Kapitel 75

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Sorgen sind wie Pflanzen! Je mehr du sie düngst, desto mehr wachsen sie


POV Amelie


Der große Triumph war knapp eine Woche her und während Leon mit ein paar Freunden im Urlaub verweilte, musste ich tatsächlich schon wieder ran an die Arbeit. Nach der Saison war eben vor der Saison und als hatte ich nicht schon genug zu tun, gab es in unserem Team auch noch eine neue Mitarbeiterin. Es war doch wirklich die Tussi, die noch vor noch Monaten meinen Freund angeschmachtet hatte. Vor meinen Augen wohlgemerkt. Und wer durfte sie auch noch einarbeiten? Ich musste meinen Ärger unbedingt Luft machen.

AS: Hallo mein Schatz. Ich hoffe du hast bessere Laune auf Formentera? Rate mal wen ich einarbeiten darf? Die Tussi die du damals so lieb herumgeführt hast!!!!!LG: Uhhh.... Immer noch eifersüchtig? Verdammt heiß Babe! Aber keine Sorge. Ich werde immer nur dich lieben.AS: Bist du betrunken??LG: Jo vielleicht ein kleines bisschen. Aber wer kann es uns verübeln? Genau niemand. Mach dir keine Sorgen mein Schatz ich gehöre nur dir und ich freue mich schon, wenn ich wieder mit dir alleine bin. Ich vermisse dich. Ich vermisse deinen Körper, deine Küsse und vor allem wenn du mich um den Verstand vögelst.AS: LEON! Ich arbeite 😉 Aber ja ich vermisse dich auch. Ich mach jetzt mal weiter. Die Neue braucht mich. Ich liebe dich.LG: Na jetzt ist sie wenigstens nicht mehr die Tussi 😉 Ich liebe dich auch. Kuss


Leon schickte mir noch ein Foto von ihm und den restlichen Jungs. Alle schön gebräunt auf einer Yacht. Ein bisschen war ich neidisch, aber die anderen Mädels und ich hatten dem Urlaub bereits vor dem Champions League Turnier zugestimmt. Und so schlecht war es auch nicht mal nur unter uns Frauen zu sein. Für heute Abend stand ein Grillabend bei Alabas an und ich freute mich wirklich Zeit mit meinen Freundinnen zu verbringen.


„Amelie ich bin fertig mit der Liste? Was kann ich als nächstes für dich tun?", ertönte dann die Stimme der Neuen, Tessa. Was für ein Name, aber wenn ich ganz ehrlich war, dann musste ich schon eingestehen, dass sie fleißig war und bisher war sie eigentlich ganz in Ordnung. Trotzdem wollte ich sie nicht unbedingt in Leons Nähe haben.„Super Dankeschön Tessa. Also wen du willst kannst du eine kleine Pause machen oder auch dein Büro weiter einrichten. Wenn du da noch was brauchst, dann lass es mich wissen und ich kümmere mich darum. In einer Stunde ist dann noch ein Meeting und danach ist dann Feierabend!"„Ok dann bis später!", grinste sie mich kindisch an, warf ihr Haar zurück und verschwand in den Gängen. Ein etwas wenig dezenteren Abgang schadete ihr sicherlich auch nicht.Beim Meeting hielt sie sich dann im Hintergrund und nahm auch alle Aufgaben an, die man ihr für die nächsten Monaten anvertrauen wollte.


Glücklicherweise war dann endlich Feierabend und nach einer kurzen Dusche zuhause, machte ich mich auf den Weg zu Shali und dem Rest der Truppe.Es war einer der Abende, an denen man mal richtig abschalten konnte. Hier waren wir einfach nur ein paar Mädels, die den neusten Klatsch und Tratsch austauschten und ab und zu über ihre Männer lästerten.„Sag mal Amelie. Ein Vögelchen hat mir heute gezwitschert, dass du eine neue Kollegin hast. Was ist denn da los?", fragt mich Lina in der Küche, als wir gerade den Nachtisch holten.„Offenbar tratschen nicht nur wir, was? Ja Tessa. Sie ist im Teammanagement und meine erste Begegnung war, naja wie soll ich sagen, eher etwas eisig. Zumindest von meiner Seite aus. Leon hatte sie rumgeführt und bei der Verabschiedung hat sie ihn dann schön angeschmachtet, vor meinen Augen. Macht man sowas?"Lina sah mich kurz etwas überrascht an, ehe sie in lautes Gelächter verfiel.„Oh Gott Amelie du bist eifersüchtig? DAS hätte ich ja von jedem erwartet aber nicht von dir. Tut mir leid, dass ich so lache aber das ist doch wirklich lächerlich. Außerdem was soll denn passieren? An dir führt ja wohl kein Weg vorbei und Leon würde doch nie eine andere Frau....!"Lina stoppte und ihr Lächeln wich aus ihrem Gesicht.„Jetzt weiß ich warum du so reagiert hast. Du denkst, weil du damals die Andere warst oder?"Lina sprach das aus was ich die letzten Tage dachte.„Ich weiß, dass ist völliger Blödsinn und im Grunde war sie damals sicher nur dankbar und Leon einfach höflich aber ich bin das lebende Beispiel, dass man sich in eine Dritte Person verlieben kann. Beziehung hin oder her!"


Ich hatte wirklich keine Ahnung, warum mir diese Frau so zu schaffen machte. Leon war nicht mal da und in mir schrillten sämtliche Alarmglocken. Irgendwas war komisch an ihr und ich hatte einfach kein gutes Gefühl.Lina versuchte mir nochmal klar zu machen, dass meine Beziehung zu Leon kaum vergleichbar war wie seine Vorherige. Außerdem hatte ich, in meiner Position, immer ein Auge auf Tessa und konnte sie auf Abstand halten.Dennoch ging dieses ungütige Gefühl nicht ganz weg und die Vergangenheit hatte leider oft gezeigt, dass ich meiner Menschkenntnis durchaus vertrauen konnte.


POV Leon


Der Männerurlaub stand im Falle eines Sieges schon lange fest und wir genossen es in vollen Zügen. Natürlich fehlten in bestimmen Momenten unsere Frauen, aber die paar Tage bekamen wir locker rum.Einzig Amelie machte mir etwas Sorgen. Offenbar hatte der Club die Bewerberin eingestellt, die ich vor ein paar Wochen mal rumgeführt hatte und meine Freundin fand dies bisher nicht so toll.Eigentlich war ich derjenige von uns beiden der eher eifersüchtig war, aber die Neue löste bei Amelie etwas aus, was ich so nicht von ihr kannte.„Naja ein kleines bisschen Eifersucht ist doch nicht das Schlechteste oder? Ich meine das zeigt doch wie wichtig du ihr bist und dass du der Eine bist!", meinte Serge, dem ich am Abend meine Bedenken etwas geäußert hatte.„Mh ich weiß nicht so richtig. Ich glaube es hat damit was zu tun, dass ich mich in sie verliebt hatte als ich noch mit Mathe zusammen war. Amelie hat das lange beschäftigt und vielleicht macht sie sich Sorgen, dass es so nochmal passiert. Was natürlich völliger Unsinn ist. Außerdem ist die Neue überhaupt nicht mein Typ!"„Na dann wäre sie ja vielleicht was für mich! Dann muss sich Amelie wirklich keine Sorgen mehr machten!", grinste Serge, der mittlerweile schon am Rande der Verzweiflung war, weil keine Frau für ihn in Sicht war.Aber auch wenn ich wusste, dass sich Amelie wirklich keine Sorgen machten musste, bereitete mir das neue Mitglied im Teammanagement etwas Bauchschmerzen.


Die nächsten Tage auf Formentera versuchte ich das Thema allerdings auf Seite zu schieben, was mir, dank den Jungs, auch gut gelang. Ohne Frauen war es einfach entspannter und wir konnten endlich mal nur Männer-Sachen machen und auch beim Thema Alkohol gab es keine warnenden Zwischenrufe. Am letzten Abend ließen wir es dann nochmal so richtig krachen, was Amelie mitten in der Nacht auch zu spüren bekam.


„Leon? Ist was passiert?", hörte ich Amelies verschlafene Stimmte am anderen Ende der Leitung.„Nööö. Ich wollte nur mal deine süße Stimme hören. Was machst du Schönes?"„Was ich Schönes mache? Hast du mal auf die Uhr geschaut. Wieviel hast du getrunken?"Wieso wusste sie eigentlich schon wieder, dass ich getrunken hatte?„Hast du hier Spione oder warum gehst du davon aus, dass ich was getrunken habe?"„Äh Schatz es ist 3 Uhr morgens und du hast mich gefragt was ich Schönes mache? Offenbar bist du nicht ganz so bei Verstand!", erklärte sie mir. Hallo? Ich nicht ganz bei Verstand! Na warte junge Dame!„Oh ich bin sehr wohl bei Verstand. Was hast du an?" Alkoholpegel hin oder her, für sowas war ich immer in der Lage.„Jetzt? Dein Ernst? Mh viel habe ich nicht an. Ein Shirt von dir und ein Höschen!"Ok das musste ich sehen. Prompt legte ich auf um im nächsten Moment via Facetime weiterzumachen.


Offenbar kam ich nachts auf noch viel bessere Ideen. Die nächsten 20 Minuten wurden verdammt heiß und es war mehr als geil, Amelie dabei zu beobachten, wie sie meinen Anweisungen Folge leistete und laut mit meinen Namen auf den Lippen zum Höhepunkt kam. Auch ich kam auf meine Kosten, auch wenn das, dank meiner Zimmernachbarn, deutlich leiser ausfiel.„Na das war ja mal eine nächtliche Unterhaltung der ganz anderen Art!", meinte Amelie als sich ihre Atmung wieder beruhigt hatte.„OH ja das war es. Ich kann es kaum erwarten morgen Abend endlich wieder bei dir zu sein und dich wieder zum Stöhnen zu bringen."„Na da bin ich gespannt. Aber ich freue mich auch wenn du wieder da bist. Ich vermisse dich, Leon!", meinte Amelie, der dabei schon fast die Augen zufielen.Auch bei mir bahnte sich die Müdigkeit ihren Weg und nachdem wir uns verabschiedeten hatten, schlief ich kurz danach ein.


Man sollte meinen, dass nach gewissen Telefonaten die Träume dementsprechend schön sind, aber wenn ich vorher gewusst hätte, was mir da nachts durch den Kopf ging, wäre ich lieber wach geblieben.

Can't help falling in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt