte lass uns Wochenende einfach treffen und über alles sprechen? Mathea ist dann weg und dann liegt mein Fokus nur noch auf uns beide. Ich wollte dir heute einfach kurz erklären wie es gestern gelaufen ist und wie es heute laufen wird, wenn du das wissen willst. Aber ich möchte keine Geheimnisse mehr haben deswegen finde ich es nur fair dir das zu erzählen!" sagte ich und nach Amelie kurzem Nicken erzählte ich ihr in der Kurzfassung was gestern passiert war.
„Also ich habe mit allem gerechnet aber, dass es so krass ist. Es tut mir leid Leon wirklich. Ich weiß wie sehr du Kinder liebst aber auch wenn es egoistisch klingt, bin ich wirklich froh, dass du noch nicht Vater wirst! Was habt ihr nun vor? Also du und ihre Eltern?" 
„Naja sie wird sicher eine Therapie brauchen und vielleicht bin ich auch ein Teil davon und dem werde ich mich stellen. Ich bin an der Situation nicht unschuldig. Die Trennung bzw. wie sie abgelaufen ist war keine Glanzleistung von mir. Ich hätte ehrlich sein müssen. Aber das zeigt mir auch dass ich es in Zukunft besser machen muss und deswegen will ich dich nie wieder anlügen oder etwas verschwiegen, egal wie das mit uns weitergeht."

Offensichtlich hatte ich mit meinen ehrlich Worten diesmal alles richtig gemacht was mich schon etwas stolz machte, denn mit einer intensiven Umarmung hatte ich nicht gerechnet. Wieder durchströmte mich sofort eine Wärme und mein Herz schlug definitiv außerhalb eines gesundes Rhythmus. Amelie versprach mir sich am Sonntag Zeit zu nehmen, so dass wir mal alles besprechen konnten was war und wie es auch weitergehen soll. Die Liebe zwischen uns beiden war da das war zu spüren aber nur die Zeit konnte zeigen ob wir das vergangen Drama überstanden hatten.


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Es tut mir sooo leid dass erst heute was kommt aber irgendwie hat es sich nicht vorher ergeben. Gestern wollte ich eigentlich hochladen aber ich dachte mir 2 Stunden in der Notaufnahme sind schöner ;-)

Can't help falling in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt