Kapitel 10

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Jeder Mensch heizt seine Hölle selber ein.

POV Leon

Nachdem ich bei Mathea die Bombe platzen ließ, war nichts mehr wie vorher. Auch wenn es mir klar war, so zerriss es mir das Herz Mathea so zu sehen. Sie hatte sich zwar recht schnell im Gästezimmer verschanzt aber es war nicht zu überhöhen, wie sehr ich sie gebrochen hatte. Ich sagte ja ich war das größte Arschloch das rumlief. Absolut feige den Schwanz einzuziehen. Naja in einer bestimmten Situation hätte ich es wohl besser tun soll. Welcher halbwegs einfühlsame Mensch, hat Sex mit der Person von der man sich so gut wie trennen will. In meiner Verzweiflung blieb mir nichts anderes übrig also rief ich Joshua an. Der schrie sämtliche Vorwürfe und Beleidigungen durchs Telefon, dass ich diese wahrscheinlich auch so gehört hätte. Aber am Ende war auch im klar, dass es so wahrscheinlich am besten war.

Mathea hatte am nächsten Tag alles versucht um den Namen rauszufinden um mit aller Macht gegen die Person zu kämpfen. Sie war noch nicht bereit uns aufzugeben und so richtig das Wort Trennung konnte ich auch nicht aussprechen. So blieb sie und gab eigentlich die perfekte Freundin, auch wenn ich jegliche Annährung abblockte. Sie rauszuwerfen, brachte ich noch nicht übers Herz auch wenn es das Alles noch schlimmer machte.
Ein Gutes hatte die Sache jedoch. Trotz des ganzen Dramas, war ich innerlich irgendwie befreiter und regelrecht beflügelt.

Beim ersten Rückenrundenspiel traf ich gleich zweimal und bereite das dritte auch noch vor. So konnte es durchaus weitergehen. Dass mir Amelie danach eine Nachricht schrieb und zum Spiel gratuliere, ließ ein paar Schmetterlinge in meinen Bauch fliegen. Der Gedanke jedes Mal nach einem Spiel mit ihr zu schreiben, spornte mich regelrecht an.

Und so kam das erste Heimspiel und damit auch eine Person mehr auf der Bank. Kathleen hatte entschieden Amelie ins kalte Wasser zu werfen und ihr die komplette Kaderbetreuung des Spieltags übertragen. Auch wenn Kathleen ihr zu Seite stand, so machte sie ihre Aufgabe ziemlich gut, aber sie war ja auch eine Schweinsteiger.

Glücklicherweise durfte ich 90 Minuten durchspielen, auch wenn so ein Abklatschen mit ihr bei einer Auswechslung auch nicht schlecht gewesen wäre. Nachdem Lewy in der 66. Minute es verpasste die Entscheidung beim Elfmeter zu versenken, lag es an mir die wichtigen 3 Punkte einzufahren. Das entscheidende 3:1 versenkte ich dann sicher im Netz und ich konnte mir einen Blick zu einer jubelnden Amelie nicht verkneifen. Sie kam sogar nach dem Spiel direkt auf mich zu, allerdings nur um mir mitzuteilen, dass ich zum Interview musste.

„Leon Leon, ohne zu murren heute zum Interview. Woran mag das wohl liegen?", bemerkte Jo irgendwann in der Kabine was leider auch Thomas Müller nicht verborgen blieb.

„Ja Leon woran lag das denn?", witzelte er und ich spürte wie ich so rot anlief. Mein Kopf hätte unserem aktuellen Heimtrikot definitiv Konkurrenz gemacht.

„Alter Leute, ich hab ein Tor gemacht und wir haben gewonnen. Da kann man schonmal zum Interview gehen. Als wäre das sooo was Besonderes"

Damit gaben sie sich die beiden zu meiner Erleichterung zufrieden aber meine Laune sank von Minute zu Minuten. Mathea war tatsächlich ins Stadion gekommen und so blieb mir nichts anderes übrig als mit ihr nach Hause zu fahren. Freudestrahlend begrüßte sie mich und da einige der Jungs mit Frauen um uns herumstanden, ließ ich mich, um den Schein zu wahren, darauf ein. Dass ihr das Alles so leicht fiel, war wirklich erstaunlich.

Plötzlich traf es mich wieder wie der Blitz. Sie war ganz in der Nähe und ich konnte nur hoffen, dass sie das hier alles nicht mitbekommen hatte. Als ich mich zur Verabschiedung meiner Kumpels nochmal umdrehte, sah ich sie und ihrem Blick nach zu urteilen, hatte sie sehr wohl alles mitbekommen.

Da stand ich nun. Mit Mathea, die krampfhaft versuchte mich zu halten und Amelie, die mich mit traurigem Blick ansah. Welcome to Hell, Leon!


POV Amelie

Auch wenn ich mit aller Macht versuchte es zu ignorieren. Leon und Mathea so zu sehen verpasste mir einen Stich ins Herz. Meine Gute Laune die ich seit gestern hatte, war schlagartig verflogen. Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, als mir Kathleen eröffnete, dass ich heute die Teammanagerin war, platzte ich förmlich vor Stolz. Und nicht nur ich. Da meine Rückkehr zum FC Bayern bereits in Doha kleine Wellen in den Medien geschlagen hatte, konnte man heute von einem richtigen Tsunami sprechen.
Schweinsteiger zurück auf der Bayern Bank oder ein Hauch Schweinsteiger weht durch die Arena.
waren nur zwei von zig Überschriften. Basti kam mit dem Reposten gar nicht mehr hinterher. Zu seinem Glück erfuhr ich dies alles erst nach dem Spiel, denn sonst hätte ich ihn versucht zu bremsen. Aber er war einfach unglaublich stolz, was mich noch glücklicher machte.

Jetzt aber war alles verflogen und neben der Enttäuschung war ich regelrecht wütend, dass mich das so verletzte. Seit dem Fast-Kuss wehte nicht nur ein Hauch, es tobte ein regelrechter Orkan, wenn ich in seiner Nähe war. Ein kurzer Augenblick und schon hatte er eine andere Bedeutung in meinen Leben.

Ich musste dringend reden und so fuhr ich nicht nach Hause sondern stand , dank mir bekannter Schleichwege, keine halbe Stunde später bei Lina vor der Tür. Zum Glück war Jo noch nicht wieder zurück, da der noch einen Medientermin hatte.

Bewaffnet mit Kakao und Eiscreme erzählte ich Lina von der Sache im Hotel und meiner Gefühlslage. Lina war selten sprachlos aber diese Wendung brachte sogar sie zum Schweigen.

„Hast du dir nicht mal geschworen, nie was mit einem Fussballer anzufangen?", war das Erste was ihr dann doch einfiel. Aber warum dachte sie gleich, dass ich mit Leon was anfangen wollte?

„Super Lina, die Aussage bringt mich jetzt keine Stück weiter, vielen Dank auch"!

„Ja da hast wohl recht. Oh Amelie ich weiß nicht ob ich das was ich dir jetzt sagen werde irgendwann bereue oder ob ich in 10 Jahren dafür mal einen Orden erhalten, aber ich glaube du solltest das was wissen!"

Was wusste Lina, was ich nicht weiß? Mir wurde leicht übel und es lag nicht an zu viel Schokoeis.

„Nachdem ich Jo nach dem Trainingslager abgeholt hatte, musste ich mich erstmal hinlegen. Irgendwann hörte ich sein Telefon und da er wohl dachte, dass ich noch schlafe, machte er sich keine große Mühe dieses Telefonat einigermaßen ruhig zu führen. Er schrie die Person am anderen Ende regelrecht an. Er telefonierte mit Leon. Naja du kennst mich also habe ich natürlich gelauscht. Amelie Leon will ich sich von Mathea trennen und der Grund ist eine andere Frau. Jo hat keinen Namen genannt, aber ich fresse nen Besen, wenn nicht du gemeint bist!"


Jetzt hatte es mir die Sprache verschlagen. Das war doch nicht wirklich ihr Ernst? Ich sollte der Grund für seine ständigen blöden Bemerkungen sein und was noch viel schlimmer war, der Grund warum er sich trennen wollte. Gefühle hin oder her aber der hatte doch nicht alle Tassen im Schrank.'
Anderseits erklärte dies auch warum er mir hinterherlief um sich zu entschuldigen, obwohl wir uns kaum kannten. Aber es war völlig egal ob er sich trennte oder nicht und was danach geschah. Wenn rauskam, dass ich der Grund dafür war, dann landete ich ohne Umwege in der Hölle und zwar nicht durch den Vordereingang.

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Oh Oh ob Lina damit nicht über das Ziel hinausgeschossen ist? Und was macht Amelie mit dieser Info?

Aber jetzt habe ich noch was auf dem Herzen.

Leute ich bin sooooo gerührt und geflasht. Die ersten Kapitel dachte ich: Owe nur ein oder zwei Leute lesen aber mittlerweile kommen so viele Neue dazu. Und das freut mich, weil es meine erste FF ist und es so viele tolle Leon Storys gibt, die ich liebe und die soviel besser sind als meine.

Danke für jeden Kommentar, jedes Voting und für alle die sich die Kapitel in die Leseliste packen. Der Druck steigt aber ich werde mich bemühen das Niveau zu halten und auch zu verbessern.

Nochmal DANKESCHÖN.

Can't help falling in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt