Kapitel 67

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YOU BRING OUT THE BEST IN ME


POV Amelie

Am kommenden Wochenende konnte ich endlich auch mal wieder etwas Bundesliga Alltag erleben. Naja wenn man von Alltag sprechen konnte. Kathleen hatte direkt mal vorgeschlagen mir das Ruder zu überlassen um über ihr Angebot nachzudenken und zu sehen wie es sein konnte. Zwar musste ich schon das ein oder andere Mal ihren Job machen aber mit Aussicht dies eventuell für mehrere Jahre zu tun war es etwas anderes.
Leon war natürlich ganz aus dem Häuschen, dass ich bei dem Spiel dabei sein konnte. Mir hingegen war es etwas unangenehm, weil er dadurch einen Sonderstatus genoss. Keiner der anderen Frauen oder Familien durften dabei sein und ich konnte schön auf der Bank sitzen.

„Leon ich sag es dir jetzt nochmal. Du und ich heute. Keine Zärtlichkeiten oder ähnliches. Ganz professionell wie sonst auch ok? Ich fühle mich eh schon schlecht, weil du als Einziger deine Freundin dabeihast!"
„Selbstverständlich Frau Schweinsteiger. Ich verspreche Ihnen, dass es, zumindest bis wir nach dem Spiel wieder im Auto sitzen, alles rein beruflich ist!"
Na hoffentlich hielt er sich auch daran. Wenn das heute schon schief ging, sah ich wirklich schwarz für meine zukünftige Tätigkeit.

Als wir im Stadion ankamen war von Bundesliga Alltag nichts mehr zu spüren. Diese Stille rund ums aber vor allem im Stadion war kaum auszuhalten. Sogar am Trainingsplatz war es lauter. Für mich war das so kein Fußball aber es blieb mir nichts anders übrig als diesen Tag irgendwie zu überstehen. Es gab ja trotzdem einiges zu tun. Aufgrund der ganzen Vorschriften ja fast noch mehr als sonst. Es musste akribisch drauf geachtet werden wer wo sitzt und wieviel Abstand zwischen jedem auf der Tribüne ist.
In Anbetracht, dass die Spieler 90 Minuten auf dem Platz ohne Maske eng aneinander standen zwar etwas seltsam aber ich verstand so vieles nicht.
Trotz allem war es schön endlich wieder die Jungs und vor allem Leon spielen zu sehen. Auch wenn er es nicht zugab, er war doch immer motivierter, wenn ich im Stadion war und jetzt auf der Bank platzte er fast

Erst recht als er in der 17. Minute den Treffen zum 1:0 versenkte. Er rannte doch tatsächlich mit, einem mit der Hand geformten, Herz in Richtung Bayernbank. Bravo Goretzka, soviel zum Thema Professionalität. Aber es war natürlich mehr als süß, dennoch hielt ich es für das Beste, wenn er danach mal schön zum Interview ging. Er hasste das und ich hatte meine Freunde daran.
Kurz nach der Halbzeit wurde es nochmal etwas knapp aber am Ende gewannen mir souverän mit 5:2 und die Stimmung war demensprechend ausgelassen. Außer bei einem. Der wusste schon genau wer ihm das Interview verbockt hatte aber, dass er trotzdem frech durch die Maske grinste machte mir etwas Sorgen. Am Bildschirm verfolgte ich das Gespräch und das war definitiv so nicht abgesprochen.

„Glückwunsch zum Sieg Herr Goretzka und auch zu ihrem Tor. Offenbar sind Sie ja regelrecht beflügelt, dass heute ihre Freundin auf der Bank saß. Sie hatten ja, für Ihre Verhältnisse, einen recht persönlichen Torjubel! War der geplant?", fragte der Sky Reporter munter drauf los und Leon der war ganz und gar nicht wortkarg.
„Ja vielen Dank. Naja es wäre gelogen, wenn ich sage es würde mich stören, dass sie heute dabei ist. So ein Torjubel entsteht ja oft im Eifer des Augenblicks aber trotzdem, fand ich es einfach passend. Manche Personen im Leben motivieren einen einfach das Beste aus sich rauszuholen!"

Ähm konnten die vielleicht mal über das Spiel sprechen. Mir war das, auch wenn es unglaublich rührend war auch unglaublich unangenehm. Ich sah die Schlagzeilen schon wieder vor mir.
Glücklicherweise gab sich der Reporter damit zufrieden und es gab noch ein paar Sätze zum Spiel zu sagen, ehe Leon von Thomas abgelöst wurde, der prompt und für die Mikros deutlich zu hören, seinen Senf zu Leons ersten Satz dazugab.

„Leon da hat du gut vorgelegt. Ob ich auch so romantisch antworten kann wie du!", feixte Thomas und beide klatschen demonstrativ noch ob.
Na wartet ihr zwei. Was ihr konntet, konnte ich schon lange. Es gab sicherlich ein paar nervige Medientermine die ich beiden aufbrummen konnte. Schließlich musste man in Zeiten ohne Fans diese auch bei Laune halten. Und auch wenn es gerade nicht danach aussah, die beiden konnten sich gegenseitig ganz schön auf die Nerven gehen.

Can't help falling in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt