Kapitel 24

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Der Schönste Weg, ist der gemeinsame!


POV Amelie

„Nein Serge, vergiss es. Ich will ihn heute einfach nicht mehr sehen. Keinen von euch und ich habe frei. Du brauchst mir jetzt nicht mit Teammanagement kommen. Ruf Kathleen an! Ciao!"
Also ich war hier wirklich im falschen Film. Nicht nur das Leon scheinbar seine Eier verloren hatte und Serge vorschickte. Nein die beiden besaßen auch noch die Frechheit das dienstliche vorzuschieben und mich an das Mia san Mia zu erinnern. Ihr müsst euch Vertragen. Für das Team für den Verein. Das Schlimme war, dass er mich fast damit hatte. Aber nein ich konnte heute einfach nicht. Ich wollte mich nicht mit einem Ende auseinandersetzen auch wenn mir Bastis Worte, dass alles gut war, nicht aus dem Kopf gingen.

SG (Sergen Gnabry): Bitte sei um 19 Uhr bei Leon. Es ist alles anders. Bitte höre ihm zu und bring Hunger mit 😉

Der wollte mich doch nicht hoffentlich schon wieder mit einer Lasagne abspeisen? So einfach gestrickt war ich nicht und das musste er einfach mal spüren.
Die Zeit verstrich und gefühlt sah ich jede Minute auf die Uhr. Was sollte ich nur machen? Sicher konnte ich mir anhören was er zu sagen hatte und wieder gehen. Einsperren konnte er mich ja schlecht, wobei ich mir bei seiner aktuellen Verfassung da gar nicht so sicher war. Den halben Nachmittag überlegte ich hin und her und versuchte Kopf und Herz irgendwie in Einklang zu bringen. Aber am Ende kam ich nur zu einem Ergebnis. Punkt 7 berührte mein Zeigefinger das Klingelschild und keine Sekunde später öffnete sich die Tür und der Aufzug brachte mich bis nach ganz oben. Als ich ausstieg war ich so sprachlos wie noch nie zuvor in meinen Leben.

Leon stand da in Anzughose, Hemd und mit einem Strauß rot-weißer Rosen. Aus der Wohnung ertönte unüberhörbar Viva La Vida von Coldplay und ja irgendwie roch es wie zuhause. Wie nach dem Braten meiner Mutter. Ich hatte kurzzeigt das Gefühl, meine Seele hatte mein Körper verlassen, denn ich konnte mich nicht bewegen so überwältigt war ich. Wie ferngesteuert ging ich in die Wohnung und als war das nicht schon alles Wahnsinn genug hatte der Herr mitten im Wohnzimmer eine Hängematte aufgebaut.
„Amelie? Hörst du mich?", hörte ich Leon noch etwas weit entfernt fragen, obwohl er mir lächelnd gegenüberstand und vor mir mit seiner Hand rumfuchtelte, was mich wieder ins Hier und Jetzt brachte.
„Äh ja, schon. Also ich, du, heute früh.... Ich meine.... Was ist das hier?", stammelte ich völlig sinnlos vor mich hin.
„Ich wollte mich entschuldigen Amelie und dir in Ruhe erklären was ich da zu Serge gesagt habe und was Basti damit zu tun hat aber jetzt möchte ich, dass du dich setzt und wir essen können. Danach müssen wir reden, in Ordnung?"

Ich nickte nur und dann saß ich tatsächlich vor einen Teller mit Schweinebraten, Semmelknödel und Rotkraut und es schmeckte wirklich fast wie zuhause. Das hatte er doch nicht selbst gemacht aber es war egal. Er hatte es nicht vergessen und Leon hasste kochen, also außer Lasagne.
„Hast du das wirklich selbst gemacht?"
„Ja natürlich. Also nicht ganz. Ich hatte Hilfe und brauchte erstmal das passende Rezept aber ja es ist selbst gemacht. Schmeckts es etwa nicht?" sah mich Leon an und schien etwas enttäuscht zu sein.
„Nein es schmeckt sehr gut. Fast wie bei meiner Mama!"
„Naja es ist auch ihr Rezept aber alles weitere bleibt mein Geheimnis!"
Leon hatte das Rezept von meiner Mutter erhalten??? Nicht mal ich hatte das bisher bekommen. Ich sah ihn an und mir wurde bewusst wie sehr ich mich doch getäuscht hatte. In Profifußballer aber vor allem in ihm.


POV Leon

Ich hatte wirklich Angst, dass sie nicht kam. Es stand Zuviel auf dem Spiel. Noch dazu musste ich mir von Tobias einiges anhören eher er das Rezept rausrückte aber nachdem ich ihm deutlich gemacht hatte, was ich für mir Amelie empfand, war eher etwas entspannter. Zumindest für Erste. Wenn das hier schief ging, hatte ich nicht viel zu lachen.
Umso glücklicher war ich als die Überraschung gelungen war, auch wenn Amelie kurzeitig in eine positive Schockstarre verfielt. Auch der Braten kam super an. Noch nie stand ich so lange in einer Küche und ohne Serge hätte ich das alles nicht geschafft. Da war ein dickes Dankeschön fällig. Aber die größte Hürde stand mir noch bevor. Amelie zu erklären, was mit mir los war.

Mir fiel es unglaublich schwer sie anzusehen und überhaupt in das Gespräch einzusteigen. Viel zu groß war die Angst vor der Reaktion. Braten war ja schön und gut aber reichte das?
„Leon, kann ich vielleicht anfangen?", kam es von Amelie und ich war froh, dass sie diese unerträgliche Stille durchbrach.
„Leon wie soll das hier alles mit uns weitergehen? Wir kennen uns seit 2 Monaten und bereits jetzt ist wegen jeder Kleinigkeit ein Chaos? Wie stellst du dir das vor, wenn ich nach jeder Niederlage einen betrunkenen Vollidioten dasitzen habe. Noch dazu weißt du genau, dass es absolut verboten ist unter der Woche! Ich kann dich nicht anders behandeln in solchen Fällen. Aber ich weiß nicht ob ich das so trennen kann.
Was war denn jetzt los? In mir stieg eine enorme Angst auf. Angst sie hier und jetzt zu verlieren. Aber es hörte nicht auf
„Ich weiß nicht was du Basti gesagt hast und das was du hier heute gemacht hast für mich das war perfekt aber sind wir doch mal ehrlich. Wie soll das ganze funktionieren? Ständig zuhause. Diese Heimlichtuerei. Ich weiß was du für mich empfindest und ich empfinde ja ähnlich aber ich genau das ist das Problem. Abgesehen davon ist auch die Frage was du willst. Offenbar kannst du das ja selbst alles nicht mehr.

„Ich verstehe nicht was da ein Problem sein sollte?!, fragte ich ängstlich.
„Du bist das Problem. Also nicht du aber du und die Öffentlichkeit! Oder ehe keine Öffentlichkeit. Das funktioniert mit mir einfach nicht und bevor wir gefühlsmäßig noch tiefer drin stecken sollten wir das vielleicht einfach lassen!"

Einfach lassen? Nein nicht mit mir.
„Amelie hör mir zu und lass mich erklären. Was ich zu Serge sagte stimmt aber der Zusammenhang war völlig falsch. Dass ich mich so betrunken habe war absolut falsch und es kommt nicht mehr vor. Aber ich habe mich so geschämt schon im Viertelfinale auszuscheiden. Ich wollte nichts mehr als dich stolz machen und ich will natürlich Titel gewinnen. Für dich, mit dir. Was ich nicht mehr will ist dieses wir wissen nicht was das hier ist. Ich möchte mit dir zusammen sein. So richtig. Das habe ich zu Basti gesagt und auch zu Tobias. Also sag mir nicht, dass ich das nicht will.
Sich zu Verlieben ist ein Gefühl aber sich bewusst darauf einzulassen und mit der Person Zeit zu verbringen, dass entscheidet der Kopf und trotz ein paar Kopfbälle ist der noch völlig klar. Mir ist sehr wohl bewusst was es heißt mit einer Schweinsteiger eine Beziehung einzugehen und auch ich weiß, dass wir nicht nur zuhause sitzen können und ich da umdenken muss.
Auch wenn ich darüber nicht sprechen wollte aber du bist nicht Mathea. Sie wollte das ja auch nie. Sie wollte sich nicht von weiblichen Fans bleidigen lassen oder irgendwo abgelichtet werden und ich wollte das auch nicht. Ich wollte sie da einfach schützen, Versteh mich nicht falsch. Dich würde ich auch beschützen aber dass muss ich in der Sache nicht. Du warst schon in der Öffentlichkeit da hat sich für mich keine Sau interessiert. Du bist das gewohnt und deswegen sehe ich da einfach kein Problem.
Natürlich bin ich keiner der ständig irgendwelche Knutschfotos oder so posten will. In der Hinsicht will ich mich nicht ändern aber ich gehe mit dir wohin du auch in München gehen willst. Ja ich will das nicht alles morgen machen und wir sollten Schritt für Schritt vorgehen.
Aber bitte Amelie sieh mich an. Ich liebe dich und ich geh mit dir diesen Weg, egal wie der aussehen mag aber du musst diesen Weg mit mir gehen wollen!"
Jetzt war es raus. Amelie sah mich geschockt an aber im nächsten Moment brach es über sie herein. Na toll zum Weinen wollte ich sie nicht bringen.

„Es tut mir leid, Amelie. Habe ich was Falsches gesagt?!
„Nein Leon überhaupt nicht. Du hast genau das Richtige gesagt. Danke!" schniefte sie und eine Weile lagen wir uns nur in den Armen bis sich Amelie wieder beruhigt hatte.

„Leon darf ich dir was sagen?" fragte sie mich und selbst mit ihren verschmierten Augen sah sie unglaublich süß aus.
„Ich liebe dich auch. Und wenn das alles nicht zu spät ist möchte ich gerne diesen Weg mit dir gehen. Also deine Freundin!

Sämtliche Synapsen in meinem Gehirn setzten kurzzeitig aus und ich konnte mich nur noch auf dieses unglaubliche Gefühl in meiner Brust konzentrieren. Ich hatte Recht. Hier begann was ganz Großes und ich wollte alles dafür geben, dass dies auch nie endete, egal welche Hürden noch kommen sollten. 

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So es ist vorbei. Die Bundeliga Saison ist zu Ende und ich freue mich darüber.....

Dafür gehts hier richtig los und ich dachte mir ein bisschen Love für Alle. 

Aber keine Sorge. Hürden können klein aber auch groß sein ;-)

Can't help falling in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt