Unmöglich sagte die Vernunft, versuch es, flüsterte die Sehnsucht
POV Amelie
Die ersten zwei Tage in Doha verliefen wirklich perfekt und Kathleen erklärte mir geduldig verschiedene Abläufe und wir planten gemeinsam die halbe Rückrunde. Erstaunlicherweise waren es weder mein Studium noch meine praktischen Erfahrungen die mir halfen mich recht schnell in das ganze Thema einzufinden. Die Tatsache, dass ich seit meiner Kindheit in sämtlichen Bereichen des FC Bayern quasi Ein und Aus und jahrelang mit Basti diesen Weg ging, half mir tatsächlich mehr. Ich kannte den Verein und auch die ganzen Mitarbeiter wie den Inhalt meiner Handtasche. Es machte mich stolz, dass ich endlich, auch ohne meinen Bruder, zeigen konnte was in mir steckte
Am dritten Abend wurde das Training eher beendet denn es fand ein Barbecue mit dem gesamten Team statt und danach stand auch noch Karaoke auf dem Plan. Ich liebte Karaoke und Singen war tatsächlich auch eines meiner Stärken. Aber ich wollte den Abend auch nutzen um die neuen Spieler des FC Bayern kennenzulernen. Außer mit Leon hatte ich mich noch nicht wirklich mit keinem unterhalten und für Kathleen war eine Bindung zu allen Jungs besonders wichtig.
Da ich bis zum Abendessen noch etwas Zeit hatte, entschied ich aber erstmal etwas Zeit mit den altbekannten Jungs zu verbringen. Gemeinsam mit Thomas, Mats und David machte ich mich auf zum Strand, wo bereits Jo, Leon, Serge und Jerome eine Partie Beachvolleyball spielten.
„Perfekt, ihr kommt genau richtig. Wir könnten noch ein paar Mitspieler gebrauchen!", rief Jerome und dies ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Allerdings wurde ich während des gesamten Spiels das Gefühl nicht los, dass Leon und neuerdings auch Joshua möglichst versuchen mir aus dem Weg zu gehen. Eigentlich hatte ich gehofft, dass nach dem Gespräch nach der Weihnachtsfeier und auch nach Silvester, dieses Problem erledigt war. Dennoch konnte ich seine Blicke ständig spüren, deuten konnte ich dies allerdings nicht.
„Jungs ich mach mal kurz eine Pause. Mit eurem Tempo kann ich nicht mehr mithalten!", sagte ich dann schließlich und genehmigte mir eine kurze Abkühlung im Meer aber gedanklich konnte ich mich kaum abkühlen. Irgendwas stimmte hier nicht und ich hoffte, dass ein Anruf bei Lina etwas Licht ins Dunkle bringen konnte.Zurück im Hotel, suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen und rief Lina an, die keine Sekunde später durchs Handy grinste.
„Amelie endlich. Aber wo bist du? Ich dachte du bist am Strand und machst mich neidisch. Von Jo bekomme ich ja fast keine Bilder, und wenn nur vom Essen oder von ihm nach dem Duschen. Absolut unnötig, wenn du mich fragst!"
„Ok das ist eine Info, die ich jetzt nicht wirklich gebraucht hätte, aber da sind wir auch schon beim Thema! Also nicht Jo nach dem Duschen aber es geht tatsächlich um Jo. Irgendwie habe ich das Gefühl er geht mir aus dem Weg, also gemeinsam mit Leon. Die hängen nur zusammen und wenn ich irgendwie in der freien Zeit nur in die Nähe der beiden komme, haben sie immer sofort was Wichtiges zu tun und können gar nicht schnell genug weg. Weißt du da irgendwas?", fragte ich Lina und hoffte wirklich auf eine plausible Erklärung.
„Was machen die? Was ist denn mit denen los? Aber ich habe wirklich keine Ahnung. Wenn ich mit Jo spreche oder schreibe, gehts um andere Dinge. Das ist wirklich seltsam. Soll ich ihn mal fragen was los ist?"Das Lina auch nichts wusste, machte mich wirklich stutzig. Aber ich konnte mir auch nicht erklären, was ich falsch gemacht hatte oder wie ich die beiden irgendwie verärgert haben sollte.
„Nein Lina schon in Ordnung. Vielleicht spreche ich Jo einfach selbst darauf an. Ist ja auch schließlich irgendwie mein Job."
Lina und ich sprachen noch ein paar Minuten über Doha und über den bevorstehenden Abend. Sie war natürlich unglaublich traurig, denn auch sie liebte Karaoke aber ich versprach ihr ein paar Videos zu machen.Beim Abendessen war die Stimmung erfreulicherweise etwas besser was aber auch an Serge Gnabry lag. Selten hatte ich soviel lachen müssen. Der Junge war einfach unglaublich lustig und sofort waren wir in vielen Dingen auf einer Wellenlänge. Fürs Karaoke konnte ich ihn auch schnell begeistern und so performten wir etwas später gemeinsam den Klassiker Don't Go Breaking My Heart!
POV Leon
„Einatmen, Ausatmen!" flüsterte mit Jo nur uns Ohr was mich noch mehr zum brodeln brachte. Den ganzen Nachmittag und vor allem am Abend lief Serge ihr wie so ein läufiger Rüde hinterher. Absolut peinlich! Wann war dieser Abend endlich zu Ende. Keine Sekunde länger hielt ich diese Geflirte noch aus. Ok im Grunde genommen, war es kein Geflirte. Serge verstand sich mit jedem und man musste ihn einfach mögen und Karaoke war schon immer sein Ding auch wenn er keinen Ton traf. Amelies Stimme hingegen war engelsgleich und unter anderen Umständen hätte ich das auch durchaus genießen können.
„Vielleicht solltest du mal mit ihr singen Leon oder dich einfach mal mit ihr unterhalten? Dieses aus dem Weg gehen ist unglaublich anstrengend und Lina hat vorhin angedeutet, dass es Amelie auch so langsam auffällt!", offenbarte mir Joshua und im Grunde hatte er ja Recht aber seit heute Nachmittag am Strand konnte ich an nichts anderes Denken als an Amelie im Bikini. Nicht nur das Wetter brachte mein Blut in Wallung.
„Ich und singen? Das kannst du schön vergessen und über was soll ich mich bitte mit ihr unterhalten? Über das Wetter oder was?"
„Oh mein Gott, Leon. Du bist doch sonst nicht so schüchtern. Vielleicht fängst du erstmal damit an, sie zu fragen wie es ihr so die ersten Tage in der neuen Tätigkeit ergangen ist. Ob du es nun willst oder nicht. Sie gehört jetzt zum Teammanagement!"
„Wie nett, dass du mich daran erinnerst. Ich überlege es mir. Aber nicht mehr heute. Für mich ist der Abend hiermit beendet. Gute Nacht!"Mein Vorhaben wurde allerdings unterbrochen und wie konnte es auch anders sein, von Amelie.
„Na ihr zwei ihr sitzt hier so abseits. Alles klar bei euch? Wollt ihr euch nicht auch mal das Mikro schnappen. Eigentlich hatte ich Lina ja versprochen ihr ein Video zu schicken. Du willst sie doch nicht enttäuschen oder Jo?"
Hoffentlich lies mich Jo jetzt nicht im Stich. Er hatte mir versprochen sie irgendwie von mir fernzuhalten aber der grinste mich nur dreckig an.
„Gar keine schlechte Idee. Aber Leon und Singen. Naja das sollten wir wohl besser lassen. Sonst hat der ein oder andere Ohrenschmerzen. Mal sehen wen ich zu einem Duett überreden kann. Ihr könnt auch ja so lange ein bisschen unterhalten. Bis später.!"
Was für ein Drecksack!„Leon warum gehst du mir aus dem Weg?" fiel sie direkt mit der Tür ins Haus. Na wunderbar!
„Ich gehe dir nicht aus dem Weg aber genau wie du bin ich hier um zu arbeiten und ich wüsste nicht warum ich mich groß mit dir privat beschäftigen soll. Außerdem bist du ja scheinbar mit Serge in bester Gesellschaft! Und du wolltest doch eine professionelle Zusammenarbeit. Das hier ist nicht mehr und nicht weniger!"Die Enttäuschung über meine Antwort war ihr deutlich anzusehen. Warum konnte ich nicht erst Denken und dann Reden? Manchmal war ich wirklich ein Idiot.
„Amelie so war das nicht gemeint, ich......"
„Spar dir das Leon. Du musst dich nicht privat mit mir beschäftigen aber ich dachte ein normales Gespräch ist nicht zu viel verlangt. Aber offensichtlich ist das mit dir nicht möglich. Schönen Abend noch!" unterbrach sie mich und ließ mich einfach sitzen. Aber was hatte ich auch anderes erwartet.Mir kam das Gespräch mit Jo wieder in denn Sinn. Diese Frau war definitiv anders und egal was sie tat. Mein Körper aber vor allem mein Herz reagierte und das in jeglicher Form. Dieser Abgang machte mich extrem unglücklich. Ja ich war es der versucht hatte so gut wie möglich den Abstand zu wahren und ich war es der auch Jo damit reinzog aber ich war es auch, der feststellen musste, dass dies alles überhaupt keinen Sinn hatte. Alles in mir sehnte sich danach sie endlich zu berühren, sie zu küssen, mich ihr völlig hinzugeben. Ich musste das heute noch klären, ich brauchte ihre Zimmernummer auch wenn ich damit nicht nur meine Karriere aufs Spiel setzte.
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So das Kapitel zum ersten Kaffee ;-)
Leon macht mal wieder alles richtig - nicht!!! Aber vielleicht schafft er es ja wieder das Ruder rumzureißen.
Danke für die Votes und für die Kommentare. Habt alle einen schönen Sonntag.
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Can't help falling in Love
FanficWas passiert, wenn man sich in einen Menschen verliebt, in den man sich nicht verlieben darf? Was passiert, wenn dies zu einem völlig unerwarteten Zeitpunkt passiert? Was passiert, wenn dadurch die perfekt geglaubte Welt ins Wanken gerät? Aber was p...